Warum ist die Gleichgewichtskonstante nur von der Temperatur abhängig? Und nicht von c oder p?

1 Antwort

Gleichgewichtskonstanten hängen von Druck und Temperatur ab. Die Temperatur­abhängigkeit ist typischerweise groß, die Druckabhängigkeit ist dagegen praktisch meist zu vernachlässigen, wenn man mit nur ein paar Atmosphären Überdruck zu rechnen hat.

(Bei Gasreaktionen hängt das Gleichgewicht zwar oft stark vom Druck ab, aber nicht die Gleichgewichtskonstante. Das gilt zumindest, solange man sich in der Näherung vom idealen Gas bewegt; sonst gilt dasselbe wie bei Konzentrationen, da ein Druck letztlich ja auch nur eine Art Konzentrationsmaß für Gase ist)

Die Konzentrationsabhängighängigkeit sollte im Konzentrationsquotienten ausge­drückt werden, nicht in der Gleichgewichtskonstante. Solange man mit Modellen wie dem „idealen Gas“ bzw. der „idealen Lösung“ arbeitet, funktioniert das auch. In schwie­rigeren Fällen muß man allerdings in den sauren Apfel beißen und entweder

  • den Konzentrationsquotienten aufgeben und durch abstraktere Konzentrations­maße („Aktivitität“) ersetzen, was einerseits theoretisch fundiert ist, andererseits aber unbequem, da man sich darunter nicht viel vorstellen kann
  • oder die Konzentrationen beibehalten und den Widerspruch in die Gleichgewichts­konstante einbauen, die dann konzentrationsabhängig wird. Das ist theoretisch un­befriedigend, aber recht einfach, und wird z.B. bei konzentrierten Ionenlösungen öfters gemacht.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik