Pilzbefall an einem Nußbaum
Ich habe auf meinem Grundstück einen Nussbaum gepflanzt. Er ist etwa 2 Meter hoch. Seit etwa 1 Jahr hat er einen Pilzbefall, ein gelblicher Pilz. Jetzt sieht es so aus, als ob der Baum kümmert. Er treibt kaum noch Blätter, einige Verastungen haben keine Blätter mehr. Ich habe die Befürchtung, dass ich den Baum verliere, wenn es mir nicht gelingt, den Pilz loszuwerden. Meine Fragen dazu:
Wer kennt diese Pilzart?
Wie kann man den Pilz bekämpfen?
Ist der Baum überhaupt noch zu retten?
2 Antworten
Was auf dem Nußbaum wächst sind Flechten. Die sind völlig harmlos für den Baum, da sie lediglich auf der Rinde wachsen und nicht die Baumsäfte "anzapfen". Sie gelten als Zeiger für saubere Luft, können aber, wenn sie so gehäuft auftreten auch auf ungünstige Standortbedingungen des Baumes hindeuten. D.h. evtl. herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit oder es ist zu schattig, was zum Kränkeln des Baumes führen könnte. Ich würde die Flechten lassen, wie sie sind, und erst mal abwarten. Walnußbäume treiben generell sehr spät aus, so daß es sein kann, daß sich dieses Jahr alles noch ganz normal entwickelt.
Habe gerde noch mal nachgeschaut, es gibt allerdings auch früher austreibende Sorten. Aber wie ich bereis geschrieben hatte, könnte Kümmerwuchs auch am Standort liegen. Walnußbäume mögen keine Staunässe, auch zu sandig-kiesige Böden sind ungeeignet ebenso wie verdichtete oder felsige Untergründe. Idealstandort wäre ein kalkhaltiger tiefgründiger Boden in sonniger und geschützter Lage. Wenn dein Baum dieses Jahr weiterkümmern sollte, dann wäre ein Umpflanzen im Herbst an einen besseren Standort vielleicht eine Lösung.
Steckbrief Walnußbaum:
Danke für die Auszeichnung! Aus der Ferne ist es natürlich schwer eine genaue Diagnose zu stellen. Möglich wäre auch, daß dein Baum bereits durch das Umpflanzen, z.B. durch zu wenige Wurzeln im Verhältnis zur Krone oder durch Trockenheit einen Schaden davongetragen hat. Dann wäre ein stärkerer Rückschnitt im Spätsommer ratsam, um den Baum wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Vielleicht hat er auch eine Pilzkrankheit oder es liegt am Einzelstandort, wo natürlich Witterungseinflüsse wie Frost, Sonne, Winde stärker sind, als im Schutz eines Haines. Aber wie gesagt, da kann man nur Vermutungen anstellen. Vielleicht kannst du ja vor Ort jemand sachkundigen fragen z.B. vom Gartenbauverein, daß er sich den Baum mal anschaut. Ich wünsche jedenfalls viel Glück, daß aus dem Bäumchen noch was wird.
Es handelt sich um eine Flechte, also eine Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge. Für den Baum ist diese in aller Regel unbedenklich. Wenn Du sie häßlich findest, kannst Du sie einfach vom Stamm wegrubbeln.
Viel Erfolg noch mit dem Nußbaum, hoffentlich bleibt er vor wirklich gefährlichen Pilzen verschont!
Danke für diese fundierte Antwort! Dieser Baum steht völlig allein. Meine nächste Anpflanzung ist 30 m entfernt. Ich habe ihn 50 m vom jetzigen Standort entfernt aus einem Naturhain, der voll ist mit heranwachsenden Walnußbäumen, ausgegraben. Er sitzt also im gleichen Erdreich. Es ist schwerer, lehmiger Boden. Blätter sind schon da, allerdings sind sie deutlich kleiner und weniger als bei allen seiner Kameraden. Er tat sich schon die letzten 3 Jahre schwer mit dem Wachstum.