Unterschied Futsal regeln und Fußball regeln

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Ja, es gibt recht deutliche Unterschiede zwischen Futsal und dem Feldfußball. Ein bisschen geringer sind die Unterschiede sind sie dann zwischen dem althergebrachten "deutschen Hallenfußball" (der nirgendwo auf der Welt mehr so gespielt wird, weil alle Welt in der Halle nach Futsal-Regeln spielt) oder dem "Socca5", was ja auch beliebt ist.

Der Hauptunterschied ist das Spiel mit Seiten- und Toraus, sowie die Handballtore, auf die man schießt. Dazu kommt ein Ball mit ganz anderen Eigenschaften als ein "deutscher" Filz-Hallenfußball oder ein üblicher Feldfußball. Futsal-Bälle sind eine Nummer kleiner (Größe 4) und mit etwas weniger Luftdruck befüllt. Das bedeutet, dass sie nicht wie ein Flummi herumticken, wenn sie irgendwo auf- oder abprallen. Dadurch wird das Spiel mit dem Ball für den Spieler auf dem glatten und harten Hallenboden einfacher. Die Ballkontrolle ein wenig einfacher und die Spieler werden vor allem zu Flachpässen animiert - Kopfballtore sind im Futsal eine Seltenheit. Weitere gravierende Unterschiede sind a) die Nettospielzeit, bei der jede Spielunterbrechung (Standards, Fouls, Schiris ermahnen die Spieler etc.) auch zeittechnisch mitgestoppt wird - Zeitspiel ist im Futsal unmöglich - und b) das viel strengere Regelwerk bzgl. Fouls. Außerdem hat man beim Futsal noch einige Regelungen aus anderen Sportarten eingebaut, die für den Fußballsport Sinn machen ... so kommt es, dass kein Team durch reinen Körpereinsatz und Härte oder über kurze aktibve Phasen und ausgiebiges Zeitspiel ein Spiel gewinnen kann. Jedes Team muss über die Gesamtdistanz voll bei der Sache sein und seinen Gegner spielerisch-taktisch besiegen.

Ein offizielles Futsal-Spiel wird von zwei Schiedsrichtern auf dem Feld, einem Schiedsrichter und einem Zeitnehmer (oder 4. Offiziellen) am Zeitnehmertisch am Spielfeldrand geleitet. Der Spielbericht wird während des Spiels geschrieben, Tore, Fouls und Karten vermerkt. Der Zeitnehmer startet und stoppt die Nettospielzeit von 2x20 Minuten (entspricht einer Bruttospielzeit von meistens ca. 2x30 Minuten). Damit liegt die effektive Spielzeit im Futsal gleichauf bzw. oft auch über der effektiven Spielzeit im Feldfußball (effektive Spielzeit = Spieler und Ball sind in ununterbrochener Bewegung).

Futsal hat ein viel eindeutigeres Regelwerk, wenn es um Fouls geht, da gibt es viel weniger strittige Situationen. Grätschen oder andere Sliding Tacklings gegen den Mann sind verboten. Der Ball darf allerdings geblockt werden, wenn kein Gegenspieler in der unmittelbaren Nähe ist. Ansonsten gilt alles als Foul, was im Fußball auch ein Foul wäre. Es gibt persönliche Strafen wie gelbe, gelb-rote und rote Karten. Aber jedes Foul wird auch noch dem ganzen Team angelastet! Nach maximal 5 Teamfouls in einer Halbzeit gibt es für den Gegner für jedes weitere Foul einen 10-Meter-Strafstoß. Jedes Team darf über die gesamte Spielzeit fliegend wechseln, muss aber eine Wechselzone direkt vor der Bank einhalten. Damit bekommt jeder Spieler deutlich mehr Einsatzzeit als im Fußball. Außerdem muss ein Futsal-Spieler offensiv UND defensiv sehr aktiv sein. Ausruhen auf dem Platz und lässiges Zurücktraben nach einem misslungenen oder erfolgreichen Angriff führt fast immer zu Gegentoren, da Futsal sehr schnell ist und es ständig zu Torraumszenen kommt (ähnlich wie beim Handball oder Basketball). Lauf"faule" Spieler ermöglichen dem Gegner immer gefährliche Überzahlsituationen. Ein mit Gelb-Rot oder Rot gesperrter Spieler darf nicht mehr eingesetzt werden. Das Team des Gesperrten spielt darauf maximal 2 Minuten (oder bis zum Torerfolg des Gegners) in Unterzahl, darf dann aber wieder mit 5 gegen 5 (4 Feldspieler + Torwart) antreten. Es gibt im Futsal keine Zeitstrafen. Ein Team darf pro Spiel aus maximal 15 Spielern bestehen (Starting 5 + 10 Wechselspieler).

