Nach der 4. von Waldorfschule auf Gymnasium BW?

3 Antworten

Ich finde, dass die Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist, da Lehrer und Schüler immer sehr unterschiedlich sind. Die Rechtschreibung ist zwar häufig, aber nicht immer ein Manko in Waldorfschulen. Schwieriger sind eher die Unterrichtsmethoden, die in vielen Gymnasien leider immer noch sehr traditionell sind. Offener Unterricht, wie dieser auch häufig in Waldorfschulen praktiziert wird, ist an Gymnasien immer noch nicht sehr verbreitet. Hilfreich ist es jedoch, wenn das Kind bereits jemanden aus dem Gymnasium kennt, der ihm am Anfang zur Seite steht. Außerdem kann Hilfe bei den Hausaufgaben am Anfang auch sehr hilfreich sein.

Ich kenne einige und den meisten ist der Wechsel sehr schwer gefallen. Bei meinem Nachhilfekind habe ich beobachtet, dass das größte Problem ist, dass sie nicht weiß wie man lernt und was man von den Dingen, die im Unterricht dran kamen wirklich lernen soll. Sie hat einfach Probleme mit dem strukturierten Arbeiten. Das ist natürlich bei vielen Kindern ein Problem, wenn sie von der Grundschule, wo sie möglicherweise nie lernen mussten, aufs Gymnasium wechseln, bei den Waldorfschülern ist das aber noch um einiges ausgeprägter. Man sollte dann eben in der Anfangszeit beim Lernen Hilfestellung geben. Sonst werden die schlechten Noten schnell frustrierend. Der Wechsel ist sicher nicht unmöglich aber man sollte einfach auf ein paar Schwierigkeiten vorbereitet sein und dann motivierend zur Seite stehen. Wie viel den Kindern fachlich fehlt ist sehr unterschiedlich. Da gibst einfach zwischen den Waldorfschulen riesen Unterschiede. Bei meinem Nachhilfekind sind weniger die Wissenslücken das Problem als vielmehr die Menge des neuen Stoffes und die Tatsache, dass es durch die Prüfungen eben eine Deadline gibt bis zu der man den Stoff können soll.

Ich weiß nicht, wie es in der 5. Klasse ist zu wechseln, ich kenne aber eine, die in der 9. Klasse aufs Gymnasium in BW gewechselt ist. Sie hat heute noch (sie macht dieses Jahr Abi) enorme Probleme mit der Rechtschreibung und hat teils noch ziemlich Probleme mit Klausuren. Sie sagt aber, dass ihr nicht besseres passieren konnte, als der Wechsel auf ein normales Gymnasium. Ich würde von dem, was ich bisher über Waldorfschulen gehört habe, wirklich zu einem schnellen Schulwechsel raten. Wenn ich mir denke, dass man in der 9. Klasse noch keine richtige Rechtschreibung kann, dann frage ich mich, ob eine Waldorfschule wirklich so gut ist.

Uleb123  02.03.2014, 15:36

Richtige Rechtschreibung habe ich auf der WS erst ab der 8. Klasse gelernt. Davor war es auch nicht so schlimm, wie es sich vielleicht anhören mag, aber definitiv nicht vergleichbar mit den Skills von Realschülern oder Gymnasiasten gleichen Alters. Wir mussten zwar bereits in den Grundschulklassen ungezählte Diktate schreiben, aber es ist eben etwas anderes, wenn man, wie auf den staatlichen Schulen, für jeden noch so kleinen Fehler hart abgestraft wird. Wenn allerdings deine Schulkameradin, nach gut und gerne 5 Jahren Gymi in der Hinsicht immer noch nicht den Schuss gehört hat, dann liegt wohl was anderes im Argen. Hier sollte man nicht von einem Einzelbeispiel ausgehend verallgemeinern.

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