Schaltpläne entwerfen und verstehen
Guten Tag, ich interessiere mich für Elektronik und möchte gerne selber eigene Schaltungen entwerfen. Doch wie geht man sowas am besten an? Wie habt ihr das gelernt? Und wie funktioniert das überhaupt? Ich weiß zwar, wozu so ziemlich jedes Bauteil gut ist, doch wie füge ich das jetzt zu einem Schaltplan zusammen? Oder gibt es einfach kleinere Schaltpläne, welche man beherrschen sollte, um diese dann zu einem größeren zusammenzufügen? Wie fange ich da am besten an?
7 Antworten
Zuerst mal muss man in Physik sehr gut aufgepasst haben. Alle Teile funktionieren durch ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Physikalsichen Effekten.
Und dann besorgt man sich Fachliteratur, es gibt Lehrbücher für Elektrotechnik, man sollte aber auch alle "Bastelzeitschriften" aufmerksam lesen und die Beschreibungen der Schaltungen genau durchlesen und am Schaltplan bzw. Kopie mit Bleistift die Funktionen "nachspielen".
Möchte man eine Schaltung entwerfen, so muß man sich erst mal eine Liste machen was die Schaltung machen soll, also was "hinten raus kommt". Dann muß man sich überlegen was für Informationen die Schaltung braucht, also was "vorne rein gehen muß" damit die Schaltung richtig reagieren kann.
Und dann überlegt man sich, was die Schaltung dann genauer macht, also auf welches Eingangsergebnis die Schaltung wie reagiert. Dinge die sich die Schaltung "merkt" kann man wieder als "Eingang" ansehen, auch Ausgänge kann man gedanklich wieder als Eingang für andere Schaltungsteile ansehen.
Und dann zerlegt man jedes Problem in immer kleinere Probleme so lange bis diese kleineren Probleme bekannten Grundschaltungen entsprechen oder man eine mathematische Funktion erhält auf deren Grundlage man dann einen Schaltungsteil oder ein Programm für einen Mikrocontroller entwirft.
Eine Grundschaltung ist zum Beispiel das "UND" Gatter. Ein Kaffeautomat wird nur dann anfangen was zu machen "Wenn genug Geld eingeworfen wurde UND eine Kaffeesorte gewählt wurde". Rausfinden ob genug Geld drin ist und ob und wie gewechselt wird ist Aufgabe des Münzprüfers, nicht des UND Gatters. Ob man den Münzprüfer selber entwickelt oder fertig kauft ist egal, der Schaltungsteil der das Kochen des Kaffes einleitet hat damit nichts zu tun, den interessiert nur ob genug Geld drin ist oder nicht. Genausowenig interessiert das UND Gatter wie die Kaffesorte ausgewählt wurde, hauptsache dass sie gewählt wurde!
Wir hätten uns absprechen sollen, das hätte ein bisschen Zeit gespart. ;D
Mein vorschlag wäre, sich einen elektronikexpirimentierkasten zu kaufen. von COSMOS oder BUSCH gibts recht gute. das COSMOS System hat den unschlagbaren vorteil, dass man drahtbrücken und Bauteile einfach aus dem Reichelt Katalog nehmen kann.dafür schränkt einen das Steckboard etwas ein. (immer 4 Löcher in einer reihe in einer Klemme)
Noch billiger und einfacher geht es mit eiener Pinwand und blanken reißbrettstiften, an die man die Bauteile anlöten kann. allerdings haben die fertigen Kästen den unschlagbaren Vorteil, dass es umfassende Bücher gibt, die verschiedene Grundschaltungen wie die Darlington Stufe ausführlich und teilweise echt humorvoll erklären.
wenn du dann mal irgendwann so weit bist, eigene Schaltungen (und vielleicht sogar Platinen zu designen, dann gibt es eine Vielzahl von Programmen die hierfür wunderbar geeignet sind. größten teils sogar kostenlos.
für elektronische Schaltpläne und Platinen eignet sich Eagle Layout von CAD Soft am besten. der Schaltplaneditor funktioniert in der Freiversion uneingeschränkt, der Platineneditor lässt nur 2 Lagen und 80*100 mm zu. für viele Anwendungen mehr als ausreichend.
wenn es in die Richtung Leistungselektrik und Schaltschrankbau geht, ist ePLAN P8 die die alternative schlecht hin, hier gibt es auch eine freiversion, allerdings nur für Fachschüler, studenten und Azubis, zu beantragen über den Ausbilder oder die Ausbildungsstätte direkt bei EPLAN.
unter den kostenpflichtigen tools gibt es auch einiges echt preiswertes z.b. von BHV oder Abacom. zu nennen wäre da z.b. Sprintlayout, gut, eagle ist deutlich komfortabler und umfangreicher, dafür ist sprintlayout in der vollversion schon für deutlich unter 100 € zu haben.
lg, Anna
PS: zur not gibt es immer noch das gute alte pen and paper v.1.0 das funzt fast immer und überall, auch ohne strom und PC
Kaufe dir das Buch < Rechenbuch der Eletronik >von Peter Zastrow Verlag Duderstadt !
Es gibt gute Simulations Software zur Simulation von elektrischen Schaltungen. Z.B. LTSpice von Linear Technology. Ist wenn ich mich richtig erinnere für den privaten Gebrauch auch kostenfrei. Kannst ja mal die Herstellerseite googlen.
In welcher form willst du den denn zeichen ? aufgelöster darstellung ? zusammenhängender `?