Nur gute Menschen sind , schlechte Lügner?

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Stimmt, deswegen sage ich immer die Wahrheit oder gar nichts.

Ich glaube sogar, dass der Mensch gar nicht ohne lügen kann. Sonst wäre er ein Roboter bzw. eine Maschine.

Der Mensch erschafft sich mit Lügen Situationen die ihn und seine Umgebung triggern. Das ist evolutionär womöglich sinnvoll gewesen um sich weiter zu entwickeln.

Würdest du ohne lügen und immer ehrlich leben, dann wärst du sehr langweilig als Mensch, zumindest für so einige andere Menschen. :S

Aber klar, es geht auch ohne Lügen, wenn man bestimmte Qualitäten hat wie zB positive Kreativität um Probleme zu lösen oder neues zu erschaffen. Hängt evt. von Intelligenz und Agilität ab.

Es gibt sicher auch schlechte Menschen die schlechte Lügner sind.

Aber an der Aussage ist insofern etwas dran, dass man als guter Mensch nicht oder nur seltenst lügt und somit keine Übung im lügen hat und somit kein guter Lügner sein sollte.

Das ist das was dieses Sprichwort ausdrücken will. Aber es ist eben nur genau das. Ein Sprichwort. Es hat keine wissenschaftliche Relevanz und ist nicht haltbar. In der Psychologie würde man das eine "unzulässige Verallgemeinerung" nennen, bzw Alltagstheorie im Volksmund Stammtischweisheit.

Ist zumindest etwas dran. Dass ein Lügendetektor bei dem Otto normal Menschen bei Lügen eher anschlägt als bei dem eiskalten Verbrecher ist bekannt.

die relevanten Parametern - das sind die peripher-physiologischen Variablen– wie Atmung. Blutdruck, Atmung oder die elektrische Leitfähigkeit der Haut reagieren halt unterschiedlich stark

Ich wünsche Dir alles Gute.

Umgekehrt, gute Menschen sind die besten Lügner. Sie sind sogar in der Lage sich selbst etwas vorzumachen, z.B die eigene Tugendhaftigkeit und Reinheit die es ihrem Gewissen erst erlaubt sich über den "Dreck" zu stellen den sie dann gnadenlos ausnutzen, diskriminieren oder auslöschen.

"Gute Menschen" sind ein Fluch für all jene die ihre Ganzheit wiedererlangt haben, und all jene, die ihre Ganzheit noch nicht verloren haben.

Diimiitrii  29.05.2019, 02:34

Ein guter Mensch kann sich auf seine Tugendhaftigkeit nichts einbilden, weil es für ihn selbstverständlich wäre Tugendhaft zu handeln. Seine eigene Tugendhaftigkeit zu unterstreichen wäre eine Form des Narzissmus oder der Eitelkeit die der Prämisse von einem guten Menschen entgegen stünde.

Sobald man anfängt sich etwas auf seine "Guthaftigkeit" einzubilden hört man auf gut zu sein.

Ausnutzen, diskriminieren und auslöschen geht per Definition nicht mit gut sein einher. Du sprichst also nicht von guten Menschen, wenn du von Menschen sprichst die zu diesen Mitteln greifen.

"Die Ganzheit wiedererlangt" was soll das denn heißen?

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Voiddreamer  29.05.2019, 02:44
@Diimiitrii

Das soll bedeuten dass man sich in seiner Gesamtheit angenommen hat, und das wird Kindern ausgetrieben, und bleibt so, bis man es sich mühsam wieder erarbeitet.

Gute Menschen gibt es nicht. Es gibt Menschen die sich und einigen anderen gut tun, aber da hört es auch schon auf. Jedes Handeln birgt auch Nachteile in sich, und wer den Blickwinkel dazu findet, kann sich niemals für Gut halten ohne bewusste Heuchelei zu begehen. Weil ich Wahrhaftigkeit als den besseren Weg der Bewältigung erachte, verletze ich z.B laufend Gefühle, Weltbilder, und den allgemeinen Zustand des "Friedens". Das ist weder richtig noch falsch, es ist rein egoistisch wie alles was wir tun.

