Schulalltag BRD um 1950

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Von 1945 ca. 1952 waren sehr viele Schulen zerstört (in manchen Großstädten sogar alle). Da wurde viel imporovisiert. Kinder mussten Kohle und Holz zum Heizen der Klassenräume mitbringen. In Schulgebäuden wurden oft die Kinder EINER Schule morgens, die einer anderen Schule nachmittags in denselben Räumen unterrichtet.

In der "Volksschule" befanden sich oft über 50 Kinder in EINER Klasse.

Für Kinder in einem Gymnasium musste Schulgeld gezahlt werden.

Auch nach 1952:

Es herrschte strenge Disziplin. Ohrfeigen waren an der Tagesordnung.

In Gymnasien blieben in jeder Klasse und in jedem Jahr ca. 8 - 10 Schüler sitzen....

Die Note 1 gab es so gut wie nie, umso häufiger die Note 6....

FancyFranci 
Fragesteller
 01.05.2014, 17:15

Vielen dank für die tolle Antwort :) weisst du zufällig auch wie das in der DDR war ? Dort herrschte ja auch Disziplin und ordnung, aber ich habe nichts von Prügrlstrafen gelesen...

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Bswss  02.05.2014, 10:17
@FancyFranci

Habe Dir dazu ein "Kompliment" geschrieben. Gruß, Bswss

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ich wurde 1960 eingeschult (der klassische termin direkt nach ostern), die klassenräume waren gut gefüllt (schüleranzahl) und üblicherweise wurde mit einem morgengebet begonnen, was im stehen gesprochen wurde. eine "schulstunde" war 45 minuten lang, worauf eine zehnminütige pause folgte. um elf uhr war die "große" pause, die immerhin eine halbe stunde dauerte. dafür war das schulgebäude grundsätzlich zu verlassen. da der krieg noch nicht so arg lange her war und auch die herren der länderregierungen noch hungerszeiten kannten, meinten sie, dass die kinder MILCH brauchten. daher wurde an schüler stark subventionierte milch und kakao ausgegeben. dass jedes kind eine eine gut gefüllte brotdose dabei hatte, war selbstverständlich. nach der vierten klasse wurden die schüler der "volksschulen" auf die realschulen und gymnasien verteilt, was im ländlichen raum die anzahl der sog. fahrschüler, also derer, die mit bus oder bahn größere strecken zur schule zurückzulegen hatten,vermehrte. in volks-und realschulen gab es sehr viele junge frauen als lehrerinnen, die in besonderen schnellkursen nach dem krieg ausgebildet worden waren.die herren lehrer waren oft alte,zwar manchmal wirklich gut ausgebildete lehrer, oft aber auch alte kommissköppe, die sich lieber weiter militärisch betätigt gehabt hätten. es gab zwar offiziell keine prügelstrafe, aber die eine oder andere kräftige ohrfeige wurde schon noch verteilt. in den meisten bundesländern gab es die schulbücher als kostenlose leihgaben.