Warum begünstigt ein haplo-diploider Erbgang die Evolution in ihrem altruistischen Verhalten?

2 Antworten

Der Satz klingt ziemlich aufgeblasen (hat da ein Soziologe mitgespielt?) und macht nur „Sinn“ wenn man ihn in einen bestimmten Kontext setzt.

Ich vermute es geht hier um Insektenkolonien bei denen die weiblichen Nachkommen eines Stammes ihr eigenes „Fortkommen“ (= evolutionärer Erfolg= Vermehrung) gegenüber der Kolonie, also ihren Schwestern, hintenanstellen.

Das ergibt von Außen betrachten den Anschein als würden sich die Arbeiterinnen gegenüber der Kolonie altruistisch verhalten.

Aus einer sozialdarwinistischen Perspektive her gesehen kann man das Verhalten über den Erfolg des Genoms wie folgt diskutieren (siehe auch „egoistisches Gen“):

Vater haploid = Ein Chromosomensatz

Mutter diploid = Zwei Chromosomensätze

Alle weiblichen Nachkommen haben den kompletten identischen Chromosomensatz vom Vater während der andere Satz von der Mutter nur teilweise identisch ist (entweder Satz A oder B).

Rein rechnerisch haben die Arbeiterinnen also 75% aller Gene gemeinsam (100% vom Vater und 50% von der Mutter).

D.h. die Arbeiterinnen sind untereinander näher verwandt als zu ihren potentiellen Kindern, bzw. als zu ihrer Mutter (je 50%).

Indem die „Geschwister“ sich für die Kolonie (also für einander) aufopfern, werden mehr eigene Gene weitergegeben als es bei einer zweigeschlechtlichen Vermehrung möglich wäre.

PS: Die Sozialdarwinisten kommen oft mit hübsch verpackten scheinbar logischen Modellen daher; diese stellen sich aber meist als eine Art pseudowissenschaftlicher Schwindel heraus, werden jedenfalls von echten Evolutionswissenschaftlern selten bestätigt.

Würde den Satz trotz der vielen tönenden Wörter darin mal ganz respektlos als Bullshit bezeichnen. "Evolution" und "altruistisches Verhalten" passen nicht nur nicht zusammen, sondern sind geradezu Begriffsgegensätze...