Textstelle aus Wir Kinder vom Bahnhof Zoo?

3 Antworten

Ich finde den Anfang und das "Ende" der Drogenabhängigkeit nebeneinander ganz interessant. 

(Bei mir S.50-52 )  "Das war alles in der Zeit, in der ich begann, zum Haus der Mitte zu gehen, und die ersten Male Haschisch rauchte. Zwei Katzen waren mir geblieben. Aber die brauchten mich tagsüber nicht. Nachdem der Hund weg war, gab es für mich keinen Grund mehr zu Hause zu sein. Ich hatte da keine Aufgabe mehr. Ich mochte auch allein nicht spazieren gehen. Ich wartete nur darauf, dass es fünf wurde und der Club im Haus der Mitte aufmachte.[...]Die Sozialarbeiter von der Kirche, die im Club aufpassten, quatschten uns gelegentlich an, wenn wir rauchten. [...] Und diese Typen sagten dann nur, wir sollten das nicht übertreiben, und das nicht als Fluchtmittel gebrauchen und so etwas. Vor allem sollten wir nicht auf harte Drogen umsteigen. Das ging bei uns zu einem Ohr rein und zum anderen wieder raus. Was laberten die Typen auch, wo sie zugaben selber zu rauchen.[...]Ich rauchte nicht nur, ich trank auch Wein und Bier, wenn ich kein Dope hatte.[...]Ich musste mich immer irgendwie antörnen.[...]Das wollte ich auch, um ja nicht mit dem ganzen Dreck in der Schule und zu Hause konfrontiert zu werden. Die Schule war mir ohnehin vollkommen egal. Ich sackte ganz schnell von zwei auf vier bis fünf im Durchschnitt. Ich veränderte mich auch äußerlich total. [...]Mein unschuldiges Kindergesicht war endlich weg.[...]Ich wollte geheimnisvoll aussehen. Niemand sollte mich durchschauen. Es sollte niemand merken, dass ich gar nicht die coole Braut war, die ich sein wollte.[...] Ich freute mich auf Samstag, ich dachte, wenn ich erst wirklich auf Pille gewesen sei, dann gehörte ich total zu den anderen."

(und S. 215 u. 216) 

"Kaum hatte ich das Zeug reimgeknallt, war ich weg. Ich wachte erst nach über einer Stunde wieder auf. Die Spritze steckte noch im Arm. Ich hatte tierische Kopfschmerzen. Ich konnte zunächst nicht aufstehen. Ich dachte es wäre soweit, ich würde sterben.Ich lag auf dem Fußboden und heulte. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht so allein sterben. Ich bin regelrecht auf allen vieren zum Telefon gekrochen. Es hat sicher zehn Minuten gedauert, bis ich es schaffte, die Geschäftsnummer von meiner Mutter zu wählen. Ich sagte nur ein paar Mal: 'Bitte, bitte Mutti komm, ich sterbe.'. [...]Meine Mutter ahnte wohl, dass ich gedrückt hatte. Sie hatte ein sehr verzweifeltes Gesicht. Sie sagte gar nichts. Sie sah mich immer nur mit diesen traurigen, verzweifelten Augen an. Ich konnte diesen Blick nicht ertragen. Er bohrte sich in meinen Kopf, der zu zerplatzen schien. [...]Mein Körper hatte keine Widerstandskraft mehr. Mein Körper jedenfalls machte nicht mehr mit. Ich kannte das ja von anderen, die schon tot waren. Die waren auch erst ein paar Mal umgekippt nach dem Druck. Und dann sind sie irgendwann nicht mehr aufgewacht, dann war Sense. Ich wusste nicht mehr warum ich Angst hatte vor dem Sterben. Vor dem allein sterben. Fixer sterben allein. Meistens allein auf einem stinkenden Klo. Und ich wollte echt sterben. Ich wartete ja eigentlich auf gar nichts anderes. Ich wusste nicht, warum ich auf der Welt bin. Ich hatte das auch früher nie so recht gewusst. Aber wozu um aller Welt lebt ein Fixer? Nur, um noch andere mit kaputt zu machen? Ich dachte an diesem Nachmittag, dass ich schon meiner Mutter zuliebe sterben müsste. Ich wusste ja sowieso nicht mehr, ob ich da war oder nicht da war."


Hermine112 
Fragesteller
 03.01.2017, 17:41

vielen dank:)

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07hafisa  05.01.2023, 15:48

Kann es sein das du vielleicht die falsche buchseiten zahl genannt hast finde die stelle nicht (bei 215)

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hatte das buch vor jahren .den film kenn ich gut

nimm die stelle ,in der christiane mit ihren kumpeln LSD genommen hat und kassen leerräumt und anschliessend auf dem dach des gebäudes runterkommt

hör dir das lied heroes von david bowie an...

lieben gruss jürgen

Ich würde die Stelle nehmen wo Christiane mit ihrem Freund Detlev zu dem Freier kommt der Stotter-Maxe genannt wurde.

Ein bedauernswerter Typ der eine Prostituierte als Mutter hatte die ihn grausam behandelte und furchtbar schlug

Der Mann wird von Christiane und Detlev geschlagen(mit Peitsche glaub ich) Er ist masochistisch und sehr einsam

Hat gerne mit den beiden geplaudert und sich eine Freundschaft gewuenscht;aber als er kein Geld mehr hatte verließen sie ihn..