Unzufrieden mit meinem Leben in jeder Hinsicht?
Hallo,
ich bin ein 18 jähriger Junge in Niedersachsen und mein Problem ist kurz gesagt: ich bin mit meinem Leben komplett unzufrieden. Ich weiß dass ich eigentlich interessant und lustig etc. sein kann aber ich habe keine Freunde. Ich hatte in meinem Leben generell nur sehr verteilt und sehr wenig Freunde. Ich denke, ein Grund dafür ist, dass ich sehr ängstlich war in der Vergangenheit. Ich bin mit 6 aus Syrien vor dem Krieg geflüchtet und musste meine Familie zurücklassen, hier musste ich dann direkt ein neues Leben anfangen und Deutsch und Englisch lernen während ich noch meine eigene Muttersprache nichtmal richtig konnte. Ich hab mich nie irgendwo zugehörig gefühlt und ich war immer alleine. Ich habe einen Freund kennengelernt, aber unsere Wege haben sich mit der Zeit nach und nach langsam aber sicher getrennt. In der weiterführenden Schule war ich auch immer der komische der nicht richtig sprechen kann und immer nervös ist. (Ich hab im Leben nicht viel geredet.. ich kann Deutsch fließend, aber mein Mund ist nicht daran gewöhnt zu reden also rede ich ganz ganz komisch und weil ich dauernd nervös bin ist es noch schlimmer. Hatte halt nicht viel Übung..). Ich hab irgendwann Selbstmordgedanken gehabt weil ich wirklich nicht wusste warum ich überhaupt da bin weil ich einfach nur vor mich hin lebe. Es ist bisher aber nur bei Selbstverletzung geblieben. In den Schulpausen bin ich manchmal in eine Toilettenkabine und hab mir in meine Arme geritzt, weil ich sonst nichts wusste. Wegen sowas konnte ich nie zum Schwimmbad etc. Und im Sommer musste ich immer eine Jacke tragen weil ich gezwungen wurde ein Tshirt zu tragen aber nicht wollte dass die Leute meine Narben sehen. Ich hab nie irgendeine Art Freundin gehabt, nichtmal freundschaftlich und kann dementsprechend nicht mit Frauen reden. Ich habe extreme Schlafprobleme und bin immer müde. Ich hab kein Interesse an Partys etc. Was Leute in meinem Alter so machen, ich weiß echt nicht wieso aber mir macht nichts Spaß. Ich empfinde keinerlei Freude und habe nichts mit dem ich mich beschäftigen kann. Ich kann nicht lachen aber traurig sein kann ich auch nicht. Ich bin einfach ein Nichts und Niemand der da ist aber gleichzeitig auch nicht. Ich habe nie in meinem Leben irgendetwas nennenswertes geleistet und ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich habe keine Interessen und keine Hobbys. Die Sachen die ich zum "Spaß" tue, tue ich einfach aus Prinzip weil ich sonst nichts tun kann aber wenn es was besseres gäbe würde ich sofort aufhören. Es gibt aber nichts besseres, das Leben ist komplett Sinnlos. Ich habe nichts worauf ich mich freue und erwarte nichts. Ich weiß aber dass es anders sein kann. In Syrien war ich noch ein glückliches normales Kind und konnte normal leben und alles war so schön. Ich habe alle Kindheitsträume verloren. Niemand liebt mich und ich liebe niemanden. Ich lebe mein Leben größtenteils im Kopf. Ich weiß nicht wie man mit Menschen umgeht.
Ich brauche Hilfe. Was soll ich machen? Gebt mir bitte Ratschläge. Bitte leitet mich nicht einfach an eine Seelsorge oder so weiter, ich will mit normalen Menschen einfach reden
Entschuldigt mich falls der Text oben Lückenhaft ist oder so, ich weiß einfach nicht was ich schreiben soll. Es gibt noch so viel mehr zu erzählen
1 Antwort
hey, es tut mir leid zu hören, dass du so schwere Zeiten durchmachst. Es ist mutig von dir, deine Gefühle so offen zu teilen, und ich möchte dir sagen, dass du damit nicht allein bist. Viele Menschen fühlen sich in schwierigen Phasen ihres Lebens ähnlich, und es ist ein großer Schritt, darüber zu sprechen.
Es klingt, als ob du viel Schmerz und Isolation erlebt hast, was wirklich belastend sein muss. Es ist völlig verständlich, dass du dich verloren und allein fühlst, besonders nach allem, was du durchgemacht hast.
Ich möchte dir gerne ein paar Gedanken und Ratschläge geben, aber bitte verstehe, dass ich kein professioneller Berater bin. Ich hoffe aber, dass meine Worte dir vielleicht ein wenig weiterhelfen können:
- Du bist wertvoll: Auch wenn es sich jetzt vielleicht nicht so anfühlt, hast du einen Wert, den niemand wegnehmen kann. Dein Leben und deine Erfahrungen sind wichtig, und es gibt Menschen, die sich um dich kümmern würden, auch wenn du das momentan vielleicht nicht siehst.
- Kleine Schritte: Versuche, jeden Tag kleine Schritte in Richtung Veränderung zu machen. Vielleicht kannst du mit jemandem, dem du vertraust, ein Gespräch beginnen oder dich einer Gruppe anschließen, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzt. Es geht nicht darum, alles auf einmal zu ändern, sondern Stück für Stück.
- Selbstfürsorge: Es ist wichtig, dir selbst gegenüber freundlich zu sein. Wenn du dich zu etwas verpflichtet fühlst, das dir keinen Spaß macht, versuche, dich daran zu erinnern, dass du das Recht hast, Nein zu sagen. Finde Dinge, die dir vielleicht auch nur ein kleines bisschen Freude bereiten, und gib ihnen Raum in deinem Leben.
- Sprich weiter darüber: Es ist großartig, dass du den Mut hattest, diesen Schritt zu gehen und darüber zu sprechen. Versuche, das weiterzuführen, vielleicht mit jemandem, der dich unterstützen kann, auch wenn es anfangs schwerfällt.
- Professionelle Hilfe: Ich verstehe, dass du lieber mit normalen Menschen reden möchtest, aber manchmal kann professionelle Hilfe wirklich den Unterschied machen. Es gibt Therapeuten, die darauf spezialisiert sind, mit jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu arbeiten. Sie könnten dir helfen, Strategien zu entwickeln, um mit deinen Gefühlen umzugehen.
Alles Gute und bleib Stark!