Toxisches Familienmitglied?
Hey, ich würde gerne die Situation mit meinem Opa teilen und mich interessiert die Sicht anderer Menschen dazu sehr.
Nachdem meine Oma vor ca 4 Monaten unerwartet starb, ist auch der Mittelpunkt unserer Familie weg. Ich denke das ich besonders dadurch den Entschluss gefasst habe, den Kontakt zu meinem Opa zu beenden. Ich hatte diesen Gedanken schon lange, habe ihn aber aufgrund dessen, dass ich oft (hauptsächlich wegen meiner oma) bei meinen Großeltern war, verdrängt.
Mein Opa ist übrigens schon so wie er ist, seit ich denken kann und war auch oft so zu meiner Oma, wie er auch zu mir ist. Gegenüber meiner Mama und meinem Onkel ist er nicht so extrem, warum auch immer. Hauptsächlich habe ich Probleme mit seiner Kommunikation. Zum einen kann er nicht in einem vernünftigen Ton kommunizieren. Er schreit einen gleich an, wenn man mal etwas nicht versteht oder nicht weiß was genau er von einem möchte. Es ist kein lautes Sprechen, sondern ein regelrechtes anpampen gepaart mit schreien.
Zum anderen ist er mir gegenüber so negativ. Wann immer ich eine Veränderung in meinem Leben möchte, vor allem wenn diese eine große Verantwortung mit sich bringt, oder ich einfach etwas tun möchte, worauf ich mich freue, kommt nichts als negatives. Beispiel: Ich erzähle ihm voller Vorfreude das ich einen Pflegehund bei mir aufnehmen möchte. Seine Antwort: Ach hör doch auf, wie willst du das schaffen, du hast doch gar keine Zeit. Nachdem ich mich letztendlich für Pflegekatzen entschieden habe, erzähle ich ihm eines Tages das ich 4 vermittelt habe und wieder 3 neue bekomme. Seine Antwort darauf: Du machst Dich irgendwann noch kaputt mit den Katzen. Sobald ich ihm etwas erzähle worauf ich mich freue, macht er mir das direkt mit seinen negativen antworten kaputt, es ist wirklich bei allem was ich ihm erzähle so.
Außerdem denkt er immer mir sagen zu müssen, was ich machen soll. Seine Sätze beginnen dann immer mit "du MUSST mal" und wenn ich das dann verneine oder ihm erkläre weshalb ich das nicht mache, kommt direkt "dir kann man auch garnichts sagen". Besonders was meinen Sohn betrifft denkt er, alles besser zu wissen. Sobald ich weiß das ich zu ihm fahre, bin ich so angespannt weil ich weiß es wird früher oder später ein Punkt kommen, an dem er wieder irgendwas negatives zu sagen hat. IMMER
Bisher wurde das alles immer so hingenommen von allen, weshalb er denkt, er könnte das mit jedem machen. Ich bin die erste der Familie, die das so nicht mehr ertragen kann. Mit meiner Mama hat er auch schon darüber gesprochen und sagte dann anscheinend "dann sag ich halt nichts mehr" was mir zeigt, dass er niemals meine Sicht nachvollziehen könnte. Mit ihm zu diskutieren endet dann irgendwann mit dem Satz "Jo ist gut, wenn Du denkst" weshalb es sich für mich nicht lohnt das Gespräch zu ihm zu suchen.
Bin mal gespannt wie das diesjährige Familien-Weihnachtsessen abläuft.
1 Antwort
Das obligatorische Weihnachtsessen wird wie üblich ablaufen, wenn du und die anderen wie üblich die Füße stillhältst. Der Alte hat zu allem was zu sagen, vor allem negativ. Wenn alle das aushalten, wird's ein schöner Abend, wenn er gegangen ist.
Das gesamte Konstrukt kann natürlich auch vorher platzen, dann ist es schade um das Essen.
So lange keiner der Kinder Paroli bieten will und kann, so lange bleibt es maximal anstrengend.
Es St auch schwierig, einen alten Mann auszugrenzen, der Vater und Opa ist.
Diese Differenzen gehören zwischenjährig geklärt, nicht an Weihnachten!
Also die Entscheidung keinen Kontakt mehr zu ihm zu haben steht schon, weil ich es eben nicht mehr ertragen kann. Zu Familienfesten gehe ich dann eben zur Liebe meines Sohnes, meiner Mama und meinem Onkel.
Naja mittlerweile habe ich schon seit einigen Wochen keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich melde mich nicht und er auch nicht. Wenn er es von sich aus anspricht werde ich ihm sagen was mein Problem ist, aber ich weiß jetzt schon das dieses Gespräch zu nichts führt. Ich glaube er ist einfach viel zu stark von sich überzeugt und wurde auch jahrelang durch das nichts tun der anderen darin bestärkt, als das er sich jetzt noch ändern könnte.