warum haben soviele leute etwas gegen waldorfschulen?

17 Antworten

Das wundert mich auch immer wieder. Vielleicht ist irgendwann mal einem Zeitungsschreiber die Frau mit einem Eurythmielehrer durchgebrannt? Oder ein ARD-Redakteur wollte sein Kind auf die Waldorfschule schicken und man hat ihm gesagt, es sei noch nicht schulreif und er möge nächstes Jahr wiederkommen?
Und dann haben diese Leute beschlossen, sich zu rächen. Wahrheit wurde mit Unwahrheit und Halbwahrheit gründlich verquirlt und unter die Leute gebracht. Und irgendwann war ein Prozess in Gang gesetzt, der sich nicht mehr umkehren ließ, weil inzwischen jeder Otto Normalverbraucher - unangekränkelt sowohl von des Gedankens Blässe als auch von jeglicher Sachkenntnis - glaubt, seinen Senf zum Thema Waldorfschule dazu tun zu müssen. Und wenn ihm ganz originell und lustig zumute ist, sagt er: "Die können ihren Namen tanzen."
Und dann grinst er wissend, der Otto Normalverbraucher.
Im Ernst: Die Medien sind ungeheuer mächtig. Das Politmagazin "Report" hatte vor etwa 8 Jahren auf einer Literaturliste mit 60 Büchern eines aus den 50er Jahren mit rassistischem Inhalt gefunden. Das war natürlich unendlich peinlich für die Waldorfschulen - hatte aber auch sein Gutes, wie eine Impfung: Alle Schulen beschäftigten sich danach hektisch mit dem Thema und waren aufs Äusserste sensibilisiert. Falls es irgendwo auch nur eine Spur von rassistischem Verhalten gab, wurde dies massiv bekämpft. 2005 stellte das Kriminologische Institut Niedersachsen in einer Studie (veröffentlicht 2007) fest: Fremdenfeindliche Ansichten bei Waldorfschülern 2,8%, bei anderen Gesamtschülern 17%. Bei Gymnasiasten 8,3%.
Wie gesagt, dieses eine Buch hatten sie damals gefunden, und das war wahr. Aber daraus haben sie zwei Sendungen gemacht und der ganze Rest war verlogene Zuschauervera*ung. Die Folge: Die Zahl der Neuanmeldungen an unserer Schule ging um 50% zurück. Damals ging es wirklich um die Existenz. Und alles nur, weil ein Politmagazin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit hanebüchenem Quatsch Einschaltquote produzieren musste.
Oder nimm die Schmutzkampagne der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ("Dahinter steckt immer ein kluger Kopf") vor 3 Jahren: Das war hochprofessionell aufgezogene Desinformation. Allein der gewählte Zeitpunkt: Die für die Waldorfschulen durchweg positiven Ergebnisse der bereits oben erwähnten Studie vom März 2007 verkehrt man in ihr Gegenteil, lässt sie gute 3 Monate liegen und präsentiert sie Anfang Juli. Da sind große Ferien und alle Waldis sitzen zu Hause oder am Strand und es dauert ewig, bis man sich zusammengerauft und eine Antwort formuliert hat. Das wichtigste aber: Es ist Sommerloch, Sauregurkenzeit, und die Schlagzeile "Gewalt an Waldorfschulen" sorgt dafür, daß jede Tageszeitung in Deutschland den Unsinn nachdruckt. Die drei Tage später erfolgte Richtigstellung "Der Kriminologe Christian Pfeiffer nimmt Waldorfschüler in Schutz: Sie seien gar nicht so gewalttätig wie aufgrund seiner Studie behauptet wurde" klang eher langweilig und ging im Blätterwald unter.
Auf solche Weise werden Millionen Menschen indoktriniert und wenn sie es oft genug gehört haben, glauben sie es. Weiß doch jeder, oder? Wozu also etwas nachprüfen oder sich selbst einen Eindruck verschaffen? Wo Rauch ist, wird schon auch Feuer sein. Sonst würden die es ja nicht schreiben, in der Zeitung. Das dürften die ja gar nicht. Und im Fernsehen kams übrigens auch.
Ausserdem können die da ihren Namen tanzen...

ja das liegt meiner meinung nach an den vourteilen! ich war auch ma auf einer waldorfschule! und die leute gucken eine wirklich blöd an wenn man das erzählt! aba dabei wissen sie meistens nich ma was eine waldorschule ist. sie haben nur von irgendjemandem ma gehört das waldorfschulen blöd sind und sofort plappern sie das nach! tja so ist die menschheit! (-:

Ich denke auch, liegt am ehesten daran, daß Steiner eben ein eher außergewöhnliches Menschenbild hatte, genau wie ja auch viele Leute Demeter ablehnen, weil da die selben Theorien angewendet werden.

Die meisten Leute denken heute halt eher wieder in die Richtung "der Mensch ist ein Teil der Natur", und sehen den Menschen nicht mehr als beherrschenden Mittelpunkt der Welt.

ich glaube ich habe noch nie so viel quatsch über waldorfschulen gehört wie hier :D also erstmal ich bin auch waldorfschülerin und werde in zwei jahren mein abi machen. zu der aussage, dass du reiche leute eine waldorfschule besuchen können stimmt nicht, denn das schulgeld wird nach dem gehalt der eltern bemessen. ich denke die vorurteile kommen nur daher, dass die meisten einfach zu wenig über waldorfschulen wissen und wie das mit allem ist worüber man nichts weiß hört man auf gerüchte :) ich bin zb seit der ersten klasse auf der schule und habe noch nicht einmal meinen namen getanzt :D also leute verbreitet keine gerüchte sondern informiert euch lieber bevor ihr irgendwas falsches verbreitet!!! :)

naja so ganz stimmt das nicht denn wenn man eine waldorfschule mit einer staatschule vergleicht (dh eine 1. klasse waldorfschule und eine 1. klasse staatschule) machen mehr waldorfschüler abi als staatschüler!

pecudis  07.01.2010, 18:08

Ja, kein Wunder, oder? Abi machen die Kinder, die am meisten gefördert werden, das ist kein Geheimnis - mit ALG II kannst Du das vergessen.

Und Waldorf-Eltern müssen per se schon reicher sein als normale Leute, sonst könnten sie sich solche Schule gar nicht leisten.

Noch mehr Abiturienten hast Du dann in den Schweizer Elite-Internaten, wo die nur noch Geld statt Noten verteilen ;)

Hat nichts mit der Schulform zu tun, eher damit, was und wie die Kinder zu Hause erleben.

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kikkerl  07.01.2010, 18:29
@pecudis

mich würde es interessieren wie die das abitur schaffen...

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Vikeee 
Fragesteller
 11.01.2010, 18:32
@pecudis

das die eltern soviel zahle müssen lieg daran dass waldorfschulen nur 56% oder weniger von dem bekommen was staatschulen bekommen wenn waldorfschulen gleichviel bekommen würden, dann würden auch weniger reiche leute dahin gehen können und zweitens wird der beitrag den eltern zahlen müssen dem gehalt angepasst!

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