Negativpunkte bei Test?
Servus! Ich möchte eine Frage bzgl des Schulunterrichtsgesetzes stellen. Ich werde bzw wurde von meinem Chemielehrer unfair benotet. Diese Frage bezieht sich nur auf einen Auszug der ungerechtfertigten Bewertung: Angenommen ich habe 6/10 richtig bei "richtig oder falsch" fragen. Jede Frage ist mit 0,5 pkt gewichtet. Das wären dann theoretisch 3/5 Punkten? Der Lehrer argumentiert aber dass er mir Negativpunkte gibt und diese von den richtigen fragen zusätzlich abzieht. Das kann doch keine transparente Benotung sein, oder? Falls ich in diesem Fall recht habe, würde es mir die nächstbessere note einbringen. Daher freue ich mich über jede Rückmeldung :D
Unterstufe, 8. Schulstufe, Österreich
LG!
2 Antworten
Moin,
ich weiß zwar nicht, wie das in Österreich ist (und habe auch keine Lust, das zu recherchieren), aber nachvollziehbar ist die Argumentation deiner Lehrkraft in der Sache schon.
Sonst könntest du ja bei all solchen Fragen beides ankreuzen („ja” und „nein” bzw. „richtig” und „falsch”) und könntest dann sagen, dass die korrekte Antwort ja immer dabei war.
Daraus folgt, dass es schon die Möglichkeit geben muss, für falsche Angaben auch Punkte abziehen zu können.
Andererseits ist es natürlich bereits eine „Strafe”, dass du keine Bewertungseinheiten bekommst (volle Punktzahl), wenn du etwas falsch ankreuzt, sofern du immer nur ein Kreuz machst.
Wo du meiner Meinung aber recht hast, ist, dass das vorher hätte klargestellt werden müssen (etwa als Hinweis in der Aufgabenstellung, zum Beispiel: „Falsche Angaben führen zu Punktabzügen!” oder so). Dann hättest du nämlich gewusst, was es bedeuten kann, wenn du dich falsch entscheidest. In diesem Fall hättest du dich bei Fragen, deren Antwort du nicht sicher weißt, dafür entscheiden können, gar nichts oder beides anzukreuzen. Dann hättest du dafür zwar keine Punkte bekommen, aber es wären dir eben auch keine abgezogen worden.
Ich weise meine Schülerinnen und Schüler jedenfalls immer in der Aufgabenstellung darauf hin, dass es bei falschen Antworten auch Punktabzüge gibt, wenn ich das so vorgesehen habe (Grund: siehe oben).
Da diese Information offenbar vorher nicht klargestellt worden ist, könntest du versuchen, da anzusetzen (unter dem Hinweis darauf, dass es für dich ja dann besser gewesen wäre, gar nichts oder beides anzukreuzen, damit du nicht ins Minus gerätst).
Apropos Minus... Es wäre auch interessant zu erfahren, was deine Lehrkraft für den Fall geplant hat, dass in einer Arbeit alles falsch entschieden wurde. Bekommt dann die betroffene Person eine negative Punktezahl?
Denn das würde bedeuten, dass ein Schüler oder eine Schülerin, die die Aufgabe gar nicht bearbeitet (warum auch immer) besser gestellt wäre als eine Person, die sich die Mühe macht zu antworten, aber mehr falsch als richtig hat.
Dieses (durchaus diskutierbare) Argument könnte deine Lehrkraft allerdings dahingehend „entkräften”, dass es negative Bepunktungen dann nicht gibt, sondern die Aufgabe eben insgesamt 0 Punkte ergibt, egal, ob gar nicht beantwortet oder überwiegend falsch beantwortet wurde.
Trotzdem würde ich an deiner Stelle noch einmal mit deiner Lehrkraft (höflich, freundlich und ruhig!!!) sprechen und die Argumente anführen. Wenn deine Lehrkraft dann einräumt, dass es tatsächlich fairer gewesen wäre, die Bewertungskriterien vorher transparent klarzustellen, dann könntest du abschließend fragen, ob es in diesem Fall wirklich fair ist, dass du für etwas bestraft wirst, was vorher nicht klar war und folglich auf einem Versäumnis der Lehrkraft (mit) beruht.
Ich wünsche dir Erfolg dabei, habe aber wenig Hoffnung, dass es klappt.
LG von der Waterkant
Bitte wende Dich an Deine Erziehungsberechtigten, den Klassenlehrer bzw. an die Schulleitung.