Dafür habe ich Wertungen weitestgehend abgelegt, was erstaunlicherweise wesentlich bessere Kommunikation ermöglicht. Ist eben schöner mit jemanden zu sprechen der dich als Mensch sieht, und nicht als Krankheit/Heiligen/Gute oder Bösewicht.

Konsequenterweise lobe ich auch nicht viel.

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Diimiitrii  29.05.2019, 03:05
@Voiddreamer

Ich komme da zu anderen Schlüssen.

Jedes Handeln birgt Nachteile in sich, stimmt.

Wenn du Wahrhaftigkeit (wie ich auch) für den besseren Weg hältst und damit Gefühle verletzt oder Weltbilder, dann macht dich das nicht zu einem schlechten Menschen oder einem guten Menschen, weil nicht das Ergebnis zählt, sondern die Intention.

Ich würde das absolut nicht für egoistisch erklären sondern für selbstlos. Dir ist es egal wie deine Wahrheit bei anderen Menschen ankommt und du riskierst dadurch, dass du abgelehnt wirst, weil du die Wahrheit für das gesündeste Mittel für alle hältst. Das kann kein Egoismus sein.

Wenn du unverblümt immer die Wahrheit sagst, auch in Situationen in denen du selbst erkennen kannst, dass sie unangebracht ist, dann macht dich das zu einem schlechten Menschen, weil du genauso gut hättest schweigen können und damit objektiv weniger Schaden angerichtet hättest. Als ultimatives Beispiel nehmen wir zB, dass du zur Nazi Zeit Juden verpfeifst die sich in deinem Haus verstecken. Das kann unter keinen Umständen eine gute Handlung sein. Weil du weißt, dass diese Menschen aus Gründen verfolgt werden die nicht rational sind und sie Strafen erwartet die ungerecht sind.

In dieser Situation wäre es besser gewesen zu schweigen oder sogar zu lügen. Wenn dir das bewusst war aber du trotzdem die Wahrheit sagst wäre das egoistisch, weil du dein eigenes Dogma über das Wohl anderer stellst.

Es kommt immer auf die Intention an. Wenn du nach bestem Wissen und Gewissen so handelst, dass es nach deiner Sicht den meisten Menschen gut tut, bzw den wenigsten Menschen schadet, dann bist du ein guter Mensch.

Sobald du das Wohl aller hinter dein eigenes Wohl stellst bist du es nicht mehr. Es ist erstmal absolut egal, ob andere deinen Gedankengang von außen betrachtet nachvollziehen können oder nicht. Aber, wenn du danach gefragt wirst oder dich selbst fragst, deine Überlegung wirklich dem Wohl aller (so vielen wie möglich) galt oder deinem eigenen Wohl und die Antwort "nein" ist, dann war die Tat nicht gut.
Das macht sie aber nicht zwangsläufig zu einer bösen Tat.

Dazu gibt es natürlich Abstufungen von gut. Du kannst in vielen Situationen vor mehreren Wahlen stehen und mehrere Wege für gut halten, es ist schwer zu Quantifizieren wie gut etwas ist oder was besser ist. Du darfst dich nur nicht bewusst für etwas "böses" "egoistisches" Entscheiden.

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Voiddreamer  29.05.2019, 03:22
@Diimiitrii

Ich denke deine Sicht ist naiv, nichts für ungut. Egoismus ist schlicht Selbstbezogenheit. Alles was wir tun, denken, oder fühlen steht in Bezug zu uns, zwar nicht nur zu uns, aber auch. Daher ist Egoismus eine unumstößliche Wahrheit, und der Versuch den Egoismus "loszuwerden" so Erfolgsversprechend wie dem eigenen Schatten davonzurennen.

