Stubenhocker Kumpel ist wochenlang nur zu Hause, wann will der Typ eig. raus?
Also folgendes: Ein guter Freund von mir den ich schon seit der Grundschule kenne ist in ein- zwei Jahren der totale Stubenhocker geworden. Er vernachlässigt wirklich alles z.B. die Schule, Beziehungen zu Freunden und sein äußeres Erscheinungsbild. Er guckt nur Serien/Filme, zockt Videogames und ist am Laptop. Er hat irgendwie Minderwertigkeitskomplexe und fast kein Selbstbewusstsein. Er versinkt in Selbstmitleid. Wir sind beide(männlich) jetzt fast 17 Jahre alt und ich mache mir sorgen um ihn, weil er halt trotzdem ein guter Freund ist. Ich hab ihn schon oft irgendwie versucht zu helfen mit "wenn du weiter so machst, wirst du gar keine Freunde mehr haben, wirst wie dieser klischeehaften Anime-Nerds(Otakus) enden und keine richtige Gesundheit mehr haben". Das ganze ist irgendwie sehr ernst und wie schaffe ich es das er wieder der Alter wird? Danke im Voraus
6 Antworten
Das ist wirklich eine sehr schwierige Frage. Möglicherweise hat er psychische Probleme, die behandelt werden müssen. Kannst du eventuell mit seinen Eltern sprechen oder können deine Eltern mit seinen Eltern sprechen? Wie ist es mit eurem Klassenlehrer oder einem Vertrauenslehrer, den du einweihen könntest?
Ich finde es toll, dass du dich um ihn kümmerst und ihm helfen willst! Allerdings muß er bereit sein, Hilfe anzunehmen. Wenn er das nicht will, kannst du leider nichts machen. Viel Glück!
Versuche, ihm zu erklären, dass du als "Nichtfachmann" überfordert bist und dass er sich an einen Professionellen = Arzt wenden muß, um Hilfe zu bekommen. Das ist sehr schwer, ich weiß. Trotzdem: Versuche es! Ich wünsche dir viel Glück!!!!
mit vorträgen kommst du nicht weiter. lade ihn zu konkreten dingen ein- diese sollten klein sein, damit er sich leicht dazu überwindet. lade ihn immer wieder ein, auch wenn du immer wieder einen korb bekommst. damit ist nicht gemeint, ihn zu behämmern- seine ablehnung solltest du akzeptieren, ihn aber am nächsten tag wieder einladen. vielleicht findest du auch eine regelmässige aktivität, die ihm irgendwann zur gewohnheit wird.
Was sagen die Eltern dazu? Du musst ihn mit etwas locken woran er Interesse zeigt. Noch besser wäre eine Therapie.
Seine Eltern sind meistens nicht zu erreichen, weiß auch nicht warum und das würde glaube ich nicht klappen, weil seine Eltern auch irgendwie glauben das er in so einem Alter für sich selbst verantwortlich ist.
Er hat noch zwei jüngere Geschwister im Alter von 1 und 3. Für ihn selber bleibt keine Erziehung mehr übrig weil seine Eltern sich ja permanent mit den Kleinen beschäftigen. Er hat auch nicht wirklich die beste Beziehung zu seinen Eltern.
Vielleicht kannst Du über die Sorgen die Du Dir machst mit den Eltern reden und damit etwas bewegen?
Er fühlt sich von der Welt "draussen" angegriffen, vermutlich wurde er oft kritisiert und runtergemacht. Sein jetziges Verhalten ist ein Weg sich selbst zu schützen.
Wenn er aus diesem Jammertal entfliehen möchte, muss er reinen Tisch mit sich machen und Wege finden mit anderen Menschen auszukommen.
Ich denke er ist sehr vergrübelt und hinterfragt sich selbst und die ganze Welt,
sage ihm mal das es keinen tieferen Sinn gibt, und das er so wie er ist vollkommen in Ordnung ist - auch wenn er aneckt kann ihm niemand sein Recht auf Teilhabe absprechen. Sein Problem ist teilweise auch ein Problem der Zeit, noch nie waren die Freiheiten größer und die Orientierung schlechter.
Er sollte sich (wenn er es nicht schafft sich besser abzugrenzen) ganz bewusst aus Situationen ziehen in denen oberflächliche "Großmäuler" auf seine Kosten Spaß haben wollen. Einigen Menschen ist Vielfalt im Verhalten und Denken ein Dorn im Auge, denn das zwingt sie in den inneren Dialog, und rüttelt an deren überzeugung der eigenen Großartigkeit und Richtigkeit.
LG Xira
P.S - sag ihm nicht er sei krank. Sein Verhalten ist eine normale, nachvollziehbare Reaktion, die zwar extrem ausfällt, doch in relation zu seinem Leid Sinn ergibt. Die Psyche (re)agiert für sich genommen stets logisch.
Lass ihn doch, ist sein Leben.
Naja, er ist nicht wirklich bereit mit einem Therapeuten zu sprechen, weil er irgendwie niemanden vertraut abgesehen von mir.