Warum verkalken Warmwasserrohre leichter als Rohre für kaltes Wasser, chemisch gesehen?

1 Antwort

Im kalten Wasser existiert ein Gleichgewicht zwischen gelösten Calcium-, Carbonat- und Hydrogencarbonat-Ionen sowie H2CO3 (welche größtenteils in Form von gelöstem CO2 vorliegt). Dafür sorgt das Wasserwerk.

Wird das Wasser erwärmt, sinkt die Löslichkeit von CO2, dieses verschwindet aus der Lösung und bildet stattdessen Bläschen. Damit verschwindet auch H2CO3, der pH-Wert steigt, das Hydrogencarbonat (schwache Säure) wird zu Carbonat.

Jetzt ist mehr Carbonat da als vorher, und wenn das Wasser vorher im Gleichgewicht war, ist es jetzt an Calciumcarbonat übersättigt - das Calciumcarbonat fällt aus.

Wenn das Wasser vorher nicht im Gleichgewicht wäre, sondern deutlich weniger Calcium-Ionen enthielte, dann wäre es im warmen Zustand nicht übersättigt, wir hätten kein Problem mit der Verkalkung.

Aber dafür würde das kalte Wasser die Schutzschicht in den Wasserrohren auflösen, danach das Eisen durchrosten, und statt verkalkter Warmwasserleitungen hätten wir löchrige Kaltwasserleitungen.