Wann wurden Siedlerkolonien gegründet?

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Siedlerkolonien wurden in der Regel im Rahmen des imperialistischen Kolonialismus gegründet, der ab dem 15. Jahrhundert mit den großen Entdeckungsreisen begann, vor allem von europäischen Mächten. Der Begriff „Siedlerkolonien“ bezieht sich auf Gebiete, in denen das Mutterland (die koloniale Macht) Menschen ansiedelte, die dort dauerhaft lebten und landwirtschaftliche oder andere wirtschaftliche Aktivitäten betrieben, oft auf dem Land von indigenen Bevölkerungen.

Die ersten Siedlerkolonien entstanden im 16. und 17. Jahrhundert, etwa mit der Gründung der englischen Kolonien in Nordamerika (zum Beispiel die Plymouth-Kolonie 1620 und später die 13 Kolonien). Weitere bedeutende Beispiele sind die niederländischen Siedlerkolonien in Südafrika und die britischen Siedlerkolonien in Australien im 18. Jahrhundert.

In vielen dieser Kolonien wurden die indigene Bevölkerung und ihre Lebensweisen massiv verdrängt, und die Siedlerkolonien wuchsen oft durch Anwerbung von Einwanderern aus der Mutterland. Es handelt sich also um einen typischen Bestandteil des imperialistischen Kolonialismus, bei dem das Ziel war, Land zu kontrollieren und auszulasten. Im klassischen Sinne ist eine „Kolonie“ nicht immer eine Siedlerkolonie, da Kolonien auch für wirtschaftliche Ausbeutung genutzt werden konnten, ohne dass Menschen dauerhaft siedelten, wie zum Beispiel bei den Handelskolonien. Siedlerkolonien hingegen waren speziell auf dauerhafte Siedlungen und die Übernahme des Landes durch die Siedler ausgerichtet.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte