Sollte ich mit 60 noch eine Umschulung machen?
Ich habe mehr als 15 Jahre als kaufm. Sachbearbeiterin gearbeitet. Dann wurde ich vor 4 Jahren arbeitslos. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich mich überall beworben habe. Selten kam eine positive Resonanz. Selbst ein professionell angefertigter Lebenslauf brachte keinen Erfolg. Ich hielt mich mit Aushilfsjobs über Wasser. Mittlerweile kann ich aber viele davon auch nicht mehr machen, da ich eine künstliche Hüfte und eine Stenose habe. Hinzu kam im vergangenen Jahr eine schwere Depression. Jetzt haben mir 2 Leute etwas angeboten. Beim einen handelt es sich um einen Bürojob in einer Kfz-Werkstatt. Da geht es um Gutachten u.a. Beim anderen müsste ich Angebote und Rechnungen erstellen für eine Firma, die mit Wasserschäden zu tun hat. Von beidem habe ich nicht wirklich Ahnung. Sollte ich also nochmal etwas völlig anderes lernen? Aber mit 60 kann ich mir auch nicht mehr soviel merken, wie mit 40.
3 Antworten
Hallo, ein langjähriger, ehemaliger Kaufm. Sachbearbeiter, z.Zt. Arbeitslos hat auch noch mit 60 Jahren den Kaufmann im Blut.
Es ist richtig, der Mensch leidet mit zunehmenden Alter an Gedächtnis Stress. Ich muss Ihnen aber sagen, wer sich in diesem Alter schon aufgibt, kann nur noch von der Wohlfahrt leben.
Warum sollte er noch Arbeiten? Wenn doch nichts im Hirn bleibt!?
Lieber Mann, ich verstehe Ihre Sorgen, Ihre Ängste und Mutlosigkeit.
Dennoch, gehen Sie dagegen an, Ihre Erfahrungswerte sind nicht verloren, sie sind nur nicht aktiv, ändern sie das, motivieren sie Ihre Persönlichkeit.
Ich bin davon überzeugt, das Sie es schaffen, eine der beiden Stellen für sich zu gewinnen.
Überdies, die heutige Technik unterstützt Ihre Bemühungen, PC und Drucker erledigen das, was Sie früher in Kladden und Karteikarten investierten.
Ich wünsche Ihnen, das Sie`s schaffen, Ihre Lebensfreude im neuen Shop wieder zu finden. Jo.
Gern, meine Kommentare sind grundsätzlich ernsthafter Natur und ehrlich gemeint. Ich freue mich sehr, jemanden zu unterstützen, der sein Problem ohne wenn und aber mitteilt.
Sie antworteten auf meine Ausführung recht betrübt, nun, so sind wir Menschen einmal geschaffen. Trauer und Freude geben sich die Hand.
Wenn Sie uns hier zu verstehen geben, das Sie`s versucht haben eine Stellung zu finden, so ist das doch wohl ein Schritt in die Zukunft! - wenn es auch nicht zum Erfolg führte.
Nur kurz folgendes, Sie sind Fachmann auf dem Gebiet kfm. Sachbearbeiter, nicht aber Rechtsanwalt Gehilfe oder Quereinsteigen mit Studium Abschluss.
Bei solch einer Konstellation liegt das Ergebnis auf der Hand, auch bei einer Anstellung in diese Region, dürften die Anstrengungen das Soll zu erfüllen, grenzwertig sein.
Natürlich sind 60 Lenze für eine Stellungssuche recht schwer, ich stelle mir vor, vergessen Sie erst einmal Ihren Beruf und Ihr Können.
Sie könnten sich für`s erste einen freien Shop als Aushilfe, oder einen 450,00€ Verdienst, oder eine Vertretung in einer Fertigung suchen, damit genügend Zeit verbleibt, etwas festes zu bekommen.
Zwischenzeitlich oder parallel wäre mein Gang zum Amt um meine Bemühung dort mitzuteilen, sowie um Unterstützung zu bitten.
Versuchen Sie es einfach, schieben Sie Ihre Vorurteile beiseite und denken Sie fest daran, Sie werden noch gebraucht.
