Streit mit Freund (nach 3 Monaten), ständig Diskussionen, ich bin sehr traurig.
Hallo, mein Freund und ich sind seit knapp 3 Monaten zusammen, beide auf 1. Blick verliebt. Mittlerweile ist so langsam Alltag da. Und damit auch die ersten Diskussionen. Wir leben 60 km entfernt, sehen uns arbeitsbedingt nur am Wochenende. Er spricht aber jetzt schon davon, dass wir uns nach einem Job für mich in seiner Nähe (ohnehin viel bessere Verdienstmöglichkeiten) umsehen und macht Pläne mit mir. Soweit alles gut, wir sind uns beide einig, dass das mit uns was Großes ist. Dieses Wochenende haben wir uns nach zwei Wochen wiedergesehen, da ich das letzte im Urlaub war. Große Freude, aber auch große Erwartungshaltung. Die erste Nacht waren wir auf einem Geburtstag , er war am Ende betrunken (viele Komplimente, du bist die tollste Frau für mich/so hübsch/schaut alle her, das ist meine Freundin. Trotz Alkohol irgendwie süß.) Auch alles ok soweit, am 2. Tag jedoch Zankereien wegen Kleinigkeiten --> ich sitze an der Playstation, er "Nein, du musst das so und so." Ging so weit, dass ich dann aus dem Raum ging "Hab jetzt keine Lust mehr" und er mir hinterherkam und sagte, war doch nicht böse gemeint und "Ich will uns doch einfach nur als ein S*HEISS Team, das funktioniert! Ohne Drama, es könnte so einfach sein!". Sehe ich auch so, aber ich habe große Probleme zu vertrauen (Vergangenheit). Das weiß er auch. Kurzum: Er gibt sich Mühe (obwohl er Gefühle wie gesagt nicht so zeigen kann) und ich hab zu hohe Erwartungen. Und so kam es, dass ich ausgeflippt bin, weil er mich in der zweiten Nacht gemeinsam im Bett nicht angefasst hat (so dachte ich. Völlig überzogen, aber da hatte sich einiges angestaut, ich "wartete" regelrecht darauf, dass er mir seine Gefühle zeigt bzw. wie er sich freut mich wiederzusehen.) Er ist jedoch halt einfach so einer, der das nicht kann und erst lernen muss, mit Nähe umzugehen (sagte er mir mehrmals auch, ich bin auch die erste Beziehung die ihm wirklich sehr viel bedeutet).
Kracher war dann die dritte große Diskussion Sonntagabend, als er sich fiebrig fühlte und seine Ruhe wollte und patzig wurde, weil a) die WG-Bewohner gleich wieder nach Hause kämen, b) eine lange Arbeitswoche vor ihm lag und c) ich ihn bitte heut 2-3 h noch allein lassen, sprich zuhause schlafen, sollte. Ich: Überfordert, Tränen nahe. Bin nicht dein Stressventil & er soll seinen Ärger woanders ablassen und ich geh jetzt, mein Zug fährt in ner Stunde. - Er: "In ner Stunde? Alter, dann bleib doch so lang da und mach keine so dummen Andeutungen!"... Argumente über Argumente. Irgendwann standen wir an der Tür, haben uns verabschiedet und gesagt, wir sehen uns dann nächstes Wochenende. Ich bekam dann eine SMS "Es gab das Wochenende auch viele schöne Momente - diese sollte man nicht aus dem Blick verlieren." Ich hab den ganzen Heimweg geheult, weils so weh tut, mit ihm zu streiten. Er ist mir so unglaublich wichtig und ich ihm auch und wir machen es uns so schwer. Ich hab solche Angst, dass er alles hinschmeißt. Warum ist das so? Was können wir ändern?
3 Antworten
wir machen es uns so schwer........
Genau das ist der springende Punkt in vielen Beziehungen. Anstatt die Dinge beim Namen zu nennen, wird viel drumherum geredet und der andere soll raten, was nun wirklich ist.
Ihr führt zudem auch eine Fernbeziehung. Wie du schon richtig sagtest, sind da die Erwartungshaltungen sehr hoch, weil man viel in die wenige Zeit, die man hat, hineinpackt.
Vielleicht wäre es eine Idee, sich für das kommende Wochenende mal vorher einen Plan zu machen, was ihr machen wollt und was du so denkst, teilst du ihm vorher mit. Er kann dir seinerseits seine Vorstellungen unterbreiten.
Und dann müsst ihr auch nicht nur groß unterwegs sein, sondern nehmt euch auch einfach nur mal Zeit, um spazieren zu gehen, euch zu unterhalten, einfach ganz ohne Stress, noch irgendwohin zu müssen.
