RAM dual channel & Quadro (?) channel erklärt?

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Die Anzahl der "Channels" gibt bei RAM und SSDs Auskunft darüber , wie viele Speichermodule beim RAM oder Speicherchips bei SSDs parallel vom jeweiligen Speichercontroller angesprochen werden können .

Mehr "Channels" haben insbesondere auf die theoretische Übertragungsbandbreite des Dateninterfaces zwischen Controller und Speicherbaustein / Speicherchips einen deutlichen Einfluss .

Bleiben wir der Einfachheit mal im Bezug auf Deine Frage beim RAM :

Ein einzelnes DDR4-2400 - Speichermodul hat z.B. 64 Datenleitungen ( 64 Bit ) und kann damit ( theoretisch ) maximal 2400 MBit × 64 Leitungen ÷ 8 ( 1 Byte sind 8 Bit ) = 19.200 MByte/s auf dem DDR4 - Interface im " Singlechannel - Modus " übertragen .

"Dual-Channel" bedeutet in paralleler Ansteuerung ( 2 × 64 Bit ) bei oben geschriebenem theoretisch die doppelte Kommunikationsrate , und " Quad-Channel " ( 4 × 64 Bit ) theoretisch parallel bis zu 4-fache Kommunikationsrate auf dem Interface .

Von den theoretischen Maximalwerten müssen natürlich für den reinen Nutzdatenstrom noch nicht unbeachtliche Anteile für Verwaltungsaufwand , Wartezeiten ( Latenzen ) etc.pp. und vor allem die Anbindung des Speichercontrollers an das Chipset oder die CPU ( letzteres als "Flaschenhals" ) wieder in der Nutzdaten-Übertragung wieder abgezogen werden .

Entgegen theoretischer Bandbreitenmessungen in synthetischen Speicher - Benchmarks ( die teilweise nur optimalste Bedingungen und Datenmengen rein auf dem DDR4-Interface darstellen ) , reduziert Multichannel praktisch nutzbar da vor allem die Wartezeiten zwischen CPU über Controller und Interface zu den Speicherzellen , und von den Speicherzellen zurück zur CPU , weil einfach mehr parallele Datenleitungen zur Verfügung stehen für multiple Operationen .

Letztlich bleibt halt zu beachten , daß sich an den Operationsgeschwindigkeiten der Speicherchips pro Bit-Anbindung an sich in den letzten 5-10 Jahren weit weniger geändert hat , als in den theoretischen Übertragungsbandbreiten alleinig des DDR - Speicherprotokolls .

Bei modernen Systemen bleibt der "Flaschenhals" die Anbindungsbandbreite zwischen CPU und Speichercontroller , welche in der Regel über die Anzahl und Version der PCIe - Lanes wieder limitiert wird .

Damit wären wir wieder zurück zur Analogie von RAM zu SSDs im Multi-Channeling . Insbesondere ältere SSDs mit langsameren Chips konnten bei max. 16 Chips @ 16 Channels per Controller ihre versprochenen Maximal-Übertragungsraten deutlich stabiler auch in ungünstigeren Multi-Operationen / kleinen Blocks halten , als günstige SSDs , wo z.B. bei gleicher Nennkapazität nur 4 statt möglicher 16 Channels intern zwischen Controller und Speicherzellen genutzt wurden .

Bei SATA 6GB/s - SSDs war dann praktisch zwar auch bei ~ 525 bis 550 MByte/s an Nutzdaten lesend und schreibend Schluß , aber die intern mit 16 Channels organisierten SSD konnten ihre hohen Übertragungsraten dann deutlich stabiler halten als SSDs mit weniger , aber größeren Chips über weniger Channels zum Controller .

Das ganze klingt relativ kompliziert , auch wenn ich mich dabei schon "recht kurz" hielt , aber am ehesten läßt es sich mit dem Begriff "Arbeitsteilung in der untersten Ebene " auf einen vorstellbaren Nenner z.B. beim Arbeitsamt bringen .

64 Kunden wollen pro Stunde ihre Anträge abgeben , und jeder Mitarbeiter in der Antragsannahme braucht im Mittel 30 Minuten ( + / - 20 Minuten ) um den Antrag zu prüfen und an die vorgesetzte Bewilligungsebene mit z.B. immer 4 Mitarbeitern zu übergeben . Diese Mitarbeiter brauchen immer nur jeweils 10 Minuten um den Antrag abzusegnen und an die Empfangsmitarbeiter zurück zu geben für die Rückmeldung an die Antragsteller .

Eine beispielhafte Behörde o.g. Konstellation könnte dann erheblich gleichmäßiger , und mit weniger Wartezeit für die Kunden in der Antragsverarbeitung arbeiten mit 16 Mitarbeitern in der Antragsannahme , als mit lediglich derer nur 4 .

Die "Führungsebene" mit stets 4 Mitarbeitern wäre dann weitestgehend "im Input" stets optimal bei 16 :4 ausgelastet und würde bei hohem Antragsaufkommen ggf. "limitieren" , wogegen bei 4:4 die Eingangsebene bei hohem Antragsaufkommen limitieren würde .

Bei niedrigem Antragsaufkommen liefe die 16:4 - Konstellation dann allerdings an der Basis ineffizient , wenn dabei gleichzeitig nur eine sehr niedrige "Komplikationsquote" zu verzeichnen wäre .

Aus diesem Grunde zeigen sich je nach Anwendungsszenario auch höchst unterschiedliche Nutungsvorteile zwischen Theorie und Praxis im Bezug auf Single-Channel vs. Multichannel beim RAM am PC .

Bessere Performance. Quad-Channal ist halt mit das beste, aber im vergleich zu Dual sind es auch nur ein paar %.

Dual-Channal bekommst wenn du 2x den selben Ram verbaust also zb. 2x4Gb oder 2x8Gb etc.

UwUbeater69 
Fragesteller
 22.07.2020, 18:27

Habe gedacht für Dual muss man an 2 und 4 verbauen bei den Ram slots

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Dual Channel kann jedes Board einfach zwei Ram Riegel rein und fertig.

Quad Channel gibts nur bei Highend/Workstation/Server Plattformen ab AMD Threadripper oder Intel X reihe