Wir haben andere Worte, wie Selbstsucht die eine extreme Polarität bei der Bewertung von Fremd und Selbstinteressen veranschaulicht- ironischerweise ist Selbstsucht meistens mit Selbstzerstörung verknüpft, also nichteinmal im Einklang mit dem eigenen Interesse. Aber ich schweife ab.

Man kann viele Beispiele finden in denen sich scheinbar widerspruchsfreie Muster für "gutes" Verhalten finden lassen, aber diese haben nur solange Gültigkeit solange man den eingeschränkten Blickwinkel beibehält, der aus eigenem Ermessen über die Wertigkeit anderer Leute Motive und Handlugen richtet. Oder, wie es die meisten machen, sie legen sich einen externen Maßstab zu, und delegieren das Ermessen an die Autorität dahinter, um sich noch weiter von Eigenverantwortung zu befreien.

Letztlich, ist es egal. Deine Sicht, meine Sicht, beides kann Früchte bringen. Und die einen werden diese Früchte lieben, und andere werden sich daran vergiften. Entschuldige meine Indifferenz, es ist bloß die Sinnlosigkeit hoch abstrakter Dikussionen, wo doch alles im unmittelbaren hier und Jetzt geschieht.

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Diimiitrii  29.05.2019, 03:40
@NechoIII

Ich weiß nicht worauf du hinaus willst. Und was Bibelfanatiker mit dem was ich gesagt habe zu tun haben sollen, das müsstest du mit mehr als einem Stichwort erläutern.

Ich lehne Grundsätzlich jegliche Berufung auf religiöse Schriften ab.

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Diimiitrii  29.05.2019, 04:12
@NechoIII

Wenn nach einer 7 Worte Antwort um eine Erläuterung bitte, weil ich nicht weiß was du meinst, dann reicht keine 5 Worte Antwort. Tut mir Leid aber ich verstehe nicht worauf du anspielst und was " politische Puritaner" sind.

Meinst du eventuell "Purismus"? Also übertriebene Bemühung, etwas "rein", d.h. frei von fremden, unerwünschten Einflüssen zu halten?

Aber selbst, wenn du das meinst verstehe ich noch nicht in welchem Zusammenhang das mit meinen Aussagen steht.

Ich bitte um Erläuterung. Mit holen Stichworten kann ich nicht interagieren.

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NechoIII  29.05.2019, 04:21
@Diimiitrii

Richtig! - Auf die habe ich mich gerade bezogen.

Wer die CDU vom C säubern wollte, der wäre mittendrin im politischen Puritanismus.

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Diimiitrii  29.05.2019, 04:38
@NechoIII

Puritanismus bedeutet eine Auslegung der Bibel die ausschließlich auf dem beruht was in der Bibel steht, also weg von Papst, Bischöfen und Kreuzen, weg mit Weihnachten und Ostern und weg mit der Anhäufung von materiellen Gütern in der Institution Kirche etc. Aber es bedeutet auch, die Einhaltung des Sabbats und die Verpflichtung zum ehelichen Sex unter Androhung von Strafen. Es ist eine Fanatische Weltsicht die auf einem unwissenschaftlichen Papierhaufen aka Bibel beruht

Einen politischen Puritanismus gibt es nicht. Puritaner wollten politische Macht, aber das ist nicht was du meinst.

Du meinst vermutlich Purismus und nein, ich möchte nichts frei von fremden Einflüssen halten.

Und nein das möchte ich nicht. Ich bin gegen jegliche Religionen und es wäre toll, wenn Religionen sich sehr viel schneller von humanistischen Einflüssen verändern lassen würden, zB im Hinblick auf Homosexualität, Sterbehilfe etc.

Ich wollte lediglich darauf hinweisen, das ein zentraler christlicher Wert das geben und teilen ist und die CDU, trotz der so eindeutigen religiösen Positionierung ganz klar entgegen dieses Wertes Politik macht.

