Warum schreibt Nietzsche so über den Staat?
Der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt — und was er auch hat, gestohlen hat er's.
Mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige.
4 Antworten
Nietzsche ist ziemlich skeptisch gegenüber dem Staat, weil er ihn als etwas sieht, das ständig lügt und manipuliert. Für ihn ist der Staat so eine Art große Machtmaschine, die den Menschen immer vorgaukelt, dass sie wüsste, was richtig und falsch ist, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Wenn er sagt, der Staat “lügt in allen Zungen des Guten und Bösen”, meint er, dass der Staat sich immer so darstellt, als wüsste er, was moralisch richtig ist, obwohl es ihm eigentlich nur um Macht geht. Der Staat stiehlt also nicht nur Freiheit und Eigentum, sondern auch die eigenen Ideen und Werte der Menschen. Und dann benutzt er diese „gestohlenen Zähne“, um seine Macht weiter durchzusetzen und uns zu kontrollieren. Für Nietzsche ist der Staat einfach ein Konstrukt, das den Einzelnen kleinmacht und ihm vorschreibt, wie er zu leben hat – was für ihn das Gegenteil von Freiheit und Selbstverwirklichung ist.
Er hat Dinge durchschaut, die seine Zeitgenossen noch nicht erkannten. Sein Sarkasmus entspricht seine Mentalität, weil er auch Gott leugnete.
Weil er "Gott" leugnete? Viele Leute verrennen sich immer noch in diese fixe Idee. Schlimm ist, dass Gott Gläubige die Qualen und Tode der Menschen und Tiere als "Gottes Liebesdienst" uminterpretieren. Und da wird es sozial gefährlich.
ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Nietzsche durchaus ein Problem mit Autoritäten und scheinbaren Autoritäten hatte.
Ich kenne dein Zitat nicht, kann es also nicht verifizieren, aber es passt in dieses Bild.
Er hatte Syphilis, war ein Pflegefall und war einfach schlecht drauf.
Deine Antwort zeigt, dass du wenig Ahnung von Nietzsche und seinem Leben hast. Ja, er wurde am Ende seines Lebens schwer krank, aber das ist nicht der Punkt! Seine philosophischen Werke und Ideen entstanden lange vor seiner Erkrankung und haben bis heute großen Einfluss. Reduziere ihn nicht auf seine letzten Lebensjahre, denn das ist nicht nur respektlos sondern auch oberflächlich.
Nietzsche hatte keine Syphilis, denn diese Annahme beruhte auf Verständigungsschwierigkeiten zwischen Psychiater und dem eingelieferten Nietzsche.
Außerdem hatte der Mann keinen Geschlechtsverkehr mit Frauen. Seine Flirt-Versuche mit der unkonventionellen Lou Andreas-Salomee waren nicht erfolgreich und endeten in einem häßlichen Streit.