Mainboard mit 2x pcie 4.0?

4 Antworten

Hallo

Wenn du ein AM4 Mainboard haben möchtest, auf dem mehr als ein M.2 Steckplatz mit PCIe 4.0 x4 Unterstützung vorhanden sein soll, dann kannst du die relativ günstigen B550 Mainboards gleich wieder vergessen. Dafür ist ein X570 AM4 Mainboard Pflicht und natürlich ein Ryzen Prozessor, der auch die PCIe 4.0 Unterstützung mitbringt, was aber mit dem Ryzen 7 5700X Prozessor der Fall ist.

Der Ryzen 7 5700X Prozessor stellt 20 PCIe 4.0 Lanes zur Verfügung, womit in der Regel der erste PCIe 4.0 x16 Steckplatz für die Grafikkarte angebunden wird und der erste M.2 PCIe 4.0 x4 Steckplatz.

Die restlichen Steckplätze mit PCIe Anbindung müssen dann am Mainboard Chip angebunden werden. Da der B550 Chip nur 6 PCIe 3.0 Lanes bereit stellt, kann daran kein zweiter M.2 Steckplatz angebunden werden, in dem PCIe 4.0 x4 Tempo unterstützt wird. Damit wäre maximal ein M.2 PCIe 3.0 x4 Steckplatz realisierbar.

Nur ein X570 Chip stellt 16 weitere PCIe 3.0/4.0 Lanes bereit, womit weitere Steckplätze entsprechend angebunden werden können. Allerdings wird der PCIe 4.0 Modus auch in dem Fall nur dann aktiviert, wenn ein entsprechender Prozessor eingesetzt wird, was aber hier der Fall ist. Deshalb ist auf einem X570 Mainboard auch ein zweiter M.2 PCIe 4.0 x4 Steckplatz möglich.

Für dein Budget kann ich dir folgendes Mainboard vorschlagen:

https://www.mindfactory.de/product_info.php/ASRock-X570S-Phantom-Gaming-Riptide-DDR4-ATX-So-AM4-retail_1432767.html

Ganz schön teuer, nur um einen zweiten M.2 PCIe 4.0 x4 Steckplatz zu haben.

Ansonsten passt der Rest auf deinem Zettel zusammen und auch in das Gehäuse. Nur das Netzteil ist etwas überdimensioniert. Ein 500/550W Netzteil hätte es auch locker getan.

Außerdem kann nicht vorab garantiert werden, das auch der Prozessor mit DDR4-3600 RAM laufen wird, mit aktiviertem XMP, bei 3600MT/s Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 7 5700X Prozessor ist, genau wie bei allen anderen AMD Ryzen Serie 5000 AM4 Prozessoren auch, für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal:

https://www.amd.com/en/product/11826

Max Memory Speed:
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verringert. Das würde dann den Prozessor und die XMP overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht oder nicht richtig funktioniert und was zu einem verfrühten Ausfall führen kann, kann ich für einen stabilen und langlebigen Betrieb, nur den Einsatz von einem einzelnen DDR4-3200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen.

Ersatzweise können auch DDR4-3200 XMP RAM Module eingesetzt werden, um zumindest einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Diese bieten eine etwas niedrigere Latenz und reagieren dadurch minimal schneller, wovon man aber in der Regel nichts spürt. Allerdings werden diese RAM Module selbst via XMP übertaktet und durch die zum übertakten der RAM Module höhere Spannung, wird auch der Speichercontroller in dem Prozessor stärker belastet, so das auch dies bereits eine Auswirkung auf die Lebenserwartung des Prozessors hat. Genaue Vorhersagen kann ich dazu aber auch nicht machen.

Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren XMP bzw. EXPO RAM Modulen und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Module, versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das sagt lediglich aus, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für noch so hohe Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind also nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Hier mal einen Auszug aus den Spezifikationen zu dem vorgeschlagenen X570 Mainboard:

https://pg.asrock.com/mb/AMD/X570S%20PG%20Riptide/index.de.asp#Specification

Der Ryzen 7 5700X Prozessor gehört zu den CPU's mit einem Vermeer Kern.

- Dual Channel DDR4 Memory Technology
- 4 x DDR4 DIMM Slots
- AMD Ryzen series CPUs (Vermeer) support DDR4 5000+(OC) / 4933(OC) / 4866(OC) / 4800(OC) / 4733(OC) / 4666(OC) / 4600(OC) / 4533(OC) / 4466(OC) / 4400(OC) / 4333(OC) / 4266(OC) / 4200(OC) / 4133(OC) / 4000(OC) / 3866(OC) / 3800(OC) / 3733(OC) / 3600(OC) / 3466(OC) / 3200 / 2933 / 2667 / 2400 / 2133 ECC & non-ECC, un-buffered memory*
.....

Bild zum Beitrag

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

mfG computertom

 - (Gaming PC, Mainboard, Motherboard)

Das Board hat neben einem voll beschalteten PCIe 4.0 x16-Slot auch mindestens einen weiteren PCIe 3.0 x4 - Slot für SSDs in PCIe - Kartenform.

PCIe 4.0 wird bei SSDs für allgemeine Anwendungen überschätzt im Nutzen. Zwischen PCIe 4.0×4 und 3.0×4 merkst Du praktisch kaum mehr nennenswerte Unterschiede abseits des Kopierens gigabyteweise großer Dateien zwischen den Laufwerken hin und her.

Für Programmstarts etwas wichtiger sind in diesen Transferleistungsbereichen eher dann die I/O - Raten, womit stabils 128K I/Ops dann besser als 90K I/Ops wären für das Laden tausender kleiner Datenfetzen.

Von Experte computertom bestätigt

B550 Mainboards unterstützen maximal ein M.2 Slot mit PCