Pitbull ohne Erfahrung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt auf den Anfänger an. Wenn er sich den Hund als Statussymbol holt, wird es schief gehen. Das liegt dann aber nicht primär an der Rasse. Wenn er den Hund wegen seines Charakters holt und dementsprechend fordert, kann es durchaus gut gehen. Ich kenne z.B. eine Familie, die sich als Ersthund einen Bullterrier geholt hat und der Hund ist glücklicher, ausgelasteter und besser erzogen als viele Retriever.

Von Onlinekursen würde ich allerdings die Finger lassen und immer eine gute, gewaltfrei arbeitende Hundeschule bevorzugen. Da kann sich der Trainer Hund und Halter live ansehen und dementsprechend Tipps geben.

Das Hauptproblem bei Listenhunden ist, dass sie sich kein Fehlverhalten erlauben dürfen, auch wenn fast immer der Halter Schuld ist. Über einen pöbelnden Labrador regen sich die Leute auf, ein pöbelnder Pitbull wird direkt gemeldet.

Mutlu396 
Fragesteller
 09.10.2020, 19:19

Er will den Hund als Begleiter und Wachhund halten.

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jww28  10.10.2020, 11:14
@Mutlu396

Hm da wird es dann etwas Haarig, denn als Wachhund ist ein Pitbull gänzlich ungeeignet, lässt man sich von seinen Hund bewachen so bekommt man den Status eines Schafes, sprich der Hund nimmt ein dann nicht für voll und lässt sich nicht mehr steuern. Ein Hund hat eine gänzlich andere Wahrnehmung von Gefahren als der Mensch, aus hundesicht ist auch ein lautes stolperndes Kind eine Gefahr oder Besucher in der Wohnung (er kann Einladungen nicht lesen). Hat man nun ein Halter der ein erhöhtes Schutzbedürfnis hat und der Ansicht ist der Hund muss ihn beschützen wird man schnell in die Bredouille kommen. Denn Ziel der Hundeerziehung ist das der Hund sich beschützt fühlt vom Menschen, das garantiert das der Hund nicht selber reagieren muss was regelmäßig zu unschönen Vorfällen führt und stets sicher geführt werden kann.

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Naja kommt auf den Anfänger, den Hund und auch das online Training an, 😄 da in der Hundeschule ja hauptsächlich der Mensch lernt kann auch im Rahmen eines Onlineseminars was gelernt werden. Und bei Anfängern gibt es grosse Unterschiede, manche Menschen sind einfach pfiffiger und selbstständiger als andere und auch die Geduldsspanne ist ja individuell. 🤷😄das gleiche gilt im Grunde auch für den Hund 😄

Mutlu396 
Fragesteller
 09.10.2020, 17:34

Finde deine Antwort sehr interessant. Die Person von der ich erzähle hat auch viel Geduld. Aber ich finde sein Vorhaben zu riskant, gerade wenn Kinder im Haushalt sind. Also noch hat er keine, aber in Zukunft. Weißt du, es gibt genug Fälle von überforderten Haltern die ihe Tiere dann weggeben. Wie siehst du das? Könnte sein Vorhaben trotzdem gelingen?

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jww28  09.10.2020, 17:45
@Mutlu396

Sowas kann man kaum prognostizieren 🤷ich persönlich hätte auch nie gedacht daß ein Hundeanfänger, der dazu noch gehandycapt ist mit einem traumatisierten Podenco aus den Tierschutz klarkommt. Mein Freund hat mir das Gegenteil bewiesen, der Hund hört auf ihn besser als auf mich 😄 allerdings war er es auch gewohnt Menschen zu führen, er war vorher bei der Bundeswehr Ausbilder und Panzer Kommandant, ich vermute das dieser Umstand evtl geholfen hat. Und der Hund ist auch sensationell faul 😄😂 hegt also keinerlei Führungsansprüche und hat seine Rassenschreibung nicht gelesen 😄 das sind einfach zuviele Faktoren die über Erfolg oder scheitern entscheiden. Elementar für den Anfänger ist auch zu erst Mal zu schauen ob in sein Bundesland der Wunsch überhaupt zu realisieren ist, vielleicht muss er dann eh ein aus den Tierheim holen und da hat dann ja die Chance den Hund erst richtig kennenzulernen unter Hilfe und vielleicht auch Anleitung des Tierheimpersonals.

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Ich bin der Meinung, dass man sich ohne viel Erfahrung keinen Pitbull anschaffen sollte. Erst rech nicht als Ersthund. Und erst recht nicht wenn man eine Familie gründen möchte. Selbst mit Garten.

Ganz Deiner Meinung!

mit Online Trainings kann man das hinkriegen.

Das sollte man bei keinem Hund denken, egal welche Rasse..

Ein Pitbull ist in erster Linie ein Hund. Wie jeder andere auch. ABER: er ist ein sehr kräftiger Hund. Und er ist in unserer Gesellschaft nicht sehr beliebt. Daher muss er perfekt erzogen sein und sein Halter muss ein sehr verantwortungsvoller Mensch sein. Es ist nämlich schon ein Unterschied ob ein Zwergpudel auf der Strasse jemanden anspringt oder anbellt oder ob das ein Pitbull macht...

"Online-Trainings" halte ich für ausgemachten Schwachsinn. Jeder Hund ist ein Individuum und jedes Hund/Halter-Gespann ist anders. Hundeerziehung funktioniert nicht mit irgendwelchen allgemeinen Tips aus dem Internet. Man muss auf jeden Mensch und jedes Tier individuell eingehen. Und das ist da nicht möglich.

Man kann sich natürlich Wissen durch Lesen oder im Internet aneignen. Aber dieses theoretische Wissen dann auch anzuwenden ist eine ganz andere Sache.

Ich kenne Leute die haben schon seit 30 Jahren Hunde - und immer noch keine Ahnung. Und es gibt Anfänger die intuitiv alles richtig machen.

Von daher gibt es keine Pauschalaussagen. Es kommt auf den Menschen an inwieweit er ein Gespür für Hunde hat und bereit ist zu lernen. Es gibt Menschen die können Hunde sehr gut führen ohne jemals eine Hundeschule besucht zu haben. Und andere die ständig zu irgendwelchen Hundetrainern laufen - es aber nie gebacken kriegen.

Aber mit einem Pitbull hat man immer irgendwelche Auflagen von Behörden. Und da wird ein "Online-Training" nicht reichen.