Psychose - Medikamente abetzen?
Hey, ich hatte vor rund 8 Monaten eine Psychose. Mir gehts seit dem nur noch dreckig. Ich kann mich nicht konzentrieren, habe keine Libido mehr und keinen Antrieb. Musste mich auch von meiner Freundin trennen weil ich mich so verändert habe. Ich habe keine Lust mehr, will unbedingt wieder der lebensfrohe glückliche Mensch sein der ich damals war.
Ich denke dieser "Residual Zustand" wie es mein Psychiater nennt kommt von den Tabletten die ich nehme. Diese wären: Sertralin 100mg (nehme ich seit gestern nicht mehr) 5mg Aripiprazol und 5mg Olanzapin. Der Psychiater meint es sei unmöglich das die Tabletten diesen Zustand hervorrufen, im Internet meinen die Leute es sei aber sehr gut möglich das es eben die Pillen sind.
Will ab heute auch das Olanzapin nicht nehmen und bald auch das Aripiprazol abstezen. Mache ich einen Fehler oder ist es einen Versuch wert?
12 Antworten
Grundsätzlich reagiert jeder Mensch anders auf Psychopharmaka, auch was die Wechselwirkungen bei der Einnahme von mehreren Psychopharmaka betrifft.
Für die Frage, ob es einen Versuch wert ist, die Medikamente abzusetzen, ist eigentlich nur ein Facharzt der richtige Ansprechpartner. Immerhin wurde eine Psychose diagnostiziert. Aus heutiger medizinischer Sicht muss man aber nicht immer in jedem Fall sein ganzes Leben lang mit der Diagnose Psychose leben. Sprich mit deinem Arzt darüber, ob es erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten ohne Medikamente gibt.
Allerdings solltest du wissen, dass man Psychopharmaka, die man längere Zeit nimmt, GRUNDSÄTZLICH nicht plötzlich abgesetzt, sondern ausgeschlichen werden (d. h. die Dosis schrittweise reduziert wird). Das Ausschleichen sollte allerdings unter ärztlicher Aufsicht geschehen, da man hierfür einen Zeitplan braucht.
Werden Psychopharmaka (ohne Rücksprache mit dem Arzt) plötzlich oder zu schnell abgesetzt, KANN es zu einem sog. Rebound-Effekt kommen, also einer Art Rückfall kommen: "Das Problem tritt vor allem auf, wenn ein Medikament plötzlich abgesetzt oder zu schnell und in zu großen Schritten reduziert wird. (...) Vor allem Psychopharmaka sind von Rebound-Effekten betroffen. Darunter fallen vor allem Antidepressiva, die neuronale Prozesse im Gehirn beeinflussen. Hier treten die Absetzsymptome bei der Hälfte aller Patienten auf. Sie stehen in Abhängigkeit zur bislang eingenommenen Dosierung und der Zeit, die der Körper benötigt, um den Wirkstoff abzubauen und auszuscheiden (Halbwertszeit eines Medikaments)." Quelle: https://www.nebenwirkungen.de/der-rebound-effekt-als-nebenwirkung/
Wäre mir neu dass diese Medikamente tatsächlich Menschen heilen....Weil dann gäbe es ja gar keine psychisch kranken mehr wenn diese Pillen helfen würden, weil man damit heilen kann.
Die Pillen halten dich womöglich in einem stabilen, konfusen Zustand....aber wie gesagt weit weg von Heilung....für mich ist das alles Mist.
Im Notfall können sie vielleicht hilfreich und nützlich sein ja, aber es erschliesst sich mir kein Grund warum man das Zeug längerfristig einnehmen sollte.
War selbst 1 Jahr auf SSRI Cipralex, ja in dieser Zeit ging es mir nicht schlecht stimmt, die Stimmung wurde angehoben ja, fühlte ich mich normal so wie ich bin in dieser Zeit, absolut nicht.
Nach dem absetzen ist man dann wieder gleich weit wie zu Beginn...nutzen daraus Zero!
Bei mir war es so, wie viel davon Placebowirkung war kann ich selbst nicht beurteilen....Placebo hat immer so einen schlechten Ruf, heute wird mehr und mehr bewusst wie wichtig die innere Einstellung zu etwas ist, und wenn ein Placebo wirkt ist es eigentlich erstaunlich, der Mensch heilt sich dann ja selbst, nur mit Kraft seiner Gedanken/Einstellung.
Stimmt ,das ist erstaunlich. Der Glaube versetzt Berge. Es wurden ja öfters schon Tests mit Personen durchgeführt, denen man heimlich alkoholfreie Cocktails,die wie Alkohol schmeckten,vorsetzte und die waren der Meinung,dass sie betrunken sind...inkl. Stimmungssteigerung...
Einfach und vor allem radikal absetzen würde ich nicht.. Sondern wenn, ggf, langsam herunterfahren und genau die Wirkung beobachten, am besten mit Tagebuch und idealer Weise, auch mit Absprache des Arztes.
Dieser Resudal Zustand, kann durchaus von der Medikation, bezw Wechselwirkung der selben auftreten-- Nicht jede Psyche reagiert gleich auf Medikamente. ( sollte dein Arzt jedoch wissen)
Psychopharmaka sollte man Grundsätzlich nicht von selbst absetzen. Ein Wagnis... Du könntest einen Rückfall erleiden. Ich verstehe dich 😓. Aber es könnte nicht gut sein! Du könntest höchstens andere Medikamente probieren. Alles Gute ❤️
auf keinen Fall eigenmächtig ohne Absprache mit dem Arzt absetzen,sonst entsteht eine fatale Lügenspirale aus der du nur sehr schwer wieder rauskommst.
und damit wird dein Arzt quasi nutzlos,wenn du ihm erzählst du nimmst die Medikamente und alles ist gut
"die Stimmung wurde angehoben" halte für ein Gerücht...inzwischen weiß man, dass Antidepressiva keinerlei aufhellende Wirkung zeigen. Es gibt auch keine einzige klinische Studio, die eine signifikante Verbesserung der Stimmung gegenüber einem Placebo belegt.
Ich habe selber vor Jahren (hatte mal Depression) bestimmt 11 verschiedene AD probiert (aus allen Gruppen). Nicht eins davon hatte irgendeine stimmungsaufhellende Wirkung oder hat meinen Zustand in irgendeiner Weise verbessert.