Soziale Belastungen?
Hallo zusammen! Meine Frage ist etwas ungewöhnlich, aber ich wäre sehr dankbar für Informationen von Leuten, die sich damit auskennen und etwas Informationen haben.
die Frage ist- Kann das Jugendamt das Kind von der Mutter die soziale Belastungen hat wegnehmen? Oder würden sie das alleinige Sorgerecht dem Kindesvater überlassen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten.
2 Antworten
Können - ja. Das ist aber an sich nicht das Ziel des Jugendamtes! Das Ziel ist das Wohl des Kindes! Und dieses ist an sich immer in der Familie - bei den Eltern. Es wird also zuerst geguckt, ob alle Beteiliegten sich ändern wollen und können. Und sollte es dann so kommen, dass Harmonie herrschen kann, wäre das ideal.
Das kommt drauf an, was sozial Belastungen sind.
Wenig Geld ist kein Grund um ein Kind weg zu nehmen.
Ich arbeite in einer Kita im Kiez, also soziales Randgebiet. Du kannst mir glauben, ich habe schon vieles Erlebt, was Eltern haben und Machen. Vieles davon ist sehr Grenzwertig, und dennoch wurden die Kinder nicht weggenommen. Ich gebe dir mal ein paar Beispiele wo das Kind weggenommen wurde, und ein paar Beispiele, wo das Kind bei den Eltern blieb.
BSP 1
Kind haut nachts um 4 aus der Wohnung ab. Kind ist ein Kleinking, kann kaum sprechen, weiß nicht wie die Eltern heißen und wo es wohnt. Aber es wusste den Namen der Kita. Das konnte sie der Polizei sagen, als sich um halb 4 unweit vom Spielplatz aufgegriffen wurde.
Das Kind blieb bei den Eltern. Es gab keine besonderen Probleme
BSP 2
Kind hat ADHS. Kind wurde, weil die Mutter keine Kontrolle mehr hatte, schon früh verzogen. Mutter sagt nein, Kind sagt mit seinem Verhalten LMAA, Mutter lockt mit Spielzeug, Süßkram und Mickey Heften. Kind geht wiederwillig mit, aber haut wieder ab und steht wieder in der Kita. Gleiches Spielchen von vorn, Mutter lockt wieder, Kind geht mit, weil die Lockmittel größer und mehr wurden. So geht das Jahre ins Land. Kind wird 5 und akzeptiert kein Nein mehr, egal von wem das Nein kommt.
Vesperessen steht bereit. Alle Essen, ein anderes Kind ist in Therapie und soll hinterher essen. Also liegt noch ein Kuchen auf dem Tablett. Das Kind will unbedingt diesen Kuchen. Ich sage mehrfach nein. Kind rastet aus, ich bringe derweil die anderen Kinder in Sicherheit in die Gegenüberliegenden Gruppen. Als ich wieder kam nach ca einer Minute ist der Gruppenraum verwüstet. Die Stühle wurden in die Fensterscheiben geschmissen, die Motorikschleifen auch. Krankenwagen und Mutter wurden verständigt. RTW traf zuerst ein, die Männer gingen in Schutzkleidung in den Bereich, weil Bauklötze und Metallautos, Messer und Gabeln als Geschosse dienten. Selbst die gestandenen Männer brauchten noch 5 Minuten um den einzufangen. Sie mussten ihn hinterher ruhig stellen, weil der sich nicht in den RTW verfrachten lies. Die Mutter kam an. Ihre erste Sorge galt nicht ihrem Kind, den anderen Kindern oder mir, nein, die erste Frage war: Habe ich jetzt finanzielle Repressalien zu erwarten.... Das Kind war 2 Wochen krank geschrieben, ich auch. Als das Kind wieder da war, war es vollgepumpt mit Medis zur Ruhigstellung. Mittags lies die Dosis wieder nach.
Mutter bekam Hilfe, Kind bekam Einzelfallhelfer. Kind blieb bei Mutter.
BSP 3:
Oma hat 13 Kinder. Eins der 13 Kinder hat selber schon ihr sechstes Kind und bringt diese in die Kita. Die Mutter ist erneut schwanger. Kind 5 und 6 reagieren extrem eifersüchtig. Schlagen die Mutter, ein Kind springt sogar von der Sessellehne auf den Bauch der Mutter. Die Kids sagen, wenn das Kind kommt habe ich was zum Schlagen. Mutter wendet sich händeringend ans Jugendamt, weil sie die Kontrolle über Kind 6 und 5 verliert. Jugendamt kommt und prüft.
Kind 5 und 6 gehen in eine Pflegefamilie. Jugendamt hat so entschieden, weil das ungeborene Kind Schutz braucht. Rückführung ab Klasse 3 bzw 1 der Kinder geplant.
BSP 4:
Mutter hat 4 Kinder, das Jüngste 1 das älteste 6. Sie leben zusammen mit Papa in einer 4 Raum Wohnung. Corona kommt. Papa hälts mit Kind und Kegel nicht aus und haut noch während dem Lockdown ab. Mutter kommt nicht mehr mit klar das sie allein ist, aber durch Corona passiert auch nichts weiter. Kämpfen geht in der Situation nicht. Das Verlassen werden hinterlässt nicht nur Narben auf dem Herzen, sondern sie beginnt sich zu ritzen. Auch die Haushygiene lässt immer mehr nach. Die Säcke liegen bis unter die Zimmerdecke. In der Kita fällt auf: Kinderkleidung ist immer schmuddelig oder Socken kaputt. Teilweise bekam das Kind keine Socken, sondern musste Barfuß in den Schuhe sein. Steht das Kind vor einen und redet, fällt extremer Mundgeruch auf. Die Kinder haben Augenringe und sind Blass. Es werden Fragen beim ältesten Kind getätigt. Kind gibt an, das niemand zuhause auf Toilette gehen kann, weil die verstopft sind. Kind gibt an, das man sich am Waschbecken nicht waschen kann, weil das voll ist. Kind gibt an, das Badewanne nicht genutzt werden kann, weils voll ist. Kita schreibt Brandbriefe, bittet zum Elterngespräch und nix passierte. Das Jugendamt hat die Briefe erhalten, reagierte aber nicht.
Vermieter musste in die Wohnung, weil die Brandmelder Pflicht wurden. Vermieter erreichte die Mutter nicht, auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht. Vermieter droht, in die Wohnung zu gehen, Mutter reagiert nicht. Vermieter geht in die Wohnung, geht rückwärts wieder raus und ruft das Jugendamt an. Kinder wurden noch vor dem Mittagessen aus der Kita vom Amt persönlich abgeholt.
Fazit:
Solange das Kind Essen hat, einen sauberen Schlafplatz, nicht grün und blau geschlagen ist, nicht sexuell belästigt wird und immer saubere Kleidung hat, solange das also noch vorhanden ist passiert seitens des Jugendamtes auch nichts.
Oh wirklich sehr schockierende Situationen, ich meinte hier aber mehr beim soziale Belastung eher den psycho-emotionalen Zustand der Mutter (sozialer Stress) wenn dieser Zustand von einem Arzt bestätigt wird
Danke für die Antwort, dazu noch eine Frage, können sie dann vielleicht das alleinige Sorgerecht dem Kindesvater überlassen?