Praktikum im Seniorenheim?
Hallo,
ich fange nächste Woche für 2 Wochen ein Praktikum in einen Seniorenheim an mit der Aussicht auf einer Ausbildung.
Was hab ich zu erwarten als Praktikantin?
Bzw was für Aufgaben darf ich denn übernehmen?
gern berichte über Erfahrungen 😊
2 Antworten
Ich kenne einige, die auch im Seniorenheim ein Praktikum gemacht haben...
Sie durften bspw.
- Mit den Senioren basteln
- Im Garten vor dem Gebäude mit den Senioren spazieren gehen
- Mit den Senioren Bingo spielen
- Sehr viele Brettspiele mit den Senioren spielen
Das kommt drauf an wo du eingesetzt wirst.
Ich habe damals ein Praktikum dort gemacht und war für die Beschäftigungstherapie zuständig. D.h. morgens die Bewohner am Frühstückstisch begleiten, ihnen dabei helfen, mich unterhalten...
Danach aufräumen, die Bewohner auf ihre Zimmer bringen, alles vorbereiten für die Aktivitäten nach dem Mittagessen, wie z.B. Gymnastik, Denksportaufgaben, Basteln usw., die Bewohner dann wieder her holen, sie beschäftigen und sie danach zum Mittagessen bringen und die Räume aufräumen, die wir eben noch benzutzt haben.
Danach war mein Tag quasi fertig.
Mit Körperpflege hatte ich nix am Hut, außer zum Frühstück wenn jemandem ein Unfall passiert ist. D.h. verschütteter Kaffee, Erbrochenes, Geschlabbert usw.
Es könnte aber an meinem Alter gelegen haben, dass ich sonst keine Pflegeaufgaben hatte. Ich war damals erst 15. Je nachdem wie alt du bist, könnte das ebenso deine Aufgabe sein.
Nach deinem allgemeinen Dienst kannst du aber noch spazieren gehen mit den Leuten. Vor allem wenn es Leute sind, die gern abhauen wollen. Das wäre zwar deine Freizeit, aber man gewöhnt sich an die Leute und fängt an sie zu mögen. Da bleibt man gern auch mal ne Stunde länger.
Also es kann wirklich schön sein.
Aber das kommt auch stark aufs Altenheim an.
Ich war damals in einem sehr guten Altenheim. Da waren die Bewohner noch Menschen. Aber ich habe auch schon Heime gesehen, wo es ganz anders zuging. Es kann sein, dass dich das emotional zerschmettert.
Selbst in dem guten Altenheim in dem ich damals war, gab es schwierige Situationen. Zum Beispiel war da ein Bewohner, der jeden Tag seinen Koffer packte und sich in die Lobby setzte, denn sein Sohn hatte gesagt, er fährt nur in den Urlaub und holt ihn dann wieder nach Hause. Tatsächlich hatte er seinen Vater abgegeben wie nen Hund im Tierheim und war auch seitdem nicht mehr da gewesen. Der Opa ist also jeden Tag aufgestanden und dachte: Heute komme ich nach Hause, heute holt mein Sohn mich ab.
Für mich als emotionalen Menschen war das tödlich. Ich setzte mich neben ihn und sollte Dinge sagen wie: "Ihr Sohn steht im Stau, das dauert noch. Sollen wir erstmal den Koffer aufs Zimmer bringen und zum Essen gehen?" oder sowas wie: "Nein nein, heute war das noch nicht, Sie sind zwei Tage zu früh dran. Kommen Sie, wir packen den Koffer nochmal aus, sonst haben Sie morgen ja gar nichts zum Anziehen...".
Es war einfach herzzerreißend, dass dieser arme alte Mann jeden Tag voller Hoffnung da saß und auf seinen Sohn wartete. Und du als denkende Person ohne Alzheimer weißt ganz genau, dass der Sohn schon ewig nicht mehr da war.
Du musst also auch echt ein dickes Fell haben bei sowas und darfst das nicht zu nah an dich ran lassen, sonst wirst du zerbrechen.
