Warum soll Ephialtes ewig leben?

8 Antworten

Eine sehr interessante Frage. 

So wie Leonidas das sagt, will und kann ich das nicht als Fluch verstehen, den er da Ephialtes wegen seines Verrats entgegenspricht. Denn Leo sagt das ganz ruhig und ohne Wut in der Stimme. Er hat ihm wohl schon vergeben. Schließlich wusste er, dass er und seine 300 im Kampf draufgehen werden. Und letztlich sind sie erhobenen Hauptes gestorben,  wie es das Gesetz befahl, auf dem Schlachtfeld. Es war ihnen eine Ehre, an der auch Ephialtes nicht viel geändert hat. Letztlich hat er ihren Tod zwar beschleunigt, allerdings war es ein Himmelfahrtskommando, und sie wussten es auch.

 In meinen Augen, hat ihm Leo verziehen und kann es irgendwie, um viele Ecken sogar nachvollziehen, denn auch Ephialtes wollte doch nichts anderes sein als sie, ein Spartiate.

Wenn du überlegst, wie besonnen Leo im ganzen Film agiert und frei von Groll und Wut ist, anders als z.B. Der Hauptmann beim ersten Kontakt mit Ephialtes. Er überlegt immerzu und bleibt nachdenklich, diskutiert mit seiner Frau, traktiert im Umgang mit Xerxes l, lässt sich nicht ein auf Diskussionen mit Priestern über die Götter und Schicksal, und bleibt selbst stumm, als Zeus mit einem Sturm die Schiffe der Perser zerschmettert (so formuliert es doch so schön unser Erzähler der Geschichte, dilios, der einäugige). Z.B. Wie Einfühlsam Leo Ephialtes erklärt, dass er leider nicht in der Phalanx kämpfen kann, weil er den Schild nicht hoch genug stemmen kann.

"Mögest du ewig Leben" ist also viel mehr als Grussformel zu verstehen. Den abgesehen vom erfüllen des Gesetzes war es doch immer der Ruhm und der Wunsch nach Unsterblichkeit, der diese Krieger Spartas immer wieder aufs Schlachtfeld trieb. Nie sollen ihre Taten vergessen werden, und so werden sie die Zeiten überdauern, wenn ihre Körper längst zu Asche und Staub zerfallen. Dasselbe wünschte sich wohl auch Ephialtes, und genau das spricht ihm Leo mit diesem Gruss auch zu. Wobei Ephialtes aber erst genau deswegen merkt, was er getan hat. Durch diese Milde Leo's, der nicht ein schlechtes Wort für ihn bereithält. Ganz im Gegenteil. 

Auch als Leo letztlich auf die Knie fällt und stirbt ist er frei von Reue. Lediglich seiner Frau weint er hinterher, von wegen Liebe eingestehen etc. Doch mit seiner Rolle als gefallener Soldat, als König und als Teil der Seite an Seite kämpfenden Griechen hat er sich längst abgefunden. 

Im Angesicht des sicheren Todessucht ein solcher Held nicht die Schuld bei anderen, das will uns der Film wohl auch sagen.

"Wir Spartaner sind direkte Nachfahren von Herakles. Wir treten niemals den Rückzug an, geben niemals auf. Es kann für uns auf Erden keine größere Ehre geben, als auf dem Schlachtfeld zu sterben. Spartiaten - die besten Soldaten, die die Welt je gesehen hat."

Wenn es die größte Ehre ist af dem Schlachtfeld zu sterben, ist ewig zu leben das schlimmste was einem Spartiaten passieren kann.

Ich hatte das erst realisiert als ich mal wieder irgendeine Dokumentation über Sparta sah aber was Leonidas da sagt ist praktisch die schlimmste beleidigung die es demnach für einen Spartiaten überhaupt geben kann.

In der Welt der Spartaner galt es als höchstes Ziel und Ehre, auf dem Schlachtfeld zu sterben. Das Leben auf dem Schlachtfeld zu verlieren bedeutete, dass man bis zum Äußersten gekämpft hat und bereit war, sein Leben für Sparta und seine Mitbürger zu opfern.

Als Leonidas Ephialtes den Wunsch ausspricht, ewig zu leben, ist das also eine abschätzige Bemerkung und eine Art Fluch. Es bedeutet, dass Ephialtes nie die Ehre haben wird, im Kampf zu sterben, sondern dazu verdammt ist, ein langes und entehrtes Leben zu führen. Es ist eine scharfe Beleidigung, die darauf abzielt, Ephialtes' Verrat zu markieren und ihm die höchste Verachtung der Spartaner zu zeigen.

Ich würde sagen das er ewig in Erinnerung bleiben wird

lg

Der Wunsch des Leonidas zielte darauf ab, das der Verräter ewig mit dieser Schande leben sollte, was schlimmer war als ehrenhaft auf dem Schlachtfeld zu sterben. Also eine ewige Qual und Marter durch die Schande die er seinem eigenen Volk sowie seiner Familie angetan hatte.