Verteilungsprinzip jedem das Seine / gleiche
Hallo Leute, eine Frage ich verstehe zwar bei diesem Verteiöungsprinzip dass jedem das Seine heißt, dass zb wenn jeder, das Seine bekommen würde, alle gleich wären. Aber gibt es explizit Beispiele die dieses Phänomen besser erklären könnten? Genau so für 'jedem das Gleiche' ? Könnte man diese Beispiele mit der Steuerverteilubg erklären?
1 Antwort
Das Verteilungsprinzip "jedem das Seine" ist das genaue Gegenteil von "jedem das Gleiche". Jedem das Seine braucht allerdings einen Rückbezug, wie "das Seine" definiert ist, was das Maß für "das Seine" ist. Dabei gibt es zwei sehr gegensätzliche Kriterien.
1) "das Seine" definiert aus dem Ertrag der eigenen Arbeit. Ohne Arbeit und Mühe gibt es keine Güter. Die Produktivität der Güter ist Maßstab für die Verteilung. Es gibt keinerlei sozialen Ausgleich. Eine Übereinstimmung mit "jedem das Gleiche" besteht nur in dem Idealfall, dass alle gleich produktiv sind. Jedem das Seine nach Ertrag seiner Leistung hat eine starke unsoziale Komponente. Danach ist Umverteilung eher Diebstahl am Produkt der Leistungsfähigen.
2) "das Seine" definiert sich aus dem Bedarf des Einzelnen. Eine Übereinstimmung mit "jedem das Gleiche" besteht nur, wenn unterstellt wird, dass alle Individuen gleiche Bedürfnisse haben. Wenn allerdings Individuum als Ausdruck sehr personenbezogen verschiedener Interessen und Bedürfnisse und Leistungsfähigkeit verstanden wird, läuft "jedem das Gleiche" auf die Abschaffung des Individuums hinaus.
Wenn man einen Blick auf die Menschengeschichte wirft und daraus ein realistisches Bild des Menschen und seines Verhaltens ableitet, zeigt sich nicht nur eine große Verschiedenheit der Bedüfnisse sondern auch eine gewisse Unersättlichkeit. Wenn man den Optimismus des 19. JH (Marx, Feuerbach, Heine) nicht mehr teilt, dass mit Ausbau der Industriealisierung bald alle Bedürfnisse befriedigt werden können (Himmel auf Erden) sonder befürchtet, dass eher die Erde durch diese überdimensionale Ausbeutung erschöpft wird, dann ahnt man, dass man einen Weg zwischen (1) und (2) finden muss.
Ja, aber eher Fall (1). Denn auf internationalen Energiebörsen herrschen bei Knappheit Geld und Macht. Eine Nation wie die USA oder China können dann ihre politische Macht auch in Dollar geltend machen, und wenn sie sogar zum Überbieten auf Kredite zurückgreifen, für deren Zinsen die im Gebot Unterlegenen teils mit aufkommen. Geh mal in die USA und verlange, dass die dort - der Umwelt zuliebe - die gleichen Irrsinnsspritpreise zahlen sollen wie wir in Deutschland. Die lachen sich schief.
Oh vielen dank:) könnte man das am Bsp der Ölkrise Belegen?