Vater gestorben, wie in der Schule umgehen?

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Hallo Jiaxun001,

erst einmal möchte ich Dir sagen, dass es mir sehr leid tut, dass Du schon in Deinen jungen Jahren so etwas Schreckliches durchmachen musst! Mein herzliches Beileid! Es gibt sicher kaum etwas Schlimmeres, als seinen Vater oder seine Mutter durch den Tod zu verlieren.

Wenn Du Deinen Mitschülern weiterhin nichts vom Tod Deines Vaters erzählst, hast Du natürlich das Problem. Dir nichts anmerken lassen zu wollen. Ist das nicht ein viel zu großer Druck, der dann auf Dir lastet? Vielleicht mags Du Dich ja mal mit Deinem Lehrer beraten, wie Du Dich am besten verhalten sollst.

Vielleicht darf ich Dir in Deiner schwierigen Situation ein paar Tipps geben, wie Du mit Deiner Trauer am besten umgehen kannst. Ich habe nämlich im letzten Jahr meine Frau verloren, sie starb ebenfalls an Krebs!

Viele Trauernde haben die Feststellung gemacht, dass ihnen Weinen Erleichterung gibt. Wenn Du daher das Gefühl hast, weinen zu müssen, dann lasse Deinen Tränen einfach feien Lauf! Andererseits kann es jedoch auch sein, dass Du im Moment gar nicht weinen kannst. Das ist nicht unnormal und Du solltest nicht denken, dass Du Dich zum Weinen zwingen musst.

Um die Trauer besser zu verarbeiten, wäre auch das Führen eines Tagebuches von Vorteil. Darin könntest Du z. B. einige schöne Erinnerungen an Deinen Vater festhalten oder notieren, was Du ihm noch gern gesagt hättest. Oder schreib zwei oder drei Fragen auf, die Du ihm noch gern gestellt hättest und versuche mit Deiner Mutter darüber zu sprechen.

Manchen jungen Leuten ergeht es so, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden. Da sie möglicherweise glauben, etwas zu tun versäumt zu haben, fühlen sie sich mitschuldig am Tod des Verstorbenen. Solche Gefühle können durchaus auftreten. Dennoch sind sie eigentlich fehl am Platz. Wenn der Betreffende gewusst hätte, was passieren wird, hätte er wahrscheinlich das eine oder andere anders gemacht.

Ein guter Rat ist auch, mit jemanden, dem Du vertraust, über Deine Gefühle zu sprechen. Allein schon mit jemandem über seine inneren Empfindungen sprechen zu können, kann zu großer Erleichterung führen.

Und falls Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass Du Dich jederzeit an ihn im Gebet wenden kannst. In der Bibel findest Du die Aufforderung: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8).

Der größte Trost für viele Trauernde, und auch für mich, ist jedoch das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zu erwecken. Jesus Christus erklärte seinen Jüngern einmal:

"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung " (Johannes 5:28, 29). Kannst Du Dir die Freude vorstellen, Deinen Vater dann wieder in die Arme schließen zu können?

So schmerzlich der Tod eines lieben Angehörigen doch ist, er wird durch dieses Versprechen ganz sicher abgemildert. Ich wünsche Dir für die Zeit der Trauer viel Kraft und Menschen an Deiner Seite, die Dir reichlich Trost spenden!

LG Philipp

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Ich kann deine Lage nachvollziehen. Mein Vater ist auch an Krebs gestorben, als ich noch in der Schule war. Ich bin danach sogar ziemlich aufgedreht und habe Klassenclown gespielt, weil ich von der Tatsache ablenken wollte, dass mein Vater gestorben war. Die anderen haben es nach und nach mitbekommen, obwohl ich es nur zwei Mitschülern erzählt hatte - so etwas macht eben die Runde.

Ich hatte damals keine professionelle Hilfe, obwohl ich sie gebraucht hätte. Sprich mit Erwachsenen, denen du vertraust. Vielleicht mit deiner Mutter, wenn ihr ein gutes Verhältnis habt. Ein Jugendpsychologe kann eine große Hilfe sein (die sind nicht nur für "Verrückte" da :)). An den meisten Schulen gibt es auch Schulpsychologen, wenn du erst mal da hingehen willst.

Mach dir wegen der Verwirrung von Mitschülern keine Gedanken. Achte stattdessen auf dich selbst und dass du den Tod deines Vaters verarbeitest.

Ich wünsch dir alles Gute.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mein Beileid, das Leben ist echt fies.

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Mein Beileid

Geh offen mit deinen Gefühlen um, du wirst dich nämlich nicht lange verbiegen können. Sag deinen Klassenkameraden was passiert ist, sie werden dir beistehen.

Mein Beileid! Mache es so,wie du es für richtig empfindet. Du befindet dich jetzt im Trauerprozess und wenn du mit deinen Mitschülern spricht,werden sie sicher für jede Reaktion Verständnis haben und dich unterstützen. Alles Gute!

Mein Beileid

Wenn es dir unangenehm ist dann ist das so. Das solltest du sagen wenn du bereit bist.