Warum entsteht bei den alten Fernsehern Röntgenstrahlen?

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Röntgenstrahlung wird auch "Bremsstrahlung" genannt. Knallt ein Elektron auf ein hindernis, so muss es seine kinetische Energie irgendwie abgeben.

Der Fernseher schleudert Elektronen auf den leuchtschirm der durch den "Beschuss" zum leuchten angeregt wird. Ein kleiner Teil der Energie wird dabei aber auch in Form von Röntgenstrahlung frei. Schlimmer ist es beim Farbfernseher. Hier gibt es eine sogenannte Schattenmaske die verhindert dass der falsche Strahl eine bestimmte Farbe trifft. Technisch bedingt knallt also immer 3/4 des Strahls auf diese Schattenmaske. Um das auszugleichen, also das Fernsehbild trotzdem hell erscheinen zu lassen wendet der Fernseher viel mehr Energie auf. Dadurch wird also ein sehr großer Teil der Energie den die Elektronen mitbringen in Bremsstrahlung also Röntgenstrahlung umgewandelt.

Um diese recht starke Röntgenstrahlung abzuschirmen wird dem Glas der Röhre Blei zugesetzt. Bleiglas ist immer noch hochtransparent für sichtbares Licht, schirmt aber einen Großteil von ionisierender Strahlung wie Röntgenstrahlung (auch Gammastrahlung) ab.

Eine Röntgenröhre mit der man Röntgenbilder macht funktioniert eigentlich genau wie eine Fernsehröhre. Der Unterschied ist nur dass die Röntgenröhre den Elektronen noch mehr Energie mit gibt und diese auf ein Metall (die Annode) geschleudert wird. Das auftreffen der Elektronen auf das metall erzeugt Röntgenstrahlung genau so wie der Farbfernseher mit seiner Schattenmaske, der Fernseher wendet dabei nur viel weniger Energie auf, erzeugt also nur eine schwache Strahlung die durch das Bleiglas mehr als ausreichend eingedämmt werden kann.