Parallelfunktionen in der Musik?

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Der Parallelklang ist immer eine Moll Form, daher wird sie auch "Mollparallele" genannt.

Kennst Du den Quintenzirkel? Nehmen wir mal C-Dur als einfaches Beispiel. Wie viele Vorzeichen hat diese Tonart? -> keine.
Die Parallele dazu lautet a-moll. Diese Tonart hat ebenso keine Vorzeichen.

Anderes Beispiel, diesmal umgekehrt:
Wir haben e-moll. Wie viele Vorzeichen? Ein Kreuz, nämlich das Fis. Welche Tonart in Dur hat ein Kreuz als Vorzeichen? -> G-Dur. Das ist der sog "Gegenklang" (also die Parallele, nur halt in die andere Richtung).
Mit Betrachtung des Quintenzirkels wird es eigentlich ziemlich klar.

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Hobby – Pianist, Organist, Bandmitglied, Komponist
 - (Musik, Unterschied, Dur)
idhiedhwocb 
Fragesteller
 28.02.2020, 16:14

Okay, aber was mit den den Parallelen der Hauptfunktionen? Also Tonikaparallel und Dominatenparallele?

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TheHunter147  29.02.2020, 01:54
@idhiedhwocb

In einer normalen Kadenz gibt es die Stufen I, IV und V, oder auch Tonika, Subdominante und Dominante. Jede dieser Stufen steht für einen Akkord; jeder dieser Akkorde hat auch eine Parallele.

Nehmen wir als Beispiel eine C-Dur Kadenz

Tonika: C-Dur
Subdominante: F-Dur
Dominante: G-Dur

Die Tonikaparallele ist A-Moll (s. Bild Quintenzirkel).
Die Subdominantparallele ist die Parallele von F-Dur, also D-Moll.
Die Dominantenparallele ist die Parallele von G-Gur, also E-Moll.

Um Deine Frage zu beantworten, warum alle Parallelen Moll sind: Die Kadenz beinhaltet nur Dur-Akkorde (in unserem Beispiel: C, F und G Dur).
Die Parallele von Dur-Akkorden ist immer ein Moll Akkord.

Die Gemeinsamkeit dieser zwei Parlallel-Akkorde ist, dass sie dieselben Vorzeichen besitzen. Das kann man in der Grafik des Quintenzirkels sehr gut erkennen.

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