Voluntär in Nepal

7 Antworten

Das Beste Programm um ins Ausland zu gehen ist immer noch "weltärts". Die senden meistens aber für 1 Jahr. Es gibt verschiedene Trägerorganisationen, meistens krichlich. Für manche Organisationen muss man einen Spenderkreis aufbauen, aber das ist vollkommen in Ordnung und verständlich, weil ein Auslandsaufenthalt viel Geld kostet. Allerdings sollte man sich vorher über die Organsiation und deren Projekte informieren, die Besten Infos findet man in Blogs von ehemaligen Freiwilligen.

Der Hacken ist, dass keine Organisation von weltwärts mehr nach Nepal sendet. Ich war in der vorletzten Gruppe, die dorthin legal ausgesendet wurde. Die nepalesische Regierung will keine Freiwilligen im Land, weil diese den Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen und das stimmt. Alle Organisationen, die jetzt noch nach Nepal senden tuen das illegal mit Touristenviusm. Wenn dich jemand anzeigen sollte, dann musst du die Konsequenzen tragen und nicht die Organisation, die dich geschickt hat.

Deswegen rate ich dringend von Freiwilligendiensten in Nepal ab, auch weil die Organistationen die noch senden schlecht organisiert, ahungslos und auf Geld aus sind. Für die Projekte vor Ort sind die Freiwilligen eine Möglichkeit Geld bzw. Arbeitskräfte zu sparen.

Gerade in Pokhara werden immer neue "Kinderheime" hochgezogen, wo angeblich Waisen drin sitzen, die aber gar keine Waisen sind. Die Leiter gehen in abgelegene Dörfer und reden den Eltern ein, dass ihr Kind in der Stadt (ohne Eltern) besser dran ist, weil es in die Schule gehen kann etc.. Dabei könnte man für das gleiche Geld auch die Kinder zwei Dörfer weiter in die nächste Schule schicken und sie könnten bei den Eltern bleiben. Allerdings geben die ahnungslosen Touris und Freiwilligen für Kinderheime mehr Geld (was fast alles bei den Gründern landet und kaum etwas bei den Kindern)...

Und auch reicht es nicht, wenn man für 5 Monate da ist. Auch 1Jahr ist für Kinder zu wenig. Ich selber habe nicht mit Kindern gearbeitet, aber die Mehrheit der anderen Freiwilligen und die haben alle selber gesagt, dass selbst ein Jahr zu kurz ist. Kinder brauchen eine Bezugsperson die dauerhaft da ist und nicht jemanden, von dem sie sich wieder verabschieden müssen. Wenn die Freiwilligendarbeit unbedingt mit Kindern sein soll, dann lieber als Aushilfskraft in einer Schule, da fällt es den Kindern nicht so schwer, wenn immer wieder jemand "Tschüss" sagt.

Die Beste Möglichkeit ist es mit "weltwärts" in ein anderes Land zu gehen, in denen der Freiwilligendienst noch legal ist. Meine Erfahrungen mit Kinderheimen bezieht sich auf Nepal, es muss nciht heißen, dass in jedem Land Organisationen Kinder aus Dörfern mitnehmen. Und immer schön Erfahrungsberichte und Blogs von ehemaligen Freiwilligen suchen, damit man ein umfangreiches Bild des Projekts und der Organisation kriegt.

Wenn du Fragen hast, kannst du mich gern anschreiben.

herzausfles 
Fragesteller
 27.08.2013, 20:06

Hallo, danke für deine Antwort. Erstens schockiert mich das grade alles ein bisschen. Mir kamen alle Organisationen zwar komisch vor, aber dass sie etwas illegales machen habe ich nicht gedacht.

Eigentlich hatte ich ziemlich genaue Vorstellungen. Meine Schwester war in Tanzania bei einer Schule, hat dort Vormittags den Lehrer unterstützt und Nachmittags den Kindern bei Hausaufgaben, Waschen usw. geholfen. So etwas habe ich auch gesucht, nur mein Traum war halt Nepal. Schade, dass es da so große Problme gibt.

Eigentlich wollte ich auch ein Jahr ins Ausland mit Missio zum Beispiel, aber ich möchte ab 2015 Medizinstudieren und muss dafür einen Test (der schon im Mai ist) machen.

Jetzt hoffe ich eifach mal, dass ich über meine Pfarrei ein Projekt wo anders finde, dass auch ein bisschen seriöser ist als die Waisenheime in Nepal.

Danke, für die Aufklärung!!!

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TalkingMoose  27.08.2013, 20:31
@herzausfles

Rede mal mit der Wunsch-Uni. In meinem Freiwilligenjahrgang hat eine den Test für ihre Uni (glaub es war Psychologie, bin aber nicht mehr sicher), vor ihrem Auslandsjahr gemacht und bestanden. Danach konnte sie sich von Nepal aus nochmal bewerben, musste aber den Test nicht wiederholen.