Ohje,das ist ja mies und tut einen beim lesen schon leid 😕
Ich bin eigentlich leider eine sehr empfindliche Person 🙈deswegen hab ich auch lang hin und her überlegt und dachte ich mir das ich es doch wenigstens versuchen sollte.
Du möchtest ja eine Ausbildung machen, aber sagen wir mal, nach deiner ausbildung bist du zu fertig, dann könntest du sowas machen wie Essen auf Rädern.
Deine Aufgabe ist es da, alten Leuten, die noch alleine wohnen, oder generell Leute die Hilfe brauchen, täglich mit Essen zu versorgen. Also das Essen wird aus der Großkantine geliefert und du musst das Auto beladen. Nach Kontrolle ob alles da ist, fährst du dann deine Tour und bringst jedem sein Essen. Die Schwierigkeit hier ist, dass alles heiß ankommen sollte und dass du eventuell anhängliche Leute hast, die dich nicht gehen lassen wollen, weil sie einsam sind. Und nicht jeder hat nen Fahrstuhl, ein bisschen körperlich fit muss man da auch für sein. Aber generell wäre das ein Kompromiss, den man gehen könnte. Vielleicht nicht ganz so demente Personen, für die man zwar zuständig ist, die aber noch selbstständiger sind als die im Altenheim, die dir nachts den Schlaf rauben, weil du sie nicht vergessen kannst.
Ich glaube, ein Altenpfleger hätte bei Essen auf Rädern einen guten Start, weil du in dem Fall vermutlich auch Medikamente geben dürftest und evtl den Pflegedienst etwas entlastest.
Oder du gehst gleich zum Pflegedienst und schaust dich da um. Dann wäre es eher sowas wie täglich nach dem Rechten sehen, Medikamente geben, Kompressionswäsche an/aus, morgens und abends waschen usw.
Essen auf Rädern kannst du dir ohne Ausbildung anschauen. Ich hab da auch mal nachgefragt und die hatten so einen Notstand, dass sie mich quasi gleich am nächsten Morgen mitnehmen wollten.
Pflegedienst wirst du dir vermutlich erst mit Ausbildung anschauen können.
Das klingt gut und das war auch eigentlich das erste was ich gedacht habe bevor ich auf die Idee kam eine Ausbildung in der Pflege zu machen,nur ist mein Problem das ich leider keinen Führerschein habe.
Ok, dann wird Essen auf Rädern vermutlich schwer. Besteht denn die Möglichkeit dass du ihn nachholst? Manche Arbeitgeber finanzieren sowas. einen zu haben ist immer ein Vorteil, selbst wenn du ihn z.B. in einer Großstadt nicht brauchst, weil die Bahn einfach perfekt vernetzt ist. Ihn zu haben, erweitert deine Jobangebote ungemein.
Den Führerschein würde ich gern noch nachholen.
Vllt hab ich ja die Chance dazu wenn ich genommen werde.
Ich würde mich da diskret im Internet erkundigen, statt persönlich zu fragen. Nicht dass die denken, du willst nur wegen dem Führerschein mitmischen. Viele haben ne Webseite, wo das z.B. steht. Da kann man sie drauf ansprechen, sonst würden sie es ja nicht sagen.
Oder vielleicht fragst du mal beim Jobcenter, ob man über die einen Führerschein machen kann. Also bezahlt bekommt, um sich beruflich weiterzubilden. Bist ja noch jung, wäre ne sinnvolle Investition.
Hab schonmal versucht es beim Jobcenter zu klären mit den Führerschein aber leider noch kein Erfolg gehabt.
Danke für die Antwort 😊
Das klingt ja schonmal interessant 🙂.
Ich bin schon 34 Jahre alt und bin zurzeit in der Hauswirtschaft tätig und hab lange überlegt und möchte eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen und daher das Praktikum um Erfahrungen zu sammeln und um herauszufinden ob das was für mich ist.😊