Motorradkette nach Regen kaputt?
Hallo,
meine Suzuki hat jetzt nichtmal 13.000km runter.
Ich bin letztes Jahr zweimal in einen PlatzRegen gekommen, habe danach natürlich immer die Kette wieder gesäubert und gefettet. Heute habe ich meine Maschine aus der Werkstatt geholt (Ölwechsel und Bremsflüssigkeits Wechsel - waren by the way 360€-ist das viel oder normal?)
Der Freundliche meinte noch zu mir, dass die Kette verschlissen ist und diese kurz bis mittelfristig gewechselt werden muss.
Irgendwelche Kettenglieder wären verhärtet oder sowas weil Wasser dran gekommen wäre. Optisch ist der Kette nichts zu bemängeln (Zumindest durch mein -ungeschultes- Auge)
Ich habe meinen Schein jetzt erst die zweite Saison und kenne mich noch nicht so gut aus.
Ich kann mir aber bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Regen die Lebensdauer einer Kette so massiv verringert, zumal ich letzte Saison nicht mal 2000km gefahren bin. Die Strecken waren immer zur Uni/Arbeit.
Will die Werkstatt mich nur schnell Wiedersehen oder ist da wirklich etwas dran?
Für ein paar Anregungen von qualifizierten/erfahrenen wäre ich sehr Dankbar.
Gruß
2 Antworten
Tja, die Kette wirst du wohl kaputtgeputzt haben. Oder die Glieder sind aus Bewegungsmangel festgerostet, weil du praktisch nicht mit dem Motorrad gefahren bist. Ebenfalls normal.
Näheres steht wie fast immer im Fahrerhandbuch.
Ohne Geländebetrieb muss man O-Ring-Ketten nicht groß reinigen. Die muss man ab und zu von außen mit Fett einsprühen und fertig. Oder einen Scottoiler oder dergleichen montieren. Wenn man da beim herumschrubben die O-Ringe zerstört, geht die Fettfüllung verloren und dann ist Essig für die betroffenen Glieder.
Dass eine O-Ring-Kette sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähert, bemerkt man übrigens daran, dass man sie nachspannen muss. Üblicherweise halten sie das einmal korrekt eingestellte Kettenspiel bis etwa zur Hälfte der Gesamt-Lebensdauer, danach wird der Verschleiß stetig schneller und man muss sie immer öfter spannen.
Zudem steht mit Sicherheit im Handbuch, dass (und wie) die Kette regelmäßig auf ungleichmäßige Längung geprüft werden muss. Auch das ist ein Verschleißmerkmal, das auf einzelne kaputte/stärker verschlissene Glieder zurückgeht. Wenn das zu viel wird, kann man das erfoderliche Spiel nicht mehr mit der nötigen Konsistenz einstellen und die Kette ist an manchen stellen immer zu locker (schlecht) oder aber zu stramm (ganz ganz super katastrophal schlecht => Getriebelagerschaden droht.)
Dummerweise erwähnst du ja noch nicht mal das konkrete Motorradmodell. Die einzige alternative Erklärung wäre, dass es sich um ein super kleines Moped handelt, an dem tatsächlich ab Werk keine O-Ring-Kette montiert ist, sondern eine einfache offen laufende Rollenkette wie damals in den 1980-er Jahren an meinen Honda 80-ern. Kannst du ganz leicht prüfen, denn die O-Ringe kann man von außen sehen.
Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber in dem Fall ist das natürlich ebenfalls deine eigene Schuld, denn solche Ketten müssen wirklich dauernd nicht nur sehr sorgfältig gereinigt, sondern vor allem regelmäßig in kurzen Intervallen im heißen Fettbad ausgekocht werden, wenn sie länger halten sollen.
Was ein unsäglicher Aufwand ist, weshalb diese Sorte Endantrieb von keinem ernsthaften Hersteller mehr an einem ernsthaften Motorrad verbaut wird, das ganz normal im Alltag auf öffentlichen Straßen gefahren werden soll. Das tun sich allenfalls Sportler im Rennsport an, weil das ein wenig mehr Power bringt und bei der ganzen restlichen extrem aufwändigen Wartung im Rennsport eh ein Aufwasch ist beziehungsweise nicht ins Gewicht fällt.
Und ob der Rechnungsbetrag überhöht ist, lässt sich nicht beurteilen, ohne konkret zu wissen, was da alles genau in Rechnung gestellt worden ist. Aber wenn du dein Motorrad zu Hochsaison in die Werkstatt gibst, ist nichts anderes zu erwarten, da kannst du ja froh sein, wenn du überhaupt einen Termin bekommst. Angebot und Nachfrage.
Okey ich habe mich fachlich falsch ausgedrückt. Ich habe um 03.23 eine Suzuki SV650 Bj2020 gekauft beim zertifizierten Suzuki Händler.
Nach dem ich im Regen war habe ich beim putzen vom Bike die Kette neu geschmiert. Mehr nicht. Das „säubern“ hätte ich nicht schreiben sollen. Lange Standzeiten gab es nicht, sonder eher regelmäßig Kurzstrecke. Ich drücke mich sehr wahrscheinlich nicht fachbezogen aus das bitte berücksichtigen.
die Kette musste nicht nachgespannt werden, hängt laut Handbuch ideal da.
Wenn es die erste Kette ist, dann sin 13k km verdammt viel. Gibt nicht viele Ketten die es so lange durchhalten. So ne kette hält von 7-10 tausend Kilometer. Durch Regen verringert sich die Haltbarkeit nicht. Der Preis den du bezahlt hast, ist Recht hoch, kann aber legitim sein. Fahr am besten mal zu nem Bikertreff oder halt da wo viele Motorrad Fahrer sind und lass dir mal über deine kette schauen. Dann bezahlte nix und hast auch ne Expertise.
IOW du hast aber auch nicht die allergeringste Erfahrung mit Motorrädern.
Indem sie einfach nicht kaputt geht natürlich.
Würde sie im Ölbad laufen, bräuchte man noch nicht mal O-Ringe, sondern sie wäre völlig verschleißfrei. So wie Steuerketten bei praktisch allen Herstellern außer komischerweise dem V.A.G.-Konzern. Normale 08/15 Rollenketten sind Vorkriegstechnik. Von vor dem Ersten Weltkrieg, wohlgemerkt. Ausgereifter geht es nicht.
Völlig falsch. Normale O-Ring-Ketten halten im normalen Straßenverkehr mal eher 130.000 km als 13.000.