Warum ist Deutschland relativ klein und hat eine so große Population?

3 Antworten

Deutschland einst größer. Nach seiner Gründung 1871 hatte das Deutsche Kaiserreich im Vergleich zu heute viel mehr Territorium richtung Osten. Die Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen war damals mitten im Deutschen Reich. Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg wurde Elsass-Lothringen an Frankreich zurückgegeben, denn diese Gebiete verleibte sich Deutschland nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich ein, welcher von 1870-1871 war. Es wechselte in der Geschichte mehrmals die Staatsangehörigkeit, bevor es hier endgültig an Frankreich überging. Außerdem verlor Deutschland Gebiete an die Tscheschoslovakei, Littauen, Dänemark Belgien und vorallem noch an Polen. Dieses erhielt Teile Westpreußens und von Pommern, wodurch es Zugang zur Ostsee bekam. Während das Deutsche Kaiserreich eine Größe von 540.858 km² hatte, hatte die neue Weimarer Republik eine Größe von 468.787 km².

Die Weimarer Republik scheiterte und ging in den NS-Staat über. Während dem 2. Weltkeieg erreichte dieser eine Größe von 633.786 km² erreichte. Das Bezieht sich aber nur auf den NS-Staat an sich und nicht auf die Besetzten Teile Europas, Asiens und Afrikas.

Nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg wollte Stalin die Sowjetunion in Richtung Westen erweitern. Er zog dafür die Ostgebiete Polens ab, aber gab als Ausgleich die Ostgebiete Deutschlands an Polen. Die rund 9 Millionen Deutschen wurden dabei in das neue Deutschland von der roten Armee gewaltsam vertrieben. Das neue Deutschland war durch 4 geteilt. Die 4 Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und der Sovietunion hatten jeweils eine Besatztungszone in Deutschland und Berlin. Die Besatzungszonen von den USA, Großbritannien und Frankreich vereinten sich zur BRD, während die Besatzungszone der Sovietunion zur DDR wurde. Dadurch war sowohl Deutschland, als auch Berlin durch zwei geteilt. Die DDR hatte eine Fläche von 108.333 km² und die BRD hatte eine Fläche von 248.717 km². Seitdem unter Helmut Kohl die Bundesländer der DDR in die BRD aufgenommen wurden, hat Deutschland eine Fläche von 357.588 km². Die ehemaligen Ostgebiete wurden im 2+4-Vertrag endgültig an Polen gegeben. So kam es überhaupt zu den heutigen Grenzen Deutschlands.

Die große Einwohnerzahl (~83 Mio) auf verhältnismäßig kleiner Fläche lässt sich also auf die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten erklären, wie auch an den damals starken Zuwachs der Bevölkerung an sich. In den nächsten Jahrzehnten wird die Einwohnerzahl in Deutschland abnehmen.

Die Verdichtung der Bevölkerung auf eine etwas geringere Fläche hat im Übrigen durchaus auch Vorteile, besonders in Bezug auf die Wirtschaft.

v.G. Darrrm118

Woher ich das weiß:Recherche

Ich war recht oft in Schweden. In Nordschweden wohnen nur sehr wenige Menschen, denn zum einen ist der Winter dort sehr lang und dunkel, zum anderen ist der Boden nicht gut für die Landwirtschaft geeignet. Auch Weizen- oder Kartoffelfelder sieht man dort eher selten. Es gibt die Zucht von Rentieren, Holz- und Papierindustrie und Fischfang. Also nicht gerade ideal für viele Arbeitsplätze.

Aber es ist sehr schön dort oben. Zumindest im Sommer. :)

In Süd- und Mittelschweden wohnen mehr Menschen, aber auch dort ist die Bevölkerungsdichte nicht mit Deutschland vergleichbar. Es gibt viel Wald. Viele Städte liegen an der Küste. Solch riesige Industriezentren wie die BASF in Ludwigshafen gibt es in Schweden nicht, was für die Natur wiederum gut ist.

Auch im Süden wird viel mit Holz gemacht, z.T. wird noch Holzspielzeug hergestellt. Glas wird hergestellt (z.B. in Orrefors). Es gibt aber auch moderne Unternehmen, eher im mittelständischen Maßstab. Auf Gotland gibt es etliche kleine Brauereien und eine Strumpffabrik. Tourismus ist in Schweden fast überall üblich.

Frankreich ist zentralistisch organisiert, Deutschland föderalistisch.
Daher ballt sich fast alles in Frankreich rund um Paris. Abgesehen davon gibt es nur wenige Großstädte, Marseille im Süden zum Beispiel.

Frankreich hat große ländliche Gebiete, mit Vorteilen und Nachteilen.

Ein Vorteil ist die Nähe zur Natur, im Elsass gibt es die Rheinauen, wo der Rhein noch wie früher in die Breite gehen kann und Sumpfflächen bildet (ohne die heute übliche Begradigung). Dort findet man viele Vögel und andere Tiere.

Störche sieht man in Deutschland selten, im Elsass sind sie häufig.
Der Feldhamster ist da, Nutrias sind häufig (ragondins heißen sie dort).

Ein Nachteil ist, dass die Provinz oft nicht so extrem viele Arbeitsplätze bietet, gerade junge Menschen zieht es daher oft in die Zentren, eben in der Regel nach Paris. Manche ländlichen Dörfer sind daher recht trist.

Aber es gibt auch schöne ländliche Dörfer (Elsass).

Die Niederlande haben mehr Einwohner pro Fläche.