Naja, leider ist es so. Gerade in Kathmandu, Pokhara und anderen Touristenorten wird viel mit Freiwilligenarbeit von einheimischen Organisationen geworben. Die wollen, dass man ein, zwei Wochen des Urlaubs für etwas "gutes" opfert und es wird darauf spekuliert, dass der "reiche" Touri nachher noch Geld da lässt. Leider ist das zu einem richtigen Geschäft verkommen... sehr schade, denn an sich ist Freiwilligenarbeit etwas schönes.

Meistens kommt es nicht raus und bleibt ohne Konsequenzen, dass Freiwilligenarbeit gemacht wurde, aber dem Risiko muss man sich bewusst sein. Wenn du trotzdem noch an Nepal Interesse hast, dann mache es besser nicht über eine Organisation (das Meiste außer weltwärts überteuert) sondern auf eigene Faust. Ein gutes Kinderheim, das etwa deinen Vorstellungen entsprechen dürfte, wäre in Kathmandu. Dort werden Mädchen betreut, deren Eltern (vor allem Mütter) im Gefängnis sitzen.

Aber vielleicht erstmal ein anderes Land und während deines Medizinstudiums nach Nepal? Soweit ich weiß, ist das anders geregelt... wie weiß ich nicht, aber bin auch mal Medizinstudenten aus UK über den weg gelaufen, die für drei Monate dort waren.

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Hallo @bahininepali,

leider habe ich diesen Eintrag erst jetzt entdeckt.
Schade, dass du eine negative Pauschal-Referenz hinterlässt, ohne bei uns vorher hinterfragt zu haben, wie wir die Einkünfte durch Reiseeinnahmen verwenden. Wie wir überhaupt solche Projekte finanzieren zu können, ohne auf Spenden angewiesen zu sein (das wäre ja dann okay, oder?). Dann würdest du auch verstehen, dass es bei Partnerprojekten uns nicht möglich ist, den Finanzfluss bis hin zu jedem Arbeiter zu steuern. Jedoch können wir Partnerorganisationen finanziell durch die Reisekosten sehr kräftig unterstützen. Auch hier hängt es wieder davon ab, wie viele Volontäre sich im Jahr für so ein Projekt entscheiden. Wir haben jedoch auch sehr viele eigeninitiierte Projekte in Nepal, deren Kosten wir jeden Tag im Jahr tragen - unabhängig davon, ob Volontäre vor Ort sind oder nicht. Speziell in entlegenen Regionen (Bergdörfer) ist der Impact besonders groß, da die Unterstützung nicht nur finanziell erfolgt sondern auch weil wir durch unsere Organisation Einheimische ausbilden und Arbeitsplätze schaffen. In Regionen, in denen es sonst keine Jobs gibt und in denen die meisten Selbstversorger sind, ein wichtiger Beitrag - wie wir finden.

Bezüglich deiner Gastfamilie: die Gastfamilien, die wir unterstützen, geht es in der Regel finanziell sehr gut. Vielleicht warst du vor 5 Jahren in einer Familie, die wir gerade begonnen haben zu unterstützen. Ich bin mir sicher, wenn du jetzt nach Nepal reist und deine ehemalige Gastfamilie besuchen würdest, wärst du erstaunt über die Entwicklung der letzten Jahre.

Du schreibst, du findest es gut, dass du über uns an gute Projekte gekommen bist. Gute Projekte entstehen jedoch auch erst über einen längeren Zeitraum, viel Arbeit, viel Geduld und viel finanzielle Ressourcen.
Ich finde es als Mitbegründer von Karmalaya sehr traurig, dass du so einen Eintrag zu hinterlässt, ohne zu reflektieren, was wirklich nötig ist, um Projekte langfristig zu tragen. Und ohne das direkte Gespräch mit uns zu suchen. Wir sind in solchen Dingen sehr transparent und finden nämlich auch, dass man kritisch hinterfragen sollte.
Mehr Infos über unseren (gemeinnützigen!) Unternehmenszweck findest du übrigens hier: KLICK
Grüße, Matthias

Vielleicht meintest du : Volontär ?? Du hast sicher nicht die richtige Eingabe im Internet gemacht. Im Internet findet man alles.

herzausfles 
Fragesteller
 26.08.2013, 23:32

Ja aber man findet eben nur so gebuchte Reisen und ich möchte in kein Kinderheim wo die Kinder alle 2 Wochen eine neue "Bezugsperson" bekommen...

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TalkingMoose  27.08.2013, 00:38
@herzausfles

Dafür reichen auch 5 Monate nicht. Aber ich antworte morgen ausführlich, das wird nämlich ne längere Antwort und bin jetzt zu müde ;)

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Ob Nepal momentan vorhanden ist weiß ich nicht, aber eine der besten Möglichkeitn nach dem Abi ins Ausland zu kommen ist das Programm Weltwärts. Mehr dazu hier: http://www.weltwaerts.de/