MTB FULLY auf Singlespeed
Wollte ein FULLY auf Singlespeed umbauen . Was muss ich beachten...
2 Antworten
Zum Einen benötigst du auf jeden Fall einen Kettenspanner, auch wenn die Kette ohne exakt passen sollte (meistens eh nicht, aber manchmal), denn wenn der Dämpfer eingefedert ist, ist das Hinterrad weiter vom Tretlager entfernt als im Ruhezustand, ohne Kettenspanner würde eine asymetrische Belastung auf die HR Schwinge wirken, da die Kette überspannt würde. Das führt erst einmal zu einem unangenehmen Gefühl während der Fahrt und mit der Zeit auch zum weit schnelleren Verschleiß der Kette, und für den Rahmen ist das auf Dauer auch nicht so gut. Also lieber zwei Glieder mehr verwenden und einen Kettenspanner einbauen.
Der Kettenspanner führt dazu, dass die Kettenspannung variabel ist, wenn du bisher eine Kettenführung benötigt hast, wirst du sie auch weiterhin brauchen.
Vermutlich hast du eine Steckkassette, da besteht das Singlespeedkit nur aus ein paar Spacer für den Kassettenkörper, einfach den 11er Ritzel verwenden (aber darauf achten dass er auf gleicher Breite wie das Kettenblatt ist, damit die Kette optimal läuft, das verringert Tretwiderstand und Verschleiß) und fertig ist der Singlespeed. Wenn du eine Schalt- und Bremseinheit am Lenker hast, also Schalthebel und Bremshebel in einem, solltest du dir einen reinen Bremshebel für deinen jeweiligen Bremstyp besorgen.
In der Regel haben Fahrräder mit Kettenschaltung ein vertikales Ausfallende. Die Kette wird durch das Schaltwerk gespannt. Bei einem Singlespeed wird wie bei einer Nabenschaltung die Kette durch Verschieben des Hinterrades nach vorn oder hinten die Kette auf die richtige Spannung gebracht. Dazu braucht der Rahmen ein horizontales Ausfallende. Da Dein Rahmen das nicht hat, benötigst Du einen Kettenspanner, der in der Regel am vorhandenen Schaltauge montiert wird. Prinzipiell kannst Du auch das vorhandene Schaltwerk als Kettenspanner verwenden. Sofern Dein Fahrrad keine sogenannte Antriebsschwinge hat (das Tretlager sitzt auf der Hinterradschwinge), verändert sich die nötige Kettenlänge beim Ein- und Ausfedern, also ständig. Dann ist in jedem Fall ein Kettenspanner nötig.
Tendenziell kannst Du das vorhandene Hinterrad weiter verwenden und die Kette einfach über eines der Ritzel der Kassette laufen lassen ohne zu schalten. Das ist aber wohl nicht das, was Du Dir vorstellst. Du benötigst also eine neue Nabe mit nur einem Ritzel. Dabei muss die Einbaubreite stimmen (ich schätze mal 135 mm). Sofern Du eine Scheibenbremse hast, muss die Nabe natürlich die entsprechende Aufnahme besitzen. Je nach vorhandener Felge und dessen Verschleißzustand (bei Felgenbremsen ist die Felge ein Verschleißteil) ist es ggf. günstiger, ein komplettes Laufrad mit passender Nabe zu kaufen. Wenn Du die Felge weiterverwenden möchtest, benötigst Du zwingend neue Speichen, wenn der Flanschdurchmesser der alten Nabe nicht mit dem der neuen Nabe übereinstimmt.