Warum brauchen manche Asperger-Autisten (Väter) oft stunden tgl. nur für sich zeit, wenn sie ja eine fam. mit Kinder haben?

1 Antwort

Weil Autisten - das gilt sowohl für Männlein, als auch für Weiblein - tagtäglich von so vielen Sinneseindrücken überrannt werden, die sie nicht so wie neurotypische Menschen filtern können, dass diese Stunden, in denen sie für sich sind, einer Routine nachgehen und sich womöglich auch in ihr Spezialinteresse vertiefen, die einzigen sind, in denen sie genügend Energie tanken können. Sie benötigen das einfach.

Deshalb ist es sehr wichtig, sich als Autist(in) einen Partner/eine Partnerin auszusuchen, der/die für so etwas Verständnis hat. Das heißt natürlich nicht, dass der/die Partnerin sich vernachlässigt fühlen soll, oder gar die Kinder darunter leiden. Man macht sich - im besten Fall - eben vorher genügend Gedanken, ob das Familienleben tatsächlich so optimal für beide ist. Gerade bei Autisten ist klare Kommunikation äußerst wichtig.

Es ist möglich, sowohl ein paar Stunden für sich alleine einzuplanen, als auch den Familienvater zu spielen. Mag nicht für alle funktionieren, aber für nicht wenige Autisten scheint das hinzuhauen. Denn es gibt auch Autisten, die wollen unglaublich gerne eine Familie gründen, obwohl sie sehr empfindlich auf z.B Lärm reagieren. Zu denen gehöre ich nicht - also kann ich hier nicht von meiner eigenen Erfahrung sprechen -, aber es ergibt schon Sinn. Eine Familie zu gründen, Kinder mit seinem Partner/seiner Partnerin zu bekommen, bedeutet ja auch für neurotypische Menschen eine Menge Arbeit, Kompromisse etc. Selbst die brauchen mal ihre Ruhe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