SOS Statistik: Komparatives oder quantitatives Merkmal?
Hallo, ich schreibe grade eine Hausarbeit im Modul Statistik und wüsste gern, wie ich meine Fragen in meiner Umfrage zuordne.
Im Skript steht: ein komparatives Merkmal besitzt die Eigenschaft, dass die Merkmalsausprägung in eine eindeutige Reihenfolge gebracht werden kann. Beispiel Schulnoten - ja größer die Note, desto schlechter die Bewertung.
Quantitative Merkmale haben ebenfalls eine Rangfolge, allerdings können hier Abstände und Verhältnisse zwischen den Merkmalen hergeleitet werden. Beispiel Alter. Eine 40 jährige Person ist doppelt so alt wie eine 20 jähre Person.
Für die Fallstudie musste ich selbst eine Umfrage erstellen. Die richtete sich an alle Mitarbeitenden meiner Arbeitsstelle und die fragen lauteten "Wie zufrieden sind sie mit dem Arbeitsklima/ Ihren Arbeitszeiten/ Ihrem Gehalt, etc.)?" Eine relativ klassische Mitarbeiter Zufriedenheitsumfrage würde ich behaupten. Sie konnten Antworten auf einer Skala von 0 bis 10. Nun meine Frage: Ist die Zufriedenheit der jeweiligen Aspekte ein komparatives oder quantitatives Merkmal? Ich würde sagen komparativ, allerdings lassen sich ja auch irgendwie Verhältnisse erschließen. Jemand der nur eine 5 angibt, ist nur halb so zufrieden als jemand mit ner 10.
Ich hoffe, meine Frage ist nicht all zu verwirrend und ihr könnt mir weiterhelfen. Bin kein Mathegenie, studiere "nur" Soziale Arbeit und leider ist auch hier Statistik ein Teil des Studiums.
Dankeee!
1 Antwort
Naja, was heißt "leider". Ein paar statistische Kenntnisse sind nie verkehrt.
Was die Frage angeht, so ist dies Gegenstand von Debatten und es gibt keine eindeutige Antwort.
Dass "10 Punkte doppelt so zufrieden wie 5 Punkte" bedeutet (sogenanntes Rationalskalenniveau), also der mathematische Nullpunkt der Skala auch tatsächlich der psychologische Nullpunkt ist, das ist psychometrisch erstmal fraglich. Für ein "quantitatives Merkmal" wäre aber auch ausreichend, wenn man sagen könnte, eine Änderung von 2 auf 5 ist genauso groß wie eine Änderung von 7 auf 10 (Intervallskalenniveau).
Streng genommen gilt so eine 10erskala ordinal (in Deinem Skript komparativ genannt), aber erfahrungsgemäß wird in der Regel davon ausgegangen, dass die Abstände zwischen den Stufen ungefähr gleich sind und man sie als quantitativ (Intervallskala) behandeln kann.