sollen studierende ihre professoren beurteilen?

4 Antworten

Seminare, Vorlesungen usw. werden regelmäßig durch die Studenten evaluiert und dabei spielt natürlich auch der Dozierende eine wesentliche Rolle. Die Evaluation wird normalerweise durch die Fachschaft organisiert und durchgeführt so wird Vertraulichkeit zugesichert, die Dozenten bekommen die Evaluationsbögen an sich nie zu sehen. Die Fachschaft schreibt zusammen, was den Studenten gefallen hat, was nicht und was besser gemacht werden könnte. Hin und wieder bitten Dozenten von sich aus um Feedback. Die meisten Dozenten nehmen die Rückmeldungen dankbar auf, gerade auch die Doktoranden wissen selbst, dass ihnen manche Erfahrungen noch fehlen und freuen sich zu erfahren was besser gemacht werden könnte. Oft werden Evaluationen auch bei den Dienstbesprechungen angesprochen falls die Themen daraus allgemeiner sind und beispielsweise Strukturen der Lehre thematisiert werden. Hin und wieder lassen Studenten einfach nur Frust ab, weil sie selbst irgendwelchen Mist gemacht haben und den Dozenten dafür die Schuld geben. Oft ist aber auch die Kritik berechtigt und die meisten Dozenten nehmen sich das zu Herzen. Das kommt dann halt auch auf den Charakter des Einzelnen an.

Darüber hinaus sind Vertreter der Fachschaft auch in verschiedensten Institutsgremien beteiligt und können Eindrücke direkt einbringen. Selbst in den Berufungskommissionen sind studentische Vertreter dabei und können über neue Professoren mitentscheiden.

Falls es bei Euch keine Evaluationen gibt oder nicht genug sprich mit Deiner Fachschaft oder beteilige Dich direkt in den studentischen Gremien, dann kannst Du direkt mitentscheiden und Deine Stimme einfließen lassen.

Gibt es bei uns schon lange: Evaluationen!

Allerdings liest Die sich, außer dem Dozenten, ohnehin keiner durch und das Feedback, wird meistens gar nicht umgesetzt. Ein Dozent hat auch mal gesagt, es käme jedes Jahr "der Klassiker" in der Evaluation: "zu wenig Übungsaufgaben". Wenn etwas schon so oft in den Evaluationen moniert wird, daß es vom Dozenten als "Klassiker" bezeichnet wird, und sich trotzdem nichts ändert, dann scheinen die Evluationen nicht viel zu bringen

Zudem werden die Evaluationen ja auch nur von den Studenten ausgeführt. Ansonsten gibt es niemanden, keine Instanz, von dem sich der Professor zu rechtfertigen hätte.

"Wir haben in Deutschland Freiheit der Lehre und Forschung. Das heißt, ich kann Ihnen hier auch was vom Mond erzählen und komm damit durch!" (Orginalzitat meines Programmierungs-Dozenten im Winter 2018).

Manchmal bewirkt eine Evluation auch genau das Gegenteil: Die Dozenten sind genervter von den Studenten (wegen des schlechten Feedbacks) und instruieren den Übungsleiter dahingend, die Klausur extra fies zu stellen.

Die meisten Hochschulen haben regelmäßige Evaluationsrunden, in welchen Studierende ihre Dozierenden beurteilen. Viele Dozierende führen eine Evaluation zusätzlich selbst in ihren Kursen durch, da Feedback immer nützlich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

wäre sinnvoll um feedback zu erhalten