Warum hängen Ossis immer ein -e an Wörter, obwohl es gar nicht nötig wäre?
Hallo,
ich habe jetzt schon so einige Ossis reden hören und muss immer wieder feststellen, dass Worte wie "Morgene", "machene", "werdene", vertragene" meinen Weg gekreuzt haben(e). Warum hängen diese Menschen immer ein zusätzliches -e an Wörter, die mit einem "n" enden(e)? Versteh ich nicht! Wisst ihr vielleicht, warum?
1 Antwort
Das hast du gut beobachtet - in manchen Gegenden gibts diese Aussprache, und die beschränkt sich nicht nur auf die ehem. DDR!
Meine Schwägerin sagt immer jetze statt jetzt - obwohl sie aus Nordhessen stammt, aber nur ein paar Kilometer von Thüringen entfernt, wo man diese Sprechweise häufiger antrifft (Sprachgrenzen sind nicht identisch mit Ländergrenzen bzw. Landesgrenzen).
Ich glaube, das hängt mit dem Wortfluss zusammen, der dadurch nicht so abgehackt wirkt. Eine Art von Wortbindung vielleicht, wie im Französischen, wenn an Wortende und -anfang Vokale aufeinandertreffen.
Jedes sprachliche Muster hat seine Berechtigung - in der (Kern-)Gegend, wo es verwendet wird, würde jemand auffallen und sich als Fremdling outen, wenn er es nicht verwendete.
Durch deine Verallgemeinerung auf 'Ossis' und 'diese Menschen' und 'immer' wirkst du ziemlich 'von oben' - daran könntest du mal arbeiten, auch wenn du in sprachlichen Dingen ja bisher ziemlich ahnungslos bist.