Warum kann ich über ein Kabel mehrere Sender gleichzeitig gucken?
Hallo,
warum kann ich über ein Kabel mehrere Sender gleichzeitig gucken? Machen wir es mal ganz simpel:
ARD sendet auf 100 Herz. ZDF auf 200 Herz.
Beim Gleichstrom gibt es keine Frequenz bzw. ist diese 0 , also Wechselstrom. Bei 100 Herz wechselt der Strom also 100 mal die Sekunde von Plus auf Minus. Warum kann ich über ein Kabel zwei Sender schauen? Wenn ich ARD schaue müsste der Strom doch dann 100 mal die Sekunde wechseln, wenn ich jetzt noch parallel ZDF schaue wechselt der Strom 200 mal die Sekunde. Es gibt aber doch nur einen Strom auf einem Kabel, wie geht das also das ich mehrere Frequenzen gleichzeitig empfangen kann? Wo ist mein Denkfehler?
LG
5 Antworten
Hallo Awebb,
Zuerst mal vorneweg, ich kann immer nur einen sender schauen, mehrere gleichzeitig verwirren mich. Aber wenn ich 5 Fernseher nebeneinanderstellen würde, würde das so wie Du beschrieben hast funktionieren.
Erklärung:
Eine Fernsehübertraguzng oder ein Film enthält viele Informationen, so dass gleichzeitig sehr viele Informationen übertragen werden müssen. Deshalb kann man einen Film nicht mit einem einzigen Ton übertragen, sondern mn benötigt sehr viele Töne, ein sogenanntes Frequenzband, darin sind beim Fernsehen in der Regel (alte Technik) Töne mit einer Bandbreite von 5 MHz enthalten, also Töne von knapp über 0 Hz bis 5 Millionen Hertz. Diese Töne sind wie bei der Sprache im Schall fast immer gleichzeitig vorhanden, mit unterschiedlicher Lautstärke.
Um nun mehrere Sender gleichzeitig über ein Kabel übertragen zu können, wird jedes Frequenzband moduliert. Das bedeutet, die Information bleibt im Signal erhalten, aber die mittlere Frequenz, in unserem Falle 2,5 MHz wird in einen anderen Frequenzbereich verlagert, z.B. nach 100 MHz. Bei einem Anderen Sender wird diese mittlere Frequenz nach 110 MHz verlagert. Damit haben die beiden sender eine andere Mittenfrequenz und genügend Frequenzabstand, so dass man sie durch demodulieren wieder zurückgewinnen kann. Genaugenommen ist es dann tatsächlich so, dass in gewissem Sinne tatsächlich mehrere „Stromkreise“ auf einem Kabel vereinigt werden. Diese Vergleich ist aber sehr grob, und bei genauerer Betrachtung stimmt das nicht ganz, aber zur einfachen Vorstellung ist das ganz hilfreich.
Wenn die Übertragung digital erfolgt, kann man noch andere Verfahren anwenden. Aber Du hast in Deiner Frage die Analoge Übertragung angesprochen.
Das gleiche Prinzip wird verwendet, um in der Athmosphäre Radio, Telefon (Handy), Fernsehen, CB-Funk, Polizeifunk, Feuerwehr, Radar und und und gleichzeitig zu übertragen. Bei manchen Frequezne ist die Reichweite gering, und sie werden in einem Gewissen Abstand wieder verwendet.
Bei Musik hörst du doch auch viele verschiedene Frequenzen gleichzeitig z.B. über das Kabel von Ohrhörern. Die sich teilweise überlagen.
Siehe Antwort von "pilot5k", mehrere "Sender" über ein Kabel zu leiten, würde aber auch mit einer modulierten Stromquelle und daher mit Strom funktionieren.
(Beim Kabelfernsehen ist es kein Strom, sondern eine Elektromagnetische Schwingung, was im Endeffekt eine Spannung ist.)
Die Sache ist wirklich nicht ganz einfach: In der Natur sind Schwingungen meistens Sinusförmig. Andere Schwingungen lassen sich näherungsweise aus der Summe von Sinusschwingungen darstellen. Beispielsweise könnte eine Schwingung auf dem Kabel als:
f(t) = A*sin(100*t) + B*sin(200*t)
beschrieben werden.
Mit sogenannten Bandpass-Filtern ist es nun möglich, nur einen der beiden Sinusanteile (entweder A*sin(100*t) oder B*sin(200*t)) durch eine Leitung zu lassen. Genau dies passiert im Fernseher. Hat man nun ZDF eingestellt, so würde durch den Bandpass-Filter nur das Signal B*sin(200*t) durchgelassen, aber nicht A*sin(100*t).
Dann wird die Signalstärke bestimmt. Diese hängt natürlich nur von "B" ab. "B" entspricht dann zum Beispiel dem Helligkeitswert eines bestimmten Pixels. Beim Farbfernsehen ist das ganze nochmal komplizierter als beim Schwarzweißfernsehen...
Bei einer Elektromagnetischen Schwingung wechselt die Energie immer zwschen Magnetischem und Elektrischem Feld hin und her. Ein Magnetisches Feld jedoch wird von einem Strom erzeugt, bzw von einem sich wechselnden elektrischen feld. Dazu ist immer sowohl eine Spannung als auch ein Strom vorhanden! Zumindest auf einem Kabel!
Ausserdem steht in der Klasmmer des Sinus immer (omegamal t, also 2malPimal f
Um mal eine ganz kurze Erklärung zu geben: Frequenzen (was auch immer mit der Frequenz moduliert ist) können sich problemlos überlagern. Eine Frequenz bei 100Hz stört sich an einer Frequenz bei 200Hz nicht. Das sind zwei voneinander isolierte Frequenzlinien im Frequenzspektrum. Wenn man diese beiden Frequenzlinien jetzt in ein Zeitsignal transformiert kommt da halt was vermurkstes, sinusähnliches raus. Geht aber ohne Probleme. Bei Interesse: Fourier-Transforamtion. Essentielles Kapitel der Elektrotechnik :-)
Was willste denn hier mit der Fouriertransformation? es sind doch schon zwei Sinuslinien bei 100 und 200 Hz? Im Zeitbereich kommt da einfach die Überlagerung raus. Das macht hier doch keinen Sinn! Und erklärt gar nichts!
Es geht hier nicht um "einen Strom". Es geht um die modulierte Trägerfrequenz. Übrigens sind es auch nicht Herz sondern Hertz.
Ist mir danach auch eingfallen, dass die Mittenfrequenz bei FM auch Träger genannt wird, da wars aber schon zu spät Trotzdem wird der Träger nur bei Fm dann übertragen, wenn kein Signal übertragen wird, bei Am wird er meist übertragen.
Es geht hier sehr wohl um Strom, denn die modulierten Frequenzen werden durch strom und Spannung über die Leitung übertragen. Das mit der Trägerfrequenz ist übrigens Amplitudenmodulation, was einen sehr geringen Störabstand ergibt, weshalb man diese Heute eigentlich nur noch in Ausnahmefällen verwendet! Die Regel ist für derartige Anwendungen Frequenzmodulation. Wie immer gilt auch hier:
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