So viel Staat, wie nötig, so wenig wie möglich —> Bedeutung?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Satz „So viel Staat wie nötig, so wenig wie möglich“ stammt aus der liberalen Tradition und wird oft mit dem deutschen Politiker Ludwig Erhard in Verbindung gebracht. Erhard war nach dem Krieg Wirtschaftsminister und gilt als Vater der sozialen Markwirtschaft und des Wirtschaftswunders in den 1950er und 1960er Jahren.

Darunter verstand Erhardt, dass man nicht zu sehr in den Markt eingreifen solle, denn die freie Marktwirtschaft würde ohne Staatseingriffe am besten funktionieren. Allerdings sah er auch, dass eine völlig freie Marktwirtschaft, also ein Turbokapitalismus oder ein Neoliberalismus, zu starken sozialen Ungerechtigkeiten führen würde. Hier müsse der Staat steuernd eingreifen und das verhindern.

Die, die den Satz verwenden, meinen meist, dass man sie beim Geldverdienen bloß nicht gängeln soll, ihnen auch keinen Steuern wegnehmen darf, aber wenn sie meinen, jetzt müsse der Staat helfen, dann soll er bitte Kohle zur Verfügung stellen. Kurz: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren - oder: Liberalismus in seiner üblen Variante des Wirtschaftsliberalismus.