Unterschied Fachinformatiker und MaTA?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ab dem 1. August 2007 wurde der Mathematisch-technische Assistent im Bereich der dualen Berufsausbildung durch den bundeseinheitlich geordneten Ausbildungsberuf  Mathematisch-technischer Softwareentwickler (MATSE) ersetzt.

Der MATSE hat höhere Anforderungen im Bereich Mathematik, der Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (FIAE) ist der Nachfolger des Datenverarbeitungskaufmanns und hat (zumindest in der Ausbildung) einen höheren kaufmännischen Anteil.

Der MATA als vollzeitschulische Ausbildung (Abitur+ an einem technischen beruflichen Gymnasium) ist leider oft genug nur eine Eintrittskarte für eine Ausbildung zum FIAE

Wootbuerger 
Fragesteller
 28.01.2024, 11:04

okay verstehe.
der schwerpunkt im hintergrund ist also ein anderer?
also ist der MATA nicht so begehrt wie ein fachinformatiker, weil dieser nur eine schulische ausbildung hat statt einer dualen?

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Schachpapa  28.01.2024, 11:40
@Wootbuerger

Ich fürchte, ich habe gerade MATA und ITA (Informationstechnischer Assistent) durcheinander geworfen.

Die ITAs, die ich kenne, haben nach einem guten Realschulabschluss (FOR mit Quali) Abitur an einem beruflichen Gymnasium mit technischem Schwerpunkt gemacht (Leistungskurse Mathe, Informatik u.ä.). Begleitend macht man in den Ferien und/oder anschließend noch Praktika. Formal ist der ITA ein Berufsabschluss nach Landesrecht. Real folgt im Anschluss (wenn man in dem Fachgebiet bleiben will) eine Ausbildung zum FIAE, FISY oder ähnlichen Berufen oder ein Studium Informatik oder "Bindestrich-Informatik" (Wirtschafts-, Geo- usw.)

MATA finde ich gerade nur in Bremen szut.de als zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgang mit Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften. Auf berufenet.de ist das das einzige (!) Ausbildungsangebot. Scheint ein auslaufendes Modell zu sein.

Meiner persönlichen Meinung nach ist das Zeitverschwendung. Besser eine betriebliche Ausbildung on the Job statt Vollzeitschule

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Marbuel  30.01.2024, 08:49
@Wootbuerger

Fachinformatiker ist mehr praktische Anwendung. Matse oder MaTA mehr Theorie. Eher in Richtung akademische Ausbildung, auch wenn ein Studium nach wie vor ne andere Hausnummer ist. Wenn du als MaTA den praktischen Teil, also die tatsächliche Programmierung in Eigenleistung bringst, bist du am Ende kompletter in meinen Augen. Aber du hast halt keine praktische Erfahrung im Betrieb. Die hat ein Student auch nicht. Sollte also kein Hindernis sein. Im Informatikstudium steht Programmierung auch nicht an erster Stelle. Es geht primär um die Theorie.

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Marbuel  30.01.2024, 08:36

Anwendungsentwickler ist ein technischer Beruf. Es ist definitiv kein kaufmännischer Beruf. Du meinst vielleicht Informatikkaufmann oder IT Systemkaufmann. Der kaufmännische Anteil beim Anwendungsentwickler ist verschwindend gering.

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Schachpapa  30.01.2024, 17:54
@Marbuel

Google mal Fachinformatiker zusammen mit Wirtschaft und Verwaltung.

Die FIAEs müssen oft genug zu einem kaufmännischen Berufskolleg. Und sind dort nicht immer glücklich mit dem kaufmännischen Unterrichtsanteil. Mag eine Spezialität in Münster sein, aber dort gehen die FI für Anwendungsentwicklung, die FI für Daten- und Prozessanalyse, die kaufleute für IT-Systemmanagement und die Kaufleute für Digitalisierungsmanagement zum kaufmännischen BK, während die FI für Systemintegration und die FI für Digitale Vernetzung und die IT Systemelektroniker zum gewerblich technischen BK gehen.

Ich will nicht ausschließen, dass das woanders nicht so ist. Der unbeliebte Anteil ist schon sinnvoll: die meiste Software wird im geschäftlichen Kontext eingesetzt (Webshops, Bestellwesen, Abrechnung, Buchhaltung). Da sollte man zumindest ein bisschen Ahnung von kaufmännischen Vorgängen haben. Rechtliche Aspekte, wie Vertragsrecht, Datenschutz etc. kommen hinzu.

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Marbuel  30.01.2024, 23:10
@Schachpapa

Also hier in Bayern hatte ich damals als Anwendungsentwickler in der Schule lediglich rudimentäres Rechnungswesen. Von der Stundenaufteilung hatte das eine absolute Nebenrolle. Der absolute Hauptteil war Anwendungsentwicklung, gefolgt von Netzwerktechnik. Ganz anders als der Informatikkaufmann, was ich auch gemacht habe. Ich bleib dabei. Der Fachinformatiker ist ein rein technischer Beruf. IT Systemkaufmann und Informatikkaufmann die kaufmännischen IT Berufe, was ja schon aus der Bezeichnung hervorgeht.

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Computer gab es auch schon in den 60-igern.

Nur gab es damals keine Universität oder Fachhochschule wo man dies erlernen konnte. Damals musste man bei den Herstellern der Computer wie z.B. bei IBM die entsprechenden Ausbildungen machen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung