Wann zählt ein Gedicht zur Epoche des Sturm und Drang?

2 Antworten

Der Stil des einfachen Volkslieds wird wieder entdeckt und aufgearbeitet, als Themen Erlebnisse geschildert. Diese Erlebnislyrik bedient sich gerne der Natur als Mittel zur Darstellung des Gemütszustandes der Hauptperson. Sonnenschein, duftende Wiesen und blühende Blumen sollen das Gefühl der Heiterkeit ausdrücken und auf den Leser einwirken. Wolken, Nebel, Regen und Kälte sollen dem Leser bei ihrer Schilderung real erscheinen und ihn in die, nun schlechte, Stimmung der Hauptperson bringen.

emotio statt ratio - Gefühl statt Verstand: Dieses Muster findet sich in allen wichtigen Werken der Sturm- und Drang-Periode. Die Hauptfigur beugt sich zunächst gesellschaftlichen Konventionen, um dann doch das Herz über den Verstand siegen zu lassen. Unmögliche Liebesgeschichten werden möglich, Autoritäten werden missachtet, Traditionen über Bord geworfen.

Eine andere Art der Lyrik sind die hymnischen Gedichte. Wie schon am Namen zu erahnen ist, werden Helden, die gerne aus der Antike stammen, beschrieben und besungen. Die Gedichte unterliegen keinerlei Formbeschränkungen, sondern werden in freien Rhythmen erzählt. Die Zeilen sind unterschiedlich lang, haben nicht die gleiche Anzahl von Hebungen und Senkungen und sind nicht in Reimform.