Warum kann ich mich nicht richtig mit Menschen unterhalten?
Wann immer ich mich mit fremden Menschen unterhalte wirke ich wie ein frigides, desinteressiertes, in-transparentes, verschrobenes Stück Unsympathie. Nie weiß ich was ich sagen soll; was fragen; wie antworten. Und so sitzt man sich gegenüber und es herrscht Stille. Laut klagende Stille. Ich hab' mich jetzt in den Ferien mit vielen getroffen; viel Gesprochen. Aber wann immer es schön wurde, wenn man z.B mit einem Mädchen am Fluss entlang geht bin. ich. so. verdammt. frostig obwohl ich doch innerlich brenne. Es ist zum verzweifeln. Hilfe
2 Antworten
Das kenne ich nur zu gut! Ich denke,gerade,weil du innerlich brennst, erwartest Du am Anfang viel zu viel.Es entsteht eine unheimliche Diskrepanz zwischen beiden Polen, gerade am Anfang gibt es ja noch kein Zwischending - entweder ja oder nein,denkt man. Dabei braucht doch auch das Gegenüber erstmal so eine,sagen wir mal,Schnupperphase. Es muß sich ja erst was entwickeln und das braucht leider Zeit.Auch diese Stille kann sehr kreativ sein,man muß sie nur aushalten können, sie akzeptieren lernen.Natürlich gibt es auch Begegnungen, die sich als Flop entpuppen. Naja,auch aus denen kann man was lernen.Sieh das alles,was du negativ fühlst, einfach als schmerzlichen Lernprozess für Dich selbst. Andererseits gibt es auch Menschen,bei denen man das Gefühl hat,sie schon immer gekannt zu haben - das ist dann ein erfreulicher Glücksfall, der leider ziemlich selten ist.Scheinbar bist Du jemand,der sehr impulsiv bist und viel in Dir selbst aufstaust. Bedenke aber,daß viele Menschen wirklich sehr wenig innere Bewegungen oder Impulse haben und u.U. dann sowieso irgendwie immer in einer gewissen Leere durchs Leben laufen - mit solchen Leuten kannst Du wahrscheinlich sowieso nichts anfangen weil mit denen eben auch nichts anzufangen ist! Dieses darfst Du - und genau das machst Du nämlich - niemals auf Dich selbst beziehen. Du bist weder desinteressiert noch intransparent noch unsympatisch - sondern du hast eben für Deine Persönlichkeit noch nicht die richtigen,interessanten Leute getroffen. Ich kann Dir hier keine Anleitung geben, aber gerade am Anfang einer Bekanntschaft ist immer ein - und sei er auch noch so bla bla bla - unkomplizierter und "fröhlicher" Small Talk immer das Gewinn bringendste. Das alles ist auch eine gewisse Sache der Übung - also, mit wenig Erwartungen an die Sache rangehen und sich dann vielleicht doch eines Tages angenehm, überraschen lassen! Viel Glück dafür!!!
Ja,das habe ich ja versucht ,zu erklären! Am Anfang ist nur oberflächlicher und möglichst unbeschwerter Small Talk angebracht. Wetter,Lieblingsgericht, Hobbys,Haustiere,Mode - naja,sowas eben. Tiefgang will niemand am Anfang haben, das würde alles unnötig komplizieren.Wahrscheinlich erwartest Du auch zuviel von Dir selbst - diese quälende Stille wird von dem eigentlichen Wunsch genährt,alles,was in Dir brennt - wie Du sagst - möglichst gleich und in allem erdenklichen Umfang los zu werden.Da aber gerade am Anfang ja doch noch diese gewisse Distanz zum anderen da ist,merkst Du im Unterbewußtsein,daß dieses eben noch nicht möglich ist - und das ist diese Kluft,die Stille.Außerdem muß es ja nicht gleich die große Konversation werden und wenn das Gegenüber überhaupt kein " Feuer" hat,dann kannst Du auch kein Brennholz reinwerfen. Du solltest Dich selbst nicht so abwerten. Ich könnte mir denken,daß Du bestimmt weder hohl noch innerlich leer bist, sondern wahrscheinlich ist genau das Gegenteil der Fall - das entnehme ich aus Deiner Frage. Grüße und eine schöne,konversationsreiche Woche!
Danke für die 2-malige Auszeichnung! Fast zuviel der Ehre. Aber da ich ähnliches denke wie Du,konnte ich wahrscheinlich auch ne Menge dazu sagen. Es ist eben oft alles nicht so einfach mit den Menschen und manchmal eben auch mit sich selbst.Viele liebe Grüße und noch eine schöne Woche!!!
Versuch doch einfach mal aus dir rauszukommen :) Trau dich einfach, ich weiß wie schwer das ist, verdammt schwer. Das wird, und es geht schneller als du denkst ;)
Liebe Grüße, Louisa ;)
Wow. Vielen Dank! Das hat mir echt weitergeholfen! Jedoch ist das Problem, dass ja die Stille von mir ausgeht. Ich antworte viel zu stumpf, zu kurz. Ich bin der, der kein Brennholz ins Feuer des Gesprächs wirft und es so auf Dauer zum Erlöschen zwing. Bin also ich der innerlich Hohle, der mit einem leeren, regungslosen Inneren durch die Welt läuft und deshalb auch inkompetent ist ein einfaches Gespräch zu führen, da er aus nichts schöpfen kann? (Bisschen hart formuliert; es ist ja nicht so als seinen alle Gespräche, die ich führe, Flops, aber wenn ein Gespräch versinkt, dann bin ich es, der das Loch sägt.)