Schierlingsbecher wie lange braucht man um zu sterben?
wie lange hat man gebraucht damals im alten antiken griechenland, wenn man den schierlingsbecher trinken musste?
2 Antworten
Das kommt aus die Dosis des in Wein aufgelösten Schirlingsgiftes Coniin an. Wenn die Mischung stark ist, dann dauert es ca eine halbe Stunde bis die Atemlähmung eintritt. Will der Henker den Verurteilten leiden lassen und nimmt zu wenig Wirkstoff, dann kann das bis zu 6. Stunden dauern. Der Vergiftete erbricht und hat Durchfall, es tritt eine aufsteigende Lähmung von den Beinen her ein. Der Betroffene erlebt die fortschreitende Lähmung bei vollem Bewusstsein bis zum Tod! Das ist also auch eine psychisch sehr grausame Art und Weise jemanden hinzurichten.
Die klassische Darstellung einer solchen Hinrichtung ist die vom Tod des Sokrates am Ende von Platons Dialog "Phaidon" (in Übersetzung z. B. bei http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidon). Es ist dabei aber zu beachten, dass es sich hier um eine literarische Verarbeitung und nicht um eine Reportage handelt. Im Hinblick auf die von chog77 erwähnte Problematik der Dosierung ist immerhin bemerkenswert, dass der Gefängnisbedienstete, der den Gifttrank überbringt, Sokrates davon abhält, ein Trankopfer darzubringen (d. h. erst einen Schluck auf den Boden zu schütten), wie es zu Beginn eines Symposions (Weintrinken in gemütlicher Runde) üblich war. Das zeigt, dass der Gefängnisbedienstete sich über die erwähnten Probleme im Klaren ist und (zumindest in dieser Darstellung) nicht sadistisch motiviert. Die fortschreitende Lähmung wird deutlich, wenn auch kurz, beschrieben. Die Dauer ist im Text nicht angegeben, der Eindruck aber, den der Dialog hinterlässt, ist der, dass die Hinrichtung im Vergleich zur vorhergehenden philosophischen Diskussion sehr schnell vor sich geht (aber wie gesagt, es ist keine Reportage).