Angst und Bange haben wurde Ihnen in Ihrer kfm. Laufbahn nicht beigebracht, sollte also auch nicht im Wege stehen, bei Ihren Bemühungen eine neue Stellung zu finden.
Viel Glück und festen Daumendruck Jo.
Eher nicht, denn in dem Alter und mit diversen Krankheiten sollte man nicht noch mal eine Ausbildung bzw. Umschulung beginnen. Zumal es dann auch unwahrscheinlich ist mit über 60 noch eine Anstellung zu bekommen.
Eine Umschulung kann außerdem bis zu 2 Jahre dauern und mit 62 ist man sowieso kurz vor dem Renteneintritt.
Sie könnten versuchen, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen, wegen der Stenose, der Depression und der künstlichen Hüfte. Falls Sie schon einen haben, können sie eventuell schon mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen. In besonderen Fällen, kann man (glaube ich zumindest) schon mit 60 abschlagsfrei in Rente gehen. Da sollten sie sich noch mal informieren.
Gegebenenfalls wäre auch (zumindest bis zum Renteneintritt und eine Frührente nicht möglich ist) über eine Erwerbsminderungsrente oder eine Erwerbsunfähigkeitsrente nachzudenken.
Falls man nur eine Erwerbsminderungsrente bekommt, muss man mindestens noch 3h pro Tag arbeiten können. Man könnte theoretisch dann von einem Minijob bzw. Teilzeitjob von 15h pro Woche leben und bekommt dazu Erwerbsminderungsrente.
In ihrem Fall wäre es z.B. gut, wenn Sie schon mit 63 in Rente gehen könnten und die letzten 3 Jahre noch mit einer Erwerbsminderungsrente überbrücken.
Was soll denn unter'm Strich bei einer Erwerbsminderungsrente rauskommen, wenn man insgesamt nur 18 Jahre gearbeitet hat? Da wird niemand von leben können!
Warum sollten Sie nicht in Ihrem Alter noch einmal durchstarten. Das Rentenalter haben Sie lange noch nicht erreicht. Und für Umschulungen gibt es formal keine Altersgrenze.
Das Programm "Bildung ab 50" wird soweit ich weiß von der Agentur für Arbeit, und einigen Job Centern angeboten.
Kann doch nur gut sein. Wenn man noch gut motiviert und bereit ist sich auf was neues einzulassen, dann denke ich sollten Sie das vielleicht tun.
Ich bin nicht beim Jobcenter, da ich momentan von Ersparnissen und einer kleineren Erbschaft lebe. Und eine Umschulung vom Arbeitsamt habe ich schon mit 36 nicht mehr bezahlt bekommen. Mir wurde lediglich eine Fortbildung offeriert, die mich aber auch nicht viel weiter brachte. Tatsache ist auch, dass sehr viele Arbeitgeber Leute meines Alters ablehnen. Zum selbständig machen fehlt mir der Mut und auch die Mittel.
Es ist zwar richtig das viele Arbeitgeber ältere Bewerber ablehnen. Aber ebenso gibt es welche die gerade älter sind, weil die Personen meistens mehr Erfahrung.
Ich würde es trotzdem noch einmal an Ihrer Stelle bei der Agentur für Arbeit ausprobieren. Mehr als nein sagen können sie nicht. Tatsache ist doch wohl das Sie arbeiten wollen.
Wenn es denn dann abgelehnt werden solle, schauen Sie sich einmal nach Alternaiven um.
Nachtrag: ich lese gerade Ihren Kommentar, schreiben Sie nicht von 2 Arbeitsangeboten? ständig lese ich Fortbildung, Weiterbildung, ablehnende Arbeitgeber, diese Dinge liegen doch vor den letzten beiden Angeboten, Oder? Machen Sie sich nicht durch dieses hin und her so unsicher, denn Sie sind arbeitswillig und suchen eine Stelle!. Jo
Danke für Ihren Zuspruch! Ich hatte zwischenzeitlich schon mal versucht, wieder zu arbeiten. Das ging aber gründlich daneben - in einer Rechtsanwaltskanzlei. Seitdem traue ich mir nicht mehr viel zu.