Dieses "erst lernen, mit Nähe umzugehen" sollte auch nicht nur immer gesagt, sondern auch umgesetzt werden. Er ist eine Beziehung mit dir eingegangen, ihr seht euch eh nur wenig, das heißt, er sollte wissen, was Beziehung heißt. Und Nähe zulassen geht eigentlich schnell, wenn man den Menschen an seiner Seite liebt und braucht und vermisst.
Er muss nicht ständig sagen, "ich liebe dich", du musst das auch nicht tun. Zeigt es euch lieber, das ist aus meiner Sicht viel wichtiger.
Und wenn jemand Probleme hat, sollte er sie so ansprechen, dass der andere es versteht. Keine Andeutungen, klare Ansagen.
Deine Vergangenheit sollte dich auch nicht in die Gegenwart verfolgen. Vertraue ihm, denn er ist nicht ein Ex von dir.
Alles Gute für dich und euch.
"Ein Eigenbrötler, der gern und viel allein ist" steht dem Wunsch nach Nähe entgegen. Sicher muss man nicht 24 Stunden aufeinander kleben, aber wer gern und viel allein sein will, würde mir ehrlich gesagt etwas aufstoßen.
Vielleicht solltest du ihn mal fragen, ob er wirklich eine Beziehung will, mit allem, was dann dazugehört. Und dazu gehört auch, eine Diskussion mal auszuhalten, wenn es etwas gibt, was einen ärgert, aufregt oder auch Angst oder Sorgen macht.
Ich weiß nicht, ob du es hinbekommst, aber ich würde das nächste Wochenende mal ausfallen lassen, wenn er eine "Denkpause" braucht. Er muss sich damit auseinandersetzen, dass Beziehung ZWEI Menschen bedeutet. Wenn er sowas will, muss er sich überlegen, was er will und ob er in der Lage ist, seine Freiheiten etwas einzuschränken, die er davon abgesehen unter der Woche ja auch genug ausleben kann.
Aber wenn ihr dann zusammen seid und auch schon über ein näher zusammenziehen nachgedacht habt, bedeutet das, sich auf den Partner auch so einzulassen, wie es sich in einer Beziehung gehört, denn sonst braucht man keine Beziehung, wenn einer immer mehr seine Ruhe haben will.
Ich weiß, dass er sich viel Mühe gibt, mehr als bei jeder anderen Frau zuvor. Weil das mit uns einfach was Großes ist, das wussten wir beide bei der ersten Begegnung, dass wir zusammen sein wollen. Und er sagte mir bei der ersten Diskussion am Samstagabend im Bett "Ich weiß ehrlich nicht, was du erwartest, ich geb schon so viel, ich hab immer das Gefühl, ich muss ein schlechtes Gewissen haben, dauernd Stress." Habe ihm gesagt, dass er das nicht braucht und nicht immer interpretieren soll, wenn ich mal aus dem Zimmer gehe (tut er ja auch). Leider merkt er aber doch sofort, wenn ich schmolle. Und dass ich sehr wohl merke, dass er sich bemüht. Und ich muss das wirklich dringend abstellen. Entweder ich arrangiere mich damit, dass er ein Mann ist, der viel Ruhe und Zeit für sich braucht, oder eben nicht. Ich akzeptiere es auf jeden Fall, weil ich selbst bemerke, dass ich ihm vertrauen kann - er kommt mir ja doch entgegen (hat mir nach dem ersten Streit am Samstag danach morgens Schokolade und Kaffee ans Bett gebracht, das fand ich so süß von ihm). Danach haben wir nach Jobs für mich geschaut in seiner Umgebung (ja, die Entfernung ist definitiv ein Streitfaktor, eben wegen der Friede-Freude-Eierkuchen-Erwartungshaltung). Und bzgl. Vertrauen, ich merke selbst, dass ich was ändern muss an mir und ich will das ja auch. Ich hoffe nur, dass er jetzt nicht abspringt, zweifelt oder hinschmeißen will. Das ist meine größte Sorge. Ich will ihn sehen, ich will dass schon das Wochenende da ist. Mich macht es so unglaublich traurig :(
Dass du an deinem Vertrauen arbeiten willst, ist gut. Aber passe auch etwas auf dich auf, dass du nicht zu viel von dir gibst, nur um ihm gerecht zu werden. Komme nicht nur ihm entgegen. Er muss sein Zeit-und Ruhebedürfnis auch etwas runterschrauben, sonst sehe ich dich bald wieder ratlos, wenn ich ehrlich bin. Es geht mich nichts an, aber ich hab da etwas aus Erfahrung Bedenken mit dieser Eigenart.