Ebenfalls anders als im Fußball ist die 4-Sekunden-Regel für sämtliche Standardsituationen. Freistöße, Eckbälle, Einkicks (gibt es statt Einwürfen an der Seitenlinie), Torabschläge etc. müssen innerhalb von 4 Sekunden ausgeführt sein (der Gegner muss, außer beim Strafstoß, 5 Meter Abstand lassen). Diese 4 Sekunden werden vom Schiedsrichter sichtbar mitgezählt - verstreicht die Zeit ohne Aktion, bekommt der Gegner den Ball. Auch der Torwart darf in seiner eigenen Hälfte den Ball (egal ob mit Hand im Strafraum oder am Fuß) nur maximal 4 Sekunden führen. Bewegt sich der Torwart in die gegnerische Hälfte, wird er wie ein regulärer Feldspieler behandelt. In der eigenen Hälfte darf der Torwart nach der Spieleröffnung nicht wieder angespielt werden - es sei denn, ein Gegner kommt an den Ball.

Wer noch mehr über die Futsalregeln wissen will und wie man Futsal spielt, der kann sich gerne hier umschauen: http://www.futsalicious-essen.de/futsal/die-regeln/

Futsal unterscheidet sich vom in Deutschland unter dem Namen Hallenfußball bekannten Sport vor allem durch die fehlenden Bandenbegrenzungen. Futsal ist die offizielle Form des Fußballs in der Halle nach den Statuten der FIFA. Es wird generell mit 5 Spielern auf Handballtore mit einem sprungreduzierten Ball gespielt, der einen Umfang von mindestens 62 cm bis höchstens 64 cm hat. Der Ball hat relativ wenig Druck (0,4 bis 0,6 bar Überdruck gegenüber 1 bar Überdruck beim Standard-Fußball der Größe 5).

Gewechselt werden darf unbegrenzt und fliegend, der Einwurf ist durch den Einkick ersetzt, die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten. In jeder Halbzeit hat jede Mannschaft eine Auszeit zur Verfügung, der Strafstoß wird aus sechs Metern ausgeführt. Fouls werden restriktiv geahndet. Das Grätschen am Mann wird grundsätzlich als Foul gewertet. Dabei ist Futsal keineswegs körperlos, wie es oft fälschlicherweise beschrieben wird. Der Körperkontakt in den Zweikämpfen ist dem Fußball sehr ähnlich. Durch die Sanktionierung eines direkten Freistoßes (=kumuliertes Foul), halten sich die Spieler automatisch zurück. Die Mannschaftsfouls werden (ähnlich wie beim Basketball) gezählt, wobei es ab dem fünften Mannschaftsfoul (je Halbzeit) für jedes weitere Foul einen direkten Freistoß ohne Mauer gibt, der auf den Zehn-Meter-Punkt verlegt werden darf. Nach einer roten Karte darf der betreffende Spieler nach Ablauf von zwei Minuten durch einen anderen ersetzt werden. Bei ruhenden Bällen (und dem Torabwurf, der aus der Hand erfolgt) hat der ausführende Spieler nach Freigabe des Balles nur vier Sekunden Zeit, um den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Zudem gilt beim Futsal eine verschärfte Rückpass-Regel: Der Torwart darf den Ball nur einmal berühren (dazu gehört auch der Abwurf), danach darf er den Ball erst wieder berühren, wenn zwischenzeitlich ein Gegner Ballkontakt hatte oder der Torwart sich in der gegnerischen Hälfte befindet. Der Torwart kann ähnlich wie beim Handball durch einen weiteren Feldspieler ersetzt werden. Die Rückpass-Regel ist dabei aber weiterhin zu beachten. Jede Mannschaft kann einmal pro Halbzeit eine Auszeit von einer Minute erhalten, sofern sie bei der folgenden Spielfortsetzung im Ballbesitz ist.

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