Matthäus 20,1-15 vergleich mit drr Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls?

2 Antworten

  • Rawls Ansatz ist ein Vertragstheoretischer Ansatz, der sich ausdrücklich auf Soziale Institutionen bezieht (Politische Ethik).
  • die Legitimation wird quasi demokratisch gewährt indem die Regeln gewählt werden, für die wir uns vernünftigerweise entscheiden würden wenn wir unsere eigenen persönlichen Ziele Verfolgen (Homo Economicus mit der Voraussetzung des "gegenseitigen Desinteresses")
  • Damit wir dabei aber Gerecht und nicht aus unserer ausgewürfelten sozialen Position heraus entscheiden sollen wir uns dafür unter einen Schleier des Nichtwissens Begeben, also in einen Fiktiven "vorgeburtlichen" zustand, indem wir nicht wissen, wer wir sind, welche Ziele wir verfolgen oder wie Wahrscheinlich eine bestimmte Position ist.
  • Wir sollen also rein Egoistisch entscheiden müssen dies aber in der Position eines jeden tun, da wir jeder sein könnten und auch nciht wissen wie wahrshceinlich es ist König oder Bettler, Weiß oder PoC, religiös oder atheistisch usw. zu sein.

Die Grundsätze auf die wir uns dabei nach Meinung Rawls für Institutionen einigen würden sind:

Erster Grundsatz
Jedermann hat gleiches Recht auf das umfangreichste Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist.
Zweiter Grundsatz
Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen folgendermaßen beschaffen sein:
(a) sie müssen unter der Einschränkung des gerechten Spargrundsatzes den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen, und
(b) sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen."
(Rawls 1971, 336-337)

Der gerechte Spargrundsatz ist dabei im Grunde Generationen Gerechtigkeit

Gerne Nachfragen Rawls ist neben Popper und A. Camus einer meiner drei Lieblingsphilosophen und damit gewissermaßen eine art Steckenpferd


Anonym12364656 
Fragesteller
 10.01.2023, 12:24

Aber verglichen mit Gott, welcher für alle den gleichen Lohn ansieht obwohl die einen mehr arbeiten als die anderen, unterscheiden sie sich oder

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Darkwater9723  10.01.2023, 12:31
@Anonym12364656

Ja, Rawls Differenzprinzip unterscheidet sich klar vom Gleichheitsprinziep:

"Niemand hat seine besseren natürlichen Fähigkeiten oder einen besseren Startplatz in der Gesellschaft verdient. Doch das ist natürlich kein Grund, diese Unterschiede zu übersehen oder gar zu beseitigen. Vielmehr läßt sich die Grundstruktur so gestalten, [...] daß niemand von einem zufälligen Platz in der Verteilung der natürlichen Gaben oder der Ausgangsposition in der Gesellschaft Vor- oder Nachteile hat, ohne einen Ausgleich zu geben oder zu empfangen."
(Rawls 1971, 122-123) 

D.h. Unterschiede sind durchaus zulässig, solange sie für den am schlechtest gestellten Vorteilhaft ist - da wir im Liberalismus niemanden dazu zwingen können einen bestimmten Job zu machen nur weil der gebraucht wird kann es also z.B. durchaus gerecht sein, wenn ein Guter Arzt mehr verdient um ihn darüber dazu zu Locken eine Praxis zu eröffnen, wovon die weniger Begünstigten mehr Profitieren als wenn alle gleich verdienen es aber keine/zu wenig Ärzte gibt etc. - aber genau dadurch wird die Ungleichheit eben auch in ihrem zulässigen Ausmaße beschränkt

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Das sind die Arbeiter, die zu verschiedenen Zeiten in den Weinberg geholt wurden. Jeder bekommt den gleichen Lohn, obwohl sie verschieden lange gearbeitet hatten. - Erklärung: Das Predigtwerk geht über einen langen Zeitraum. Manche sind bereits gestorben während andere noch arbeiten. Der Lohn, den alle erhalten ist ewiges Leben.