Was das Wochenende angeht, denke ich, wird er dich schon sehen wollen, Zeit zum Nachdenken hatte er ja bis dahin. Versucht einfach, euch in der Mitte zu treffen mit euren Bedürfnissen. Lasst es nicht zu einer Schieflage kommen.
Alles Gute.
Danke für deine Worte! Er hat sich gestern bei mir gemeldet, mich (noch immer) Spatz genannt, aber das Telefonat auf heute verschoben, da es ihm immer noch schlecht ging. Und er fragte, ob ich schon mit den Bewerbungen angefangen hatte (Jobs in seiner Nähe, war ja unser Plan). Muss ich mir noch Sorgen machen? Mir ist inzwischen auch klar geworden, dass ich an mir einiges ändern muss. Habe mir überlegt, ihm am Wochenende -persönlich- zu sagen, Schatz, du musst dich nicht für mich ändern, ich mag dich so, wie du bist und du bist ein toller Freund. Einfach, dass er mal merkt, ich bin nicht unzufrieden und glücklich, ihn zu haben. (Wenn er mir schon ständig vorhält, er hat das Gefühl, immer ein schlechtes Gewissen haben zu müssen). Ihm höchstens sagen, dass ich mich freuen würde, wenn er ab und zu mehr auf mich zukommt, aber ich ihm damit keinen Druck machen möchte. Soll ich das so machen?
in einer beziehung ist nicht immer alles perfekt, es gibt auch mal unwichtige streits über saublöde kleinigkeiten. wichtig ist doch nur, dass man sich danach wieder verträgt. ^_^
sieh es mal so: ihr hattet große erwartungen und sie wurden nicht erfüllt, das wochenende ist dumm gelaufen aber was ist schlimmes passiert? -> nix! ihr seid immer noch zusammen.
ich kann in dem text auch nirgends erkennen, dass er die beziehung beenden will...
ich würd es einfach gut sein lassen und mir gar nicht so viel dabei denken, sonst macht ihr doch nur noch mehr drama draus. das nächste wochenende kommt bestimmt und dann wird es sicher wieder alles gut sein. ;-)
Tja, er hat ein paar Mal die Hände überm Kopf zusammengeschlagen. "ich verstehs nicht. Ich red gegen eine Wand, wir kommen einfach nicht vorwärts. Geh jetzt einfach, ich pack das heut nicht mehr mit den Diskussionen." Und später eben die SMS, vergiss die schönen Zeiten nicht. Aber wie viel wiegt so eine SMS; was wenn er doch merkt, er will das alles nicht? Wie gesagt, ich hab furchtbare Angst, permanent am Heulen, Konzentration heute absolut zero.
ohweh. :( ja nach so einem wochenende ist der tag natürlich fürn a...
ich hoffe jedenfalls, dass ihr das alles in ein paar wochen total vergessen habt und euch tatsächlich nur noch an die schönen momente erinnert. er scheint ja jetzt schon damit anfangen zu wollen ;-)
Ich denke mal die häufigen Streitigkeiten zwischen dir und deinem freund kommen durch zu viel Anspannung du hast was auf dem Herzen , er hat was auf dem Herzen . Setzt euch zusammen an einem Tisch und redet Klartext . Sag ihm das du dir wünscht , dass er zärtlicher ist und seine Liebe offener zeigt vielleicht hat er auch ein Problem und verrät es dir dann :* Viel Glück und alles Gute Weiterhin
"Ich liebe dich" gabs bisher noch nicht, finde ich aber auch noch zu früh (abgesehen davon weiß ich, er hat es noch nie zu einer Frau gesagt). Ich spüre, dass er mit mir was Richtiges will, ich durfte seine Familie schnell kennenlernen, er meine. In der Vergangenheit ließ er da immer erst 1-2 Jahre verstreichen - er ist einfach einer, der viel Zeit braucht, ein Eigenbrötler, der gern und viel allein ist. Ist ja auch legitim, allerdings mach ich mir wie gesagt jetzt heftige Sorgen. Er sagte zu mir "Sehen uns wahrscheinlich nächstes WE." Ich: "Wahrscheinlich?" Er: "Ja, wir sehen uns schon, hinterfrag nicht immer alles. Ich brauch jetzt erstmal eine Denkpause." Ich: "Hm." (Gedanke: Vllt denkt er drüber nach, ob das Sinn hat. -> Angst). Und ich solle nicht traurig sein und jetzt einfach erstmal heimfahren.
Dann eben die SMS, dass ich auch an das Schöne denken soll. Mir gehts so schlecht, ich hab solche Angst, ihn zu verlieren oder dass er sich die Woche über überlegt, dass es doch nicht passt... :'(