Mutter der besten Freundin gestorben -wie helfen?
Hallo zusammen,
heute Spätnachmittag ist die Mutter meiner besten Freundin (25 Jahre alt) verstorben. Sie ist vermutlich an einem geplatzten Aneurysma gestorben, war Anfang 50 und keiner hat damit gerechnet.
Ich bin vorhin sofort zu meiner Freundin gefahren, bzw. in ihr Elternhaus -wo sich die ganze Familie versammelt hat, um ihr zur Seite zu stehen.
Nun das Problem: ihr Vater ist vor einigen Jahren schon gestorben, die Großeltern und der Rest der Familie stehen so unter Schock, dass sie kaum in der Lage sind, irgendetwas zu tun, bzw. von der Tochter erwarten, alles zu regeln. Sie sind halt in ihrer Trauer versunken, erwarten Trost, aber sehen nicht, dass meine Freundin unter der Last zu ersticken droht und machen ihr gleichzeitig noch Vorwürfe.
Ich bin halt hin, um ihr zur Seite zu stehen und um mich nützlich zu machen, habe für Essen und Getränke gesorgt, bin mit ihren Hunden raus, tröste sie wo ich kann und helfe ihr bei der Planung des weiteren Vorgehens.
Wir haben für morgen einen Termin für den Bestatter, der wird wohl auch den notwendigen Papierkram erklären, dann werden wir das Grab besichtigen und einen Grabstein aussuchen, sowie ein Gespräch mit dem Pastor haben. Außerdem ein Lokal für den Tag der Beerdigung sobald der Termin feststeht.
Was gibt es noch zu bedenken? Was sind Dinge, die meiner Freundin ihr Leben in den nächsten Tagen erleichtern, wie kann ich am sinnvollsten helfen? Was ist bei der Trauerfeier/Beerdigung -und auch vorher oder nachhher- zu beachten, um es eine würdevolle und angemessene, aber nicht allzu erdrückende Veranstaltung werden zu lassen? Meine Freundin hat einen riesigen Horror vor diesem Tag, den alle von ihr zu organisieren erwarten. Sie will ihn ihn gerne so gestalten, dass nicht die ganze Zeit und permanent geweint wird und Mit-/Beileid kundgetan werden, das meinte sie, würde sie nicht verkraften.
Ich habe ihr schon versprochen, mich in den nächsten Wochen zu kümmern, für sie zu kochen, ihre Hunde zu verpflegen und ihr zu helfen wo ich kann.
Ich fühle mich gerade ziemlich hilflos, vor kurzem sind die Verwandten gefahren und ich konnte meine Freundin überreden, sich etwas hinzulegen. Nun brechen über mich all diese Gedanken herein und ein paar hilfreiche Tipps und Ideen, würden mir und uns sicher helfen, besser mit der Situation klar zu kommen.
Danke!
6 Antworten
Hallo ! Das sind schon schwierige Fragen, die Du hier stellst. Erst einmal Kompliment - Du scheinst eine tolle Freundin zu sein. Das Kompliment kann ich leider nicht an die Familie Deiner Freundin geben. Traurig, dass alles an einer 25 jährigen hängen soll.... Eigentlich sollten die Großeltern etwas unterstützen. Auf jeden Fall den Pastor vorab sprechen, denn er braucht Infos über die Verstorbene und kann Euch vielleicht unterstützen, vor allem Deiner Freundin noch seelisch zur Seite stehen. Wichtig ist, dass Du zu ihr stehst und einfach bei ihr bist. Die Organisation der Trauerfeier übernimmt der Pastor und wenn ihr eine Lokalität organisiert habt, ist meiner Meinung nach Eure Pflicht getan, denn Deine Freundin muss auch Zeit für ihre Trauer haben und nicht mit allem alleine gelassen werden. Ich an ihrer Stelle würde die Verwandten anrufen und mit einbeziehen, egal was diese erwarten. Ich wünsche Euch beiden viel Kraft !
