Transkriptionsfaktoren biologie?
Transkriptionsfaktoren sind regulatorische Proteine, die die Proteinbiosynthese bei Eukaryoten regulieren. Sie können ja beispielsweise einen Promoter aktivieren (Förderung) oder inaktivieren ( Hemmung)
Es gibt ja noch weiter Möglichkeiten der Hemmung. Beispielsweise kann durch eine Methylierung oder Histonschwänze die Transkription ebenfalls gehemmt werden. Beides verhindert die Anlagerung der Transkriptionsfaktoren.
Ich verstehe jetzt nicht, weshalb es andere Möglichkeiten zur Hemmung der Transkriptionsfaktoren gibt, wenn Transkriptionsfaktoren auch hemmen können und nicht nur fördern?
1 Antwort
Transkriptionsfaktoren binden an ganz bestimmte, relativ kurze (ca. nur 6 Basenpaare lange) Bindungsstellen in den sogenannten "Promotoren" der Gene, die kurz vor diesen Genen liegen. Da 4 hoch 6 = 2 hoch 12 ist und 2 hoch 10 ungefähr 1000 ist, ist so eine 6 Basenpaare lange Sequenz statistisch ca. alle 4000 Basenpaare zu erwarten. Wenn die Transkriptionsfaktoren keine weiteren "Hilfs-Informationen" hätten, würden sie also ständig an ca. 1 Million Stellen im Genom binden und eine Transkription iniziieren! Das darf natürlich nicht sein, und deshalb liefern Cytosin-Methylierungen sowie Histon-Acetylierungen zusätzliche Informationen, wo denn eine solche Binde-Stelle wirklich im Promotor eines Genes liegt, und nur dort bindet der Transkriptionsfaktor dann und iniziiert die Transkription des Gens.
Auch lassen sich durch Cytosin-Methylierungen und Histon-Acetylierungen sehr viele Gene gleichzeitig stilllegen bzw. aktivieren, da ja alle Gene so regulierbar sind, während nur ein Teil der Gene eine bestimmte Transkriptionsfaktor-Bindestelle aufweist, denn es gibt ja eine ganze Reihe von Transkriptionsfaktoren mit jeweils einer eigenen Bindestellen-Sequenz. Ein besonders krasses Beispiel für solch eine Massen-Gen-Stilllegung ist, dass bei Frauen ab ca. dem 32-Zell-Stadium des Embryos in jeder Zelle eines der beiden X-Chromosomen stillgelegt wird, und zwar durch komplette Cytosin-Methylierung dieses X-Chromosoms. Bei der Erbkrankheit "Xeroderma pigmentosum" entstehen dadurch "gescheckte" Frauen, da in manchen Hautflächen von Frauen mit dieser Krankheit das "gesunde", in anderen das "kranke" X-Chromosom stillgelegt wurde!