Mein Bruder entfernt sich immer mehr von uns

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Mir geht es im Moment mit meinem 20-jährigen Sohn ähnlich. Er wohnt knapp 600 km entfernt. Ich leide auch sehr darunter, dass er sich nicht meldet, auf SMS und Mails nicht antwortet usw. Es gab weder einen Streit noch irgendetwas anderes. Ich lasse ihn jetzt mal machen, obwohl es mir sehr sehr schwer fällt. Ich denke, wenn man immer wieder bohrt, wird es nur noch schlimmer. Für mich ist die Situation sehr schlimm, aber das ist glaube ich der beste Weg...

fleur78 
Fragesteller
 06.09.2011, 22:27

Es tut gut zu hören, dass wir nicht allein sind. Ich wünsch Dir von Herzen alles Gute!

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Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Mail mit dem Satz, er möge mal Mama anrufen, reichlich vorwurfsvoll auf ihn gewirkt hat. Du hast es nicht so gemeint, aber offenbar ist es bei ihm so angekommen.

Soweit es um die Beziehung zwischen deinem Bruder und euren Eltern geht, würde ich mich an deiner Stelle komplett raushalten. Du weißt nicht, wie dein Bruder gegenüber euren Eltern empfindet und wahrscheinlich weißt du nicht, was da dahinter steckt. Es sind seine Gefühle, seine Eltern-Kind-Bindung und nicht deine Angelegenheit. Vielleicht empfindest ja nur du so, wie du schreibst "heile, glückliche Kindheit usw. Sie haben uns Freiraum gegeben, waren aber auch immer zur Stelle, wenn wir um Hilfe gebeten haben. "

Was ist denn vor etwa einem Jahr vorgefallen, wenn sich eure Beziehung so schnell so verschlechtert hat? Habt ihr die Probleme mit seiner Freundin schon lange? und weiß dein Bruder davon?

Wenn du die Beziehung zu deinem Bruder nachhaltig sanieren willst, würde ich ihn eher in Ruhe lassen. Auf keinen Fall würde ich auf seine "fiese" Mail antworten. Das drängt ihn nur in die Ecke und er wird sich gar nicht mehr melden.

Und wenn es doch mal zu einem Treffen kommt, wäre ich sehr nett zu der Freundin. Unten hat jemand geschrieben: "Und ganz wichtig: Sei nett zu seiner Freundin, so sehr sie dir auch missfällt!" Damit hat der Schreiber völlig recht. Wenn er sie liebt, wie du schreibst, dann müsst ihr sie akzeptieren, weil ihr ja, wenn sie heiraten, 30/40 Jahre mit ihr auskommen müsst.

Lass ihn mal ein paar Wochen in Ruhe und den Ärger über deine Mail verklingen. Dann fährst du ihn besuchen (so viel sind 2,5 Stunden auch schon wieder nicht) und triffst dich mit ihm nett in einem Cafe, in möglichst gemütlicher Atmosphäre. Natürlich seid ihr dazu alleine.

Dort erzählst du ihm von deinen Sorgen um eure Mutter und wie sehr sie unter der Trennung leidet. Wichtig ist dabei, dass du seine Freundin aus dem Spiel lässt und keinerlei Andeutungen in diese Richtung machst. Am besten redest du dir die Schuld seiner Freundin selber vorher aus, denn sollte es zu einer Hochzeit kommen (und auch so) und dein Bruder spürt eure Ablehnung ihr gegenüber wird er sich mehr und mehr entfernen. Wichtig ist, dass ihr nett zu seiner Freundin seid, mach ihr ein Kompliment über ihre Schuhe, wenn du ihr bei deinem Besuch über den Weg läufst etc.

Sag ihm ins Gesicht, was du von seiner ablehnenden Haltung hältst und bitte ihn sich öfters Zeit für ein Gespräch zu nehmen. Wenn er wieder mit seinen Zeit-Argumenten kommt, frage ihn, wann denn ein geeigneter Zeitpunkt ist zum gelegentlichen Telefonieren.

Sage ihm wie wichtig er für eure Familie ist, und wie viel er dir bedeutet. Und sage ihm, du hoffst dass er sich häufiger meldet.

Und ganz wichtig: Sei nett zu seiner Freundin, so sehr sie dir auch missfällt!

so leid mir das tut zu schreiben, aber für mich liest sich dein geschriebenes so, dass er einfach nicht will - warum auch immer...

du kannst eventuell noch einen versuch starten und alles ähnlich, wie oben beschrieben, ihm mal mailen, dass eure mutter sich grämt und ihr alle euch nur mal über ein lebenszeichen freuen würdet. den teil mit der freundin würde ich aber weglassen, dass ihr sie nicht mögt und sie als verursacher vermutet.

Dein Bruder mag die Frau, es ist sein Leben, und ihr solltet einen "Burgfrieden" schliessen und ihn seine Art von LEben und Liebe leben lassen, aber vor allem:

REDET MITEINANDER , nicht übereinander, und schon gar nicht hinter dem Rücken des anderen.

Geschriebenes Wort kann aufgrund fehlender Mimik und Gestik auch schnell mal missverstanden werden.