Sind Raumsonden noch zeitgemäß?
Ich habe heute einen Artikel gelesen, wonach die beiden Voyager-Sonden schon seit über 40 Jahren durch das Weltall fliegen und noch immer mehr oder weniger zuverlässig Daten zur Erde senden. Mittlerweile hat sich die Technik im Vergleich zu den 70er/80er-Jahren deutlich weiterentwickelt, und im Weltall gibt es im "näheren Umfeld" immer mehr Phänomene, die untersucht wurden. Viel spannender ist das, was sich weiter draußen befindet.
Womöglich ist das aber nicht mehr durch Sonden erreichbar. Und gleichzeitig haben sich Teleskope bewährt, wenn es um die Beobachtung des Universums geht. Sind Raumsonden also noch zeitgemäß, oder wird in Zukunft Forschung nur noch mit Teleskopen und Observatorien durchgeführt werden? Und wie lange würde eine Sonde "überleben", die dieses Jahr gebaut und gestartet werden würde?
1 Antwort
Es hat ja beides seine Berechtigung. Wenn man ferne Himmelskörper jenseits unseres Sonnensystems untersuchen will, sind wir heute mit Teleskopen – sei es vom Boden aus oder bei bestimmten Arten der Strahlung, die nicht durch unsere Atmosphäre durchkommt, mit Weltraum-Teleskopen – in der Lage, enorm viel über unsere Milchstraße und über ferne Galaxien herauszubekommen. Wir sehen dabei weit in die Vergangenheit und manchmal fast bis zum Urknall zurück und lernen immer mehr darüber, wie sich das alles entwickelt hat. Aber wenn wir in unserer kosmischen Nachbarschaft, also im Sonnensystem, mit Raumsonden erreichbare Ziele haben, bringen Untersuchungen vor Ort immer noch viele spannende Erkenntnisse. Die Bodenproben, die Rover wie Opportunity, Spirit, Curiosity und Perseverance auf dem Mars analysieren, die Erkenntnisse der Cassini-Huygens-Mission zu den Saturn-Monden, die Bilder und Daten der Sonde New Horizons vom Pluto – das geht nur so und das sind ebenfalls phantastische Missionen.