Mit Kleinflugzeug selber ins Ausland fliegen

2 Antworten

Solange Du Dich im europäischen Ausland (EU- und Schengen-Staaten) bewegst ist das überhaupt kein Problem. Lediglich aus der Schweiz und in die Schweiz bzw. von Schengen-Staaten in Nicht-Schengen-Staaten kann man nicht einfach vom Flugplatz A zum Flugplatz B ins Ausland reisen. Da muss immer erst ein Flugplatz angeflogen werden, auf dem eine Zollkontrolle oder - bei Nicht-Schengen-Staaten - eine grenzpolizeiliche Abfertigung möglich ist. Ggf. kann man auch direkt an seinen Zielflugplatz fliegen, doch muss der Zoll oder die Grenzpolizei vorher informiert werden. Die rücken dann extra an - gegen Gebühr versteht sich.
Dann gibt es da noch ein kleines Problem, das mit den Formalitäten nichts zu tun hat und das betrifft das Wetter. Fliegst Du nach Sichtflugregeln, muss das Wetter mitspielen. Dumm nur, wenn bereits irgendwo im Ausland sitzt und dann das Wetter schlecht wird. So mancher Aviateur ist dann mit dem Zug nach Hause gefahren und musste das Flugzeug dort stehen lassen und es irgendwann später wieder abholen. Fliegst Du nach Instrumentenflugregeln, dann erleichtert das die Sache etwas, da man dann nicht mehr gar so vom Wetter abhängig ist. Allerdings benötigst Du hierfür eine spezielle Berechtigung, das Flugzeug muss hierfür zugelassen sein und ggf. muss auch der Platz, an dem Du landen möchtest entsprechend ausgerüstet sein.

Die Reisegeschwindigkeit ist natürlich nicht nur von der Motorisierung abhängig, sondern auch vom Typ. Eine Maschine mit 200 PS schafft eine Reisegeschwindigkeit von rund 230 - 280 km/h. Die Helis sind bei gleicher Motorisierung leider erheblich langsamer. Trotzdem kann man auch mit einem kleinen kolbenbetriebenen Heli wie der R22 oder der R44 500 km am Stück fliegen.

Hallo,

ich bin zwar kein Pilot, versuche es aber mit meiner Erfahrung aus der Luftfahrt trotzdem:

zu 1): Ist überhaupt nicht umständlich, da die CH-Lizenz auch in der EU anerkannt wird. Falls Du nicht ins außereuropäische Ausland willst, würde sogar eine LAPL(H) reichen, also eine Light Aircraft Pilot Licence, Sie berechtigt Dich, in den EASA-Staaten zu fliegen und stellt geringere Anforderungen an Ausbildung und Medical.

Das BAZL kann Dich da beraten. Die haben auch eine schicke Tabelle, sortiert nach Nicht-ICAO- und ICAO-Lizenzen, ins Netzt gestellt.

http://www.bazl.admin.ch/experten/ausbildung_lizenzen/03167/03168/03169/index.html?lang=de

Dort rechts unter "Weitere Informationen" den Link "Voraussetzungen zum EASA Lizenzerwerb / Allgemeine Übersicht" anklicken.

zu 2): Ja, wenn der die Reichweite hat. Zurück geht es aber nur mit 1x tanken. Musterbeispiel wäre hier der Robinson R22 mit Lycoming Kolbenmotor. Den gibt es in zwei Ausführungen, einmal als O-360 mit 130 PS und einmal als O-320 mit 160 PS. Reichweite ca. 550 km. Nur, ob Du auf jeder Wiese landen darfst, kann ich nicht sagen (in DE wohl nicht).

zu 3): Die Reisegeschwindigkeit des R22 liegt bei rund 175 km/h. Du würdest also rund 3 Stunden hin und 3 Stunden zurück benötigen. Gut, der R22 ist jetzt ein Beispiel und erreicht nicht die von Dir angedachte PS-Zahl, kostet aber dafür auch nur rund USD 250.000 ;-)

Luftkutscher  17.03.2014, 17:36

Mit einer R22 schnell mal zu einem Geschäftstermin hat was. Würde ich auch gerne machen, aber leider muss ich immer auf meine olle Cessna zurückgreifen. Problematisch sind Landungen außerhalb der zugelassenen Flugplätze. In den meisten europäischen Ländern ist hierfür eine Außenlandegenehmigung erforderlich, die man aber nicht so ohne weiteres bekommt.
Leider ist die Hubschrauberfliegerei nicht ganz billig. Die Charterkosten für eine kleine R22 liegen bei mindestens 400 Euro pro Stunde! Aber Geld spielt bei den Schweizern nicht die große Rolle. Sie haben es einfach und reden nicht darüber :-)

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rudim1950  17.03.2014, 20:25
@Luftkutscher

Na ja, die Banken können ja noch ein wenig von Hoeneß, Zumwinkel und anderen als Rücklagen für die Himmelsstürmer zurücklegen.

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