Jetzt verstehe ich aber immer noch nicht, was das mit dieser Frage zu tun hat und was deine 1 oder 2 Zeiler bewirken sollen und was die Aussage, dass ich keine "Puritaner" kennen würde bedeuten soll.

Ich bin sehr froh, dass ich keine Puritaner kenne, weil Puritaner heutzutage im Gefängnis säßen.

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NechoIII  29.05.2019, 04:57
@Diimiitrii

"Ich wollte lediglich darauf hinweisen, das ein zentraler christlicher Wert das geben und teilen ist und die CDU, trotz der so eindeutigen religiösen Positionierung ganz klar entgegen dieses Wertes Politik macht."

Ob der religiösen Positionierung der CDU macht sich bei uns keiner einen Kopf.

"Ich wollte lediglich darauf hinweisen, das ein zentraler christlicher Wert das geben und teilen ist und die CDU, trotz der so eindeutigen religiösen Positionierung ganz klar entgegen dieses Wertes Politik macht."

Das juckte nur eine politischen Puritaner, aber keinen Realpolitiker.

"dass ich keine "Puritaner" kennen würde bedeuten soll."

Einen kennst Du mindestens.

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Diimiitrii  29.05.2019, 05:06
@NechoIII

Natürlich speilt die religiöse Positionierung der CDU eine Rolle, weil es immer wieder Sachverhalte gibt bei denen die CDU auf christliche Werte hinweist oder die CSU in Bayern Kreuze in jedes Amt verpflichtend hängt, oder das Konzept Ehe Homosexuellen jahrelang verwährt wurde oder schlicht und ergreifend 38% Konfessionslose Menschen in Deutschland leben und die religiöse Positionierung ein Problem ist.

Du verstehst noch immer nicht was ein Puritaner ist. Ein Puritaner ist per Definition gläubig. Das ist schwer mit der Tatsache zu vereinen, dass ich Atheist bin.

Und es hat immer noch absolut nichts mit dieser Frage zu tun.

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NechoIII  29.05.2019, 05:22
@Diimiitrii

Die CDU ist unser politischer Hauptgegner; mehr bräuchte man doch nicht zu wissen!?

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Diimiitrii  29.05.2019, 05:26
@NechoIII

Die einzige Partei die ich als klaren Antagonisten sehe ist die AfD.

Die CDU ist kein Hauptgegner, sie ist durchaus wichtig und Relevant, weil sie immerhin die Interessen von 28% der wählenden Bevölkerung vertritt und dabei nicht nur Unsinn von sich gibt.

Sie macht Fehler, so wie jede andere Partei auch, aber sie hat keine Unvertretbaren Positionen die jeglicher Grundlage entbehren, wie sie die AfD zB hat.

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NechoIII  29.05.2019, 05:29
@Diimiitrii

Ändert aber nichts an der Tatsache, daß wir Wahlen gewinnen müssen.

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Diimiitrii  29.05.2019, 17:25
@NechoIII

Da du dich als SPD Wähler in dem anderen Beitrag geoutet hast, bin ich anderer Meinung, weil "wir" nicht beide wollen, dass die SPD Wahlen gewinnt. Die SPD ist nur marginal besser als die CDU.

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NechoIII  29.05.2019, 17:59
@Diimiitrii

Von allen Übeln wäre die Spezialdemokratie immer noch das kleinste Übel.

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Diimiitrii  29.05.2019, 18:12
@NechoIII

Das ist deine Meinung. Und Sozialdemokratie heißt nicht zwangsläufig SPD wählen zu müssen. War das nicht genau dein Argument? Das der Name der Partei nicht "Puritanisch" bewertet werden darf?

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NechoIII  29.05.2019, 20:47
@Diimiitrii

Unsre Stacheldrahts haben immer gesagt:

"Nicht Denken, sondern Kämpfen!"

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NechoIII  29.05.2019, 03:30

Träfe voll und ganz auf gutmenschliche Wahrheitsfanatiker zu!

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