Danke für die tolle Antwort. Wir waren mittlerweile bei Bestatter und Pastor. Der Bestatter ist ein Schatz und hat es geschafft, meiner Freundin die Sorgen vor dem Tag zu nehmen. Der Pastor hat es sogar geschafft, ihr Mut zu machen und sie zu trösten und das ohne Gerede von Gott. Ich bin von diesen beiden Menschen zutiefst beeindruckt- sie haben wirklich geholfen und machen Mut, dass die Ereignisse in naher Zukunft zu verkraften sind.
Die Familie hat sich mittlerweile etwas berappelt und zeigt sich so langsam kooperationsbereit. Es wird sich zeigen, inwieweit sie sich nun doch noch einbringen werden
Danke für die vielen Antworten!
hallo, wenn die Trauerkarten geschrieben werden in denen dann steht, wann und wo die Beerdigung stattfindet sollte da folgender satz mit dabei stehen: " von beileidsbekundungen am grab bitten wir abzusehen." dann sollten alle wissen, wie sie sich zu verhalten haben, und für deine Freundin wird es vielleicht etwas leichter zu ertragen sein. ich wünsche euch allen viel kraft in dieser schweren zeit.
Ah, das ist ein guter Tipp, danke. Es wird wohl sowohl Karten als auch eine Anzeige in der Zeitung geben; das werde ich ihr weitergeben. Danke!
ich finde du machst das eigentlich sehr gut so :) du hilfst ihr und unterstützt sie und lässt sie aber trotzdem selber entscheiden was sie will :) ich kenn des bei der beerdigung so dass erst die beisetzund ist ( bei der auch die beileidsbekündigungen sind was aber nicht unbedingt zwingend ist wenn sie das nicht will) und dann der leichenschmaus :) ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen ... organisiert hab ich sowas noch nie aber der bestatter sagt einem so weit eig alles was man braucht :)
Danke. Mein Problem ist halt, dass ich -zum Glück- bisher nur auf sehr wenigen Beerdingungen war, mir aber nie Gedanken um den Ablauf gemacht habe, oder nicht weiß, was da alles noch mit dran hängt... Ich setze auch mal auf das Gespräch mit dem Bestatter...
Versuch einfach weiterhin für sie da zu sein aber du darfst sie mit deiner fürsorge jetzt auch nicht zerquetschen. Lass sie auch mal alleine ihre trauer rauslassen. Sie muss sich auch mal alleine damit auseinandersetzen.
Das hatte ich auch nicht vor, ich werde ihr nicht 24 Stunden das Haus besetzen, dazu habe ich auch keine Zeit. Sie sagt schon, wenn es ihr zuviel wird und sie alleine sein will. Aber für den Moment hat sie ausdrücklich darum gebeten, dass ich ihr zur Seite stehe und diese Dinge mit ihr durchstehe.
Du musst auf jeden Fall deine Freundin 100% unterstützen und hinter ihr stehen! Sie darf nicht das Gefühl bekommen, alleine zu sein. Während der Beerdigung musst du halt hoffen, dass nicht alle weinen, was aber meistens üblich für Beerdigungen ist.
Die Tage danach würde ich mit ihr so viel wie es geht mit ihr was unternehmen, wenn sie in der Lage dazu ist. Es wäre sinnvoll, dass sie sich von dem ganzen Trauer und Stress ablenkt. Dazu würde ich vielleicht noch andere gute Freunde benachrichtigen und einen Mädelsabend oder vllt. ein Kinobesuch machen? Natürlich wenn sie dann psychisch in der Lage ist. Da käme sie wenigstens von den Gedanken weg.
Ansonsten bitte soweit wie es geht unterstützen :) Hoffe es geht deiner Freundin dann besser!
Liebe Grüße
Ja, an einen Mädelabend irgendwann hatte ich auch schon gedacht, aber in den nächten Tagen ist daran noch nicht zu denken. Einige Freunde haben das schon mitbekommen und sich auch als Ablenkung für später angeboten. Mal schauen was das wird und wann sie dafür bereit ist. Wird wohl noch ne Weile dauern...
Pastor und Bestattungsunternehmen meine ich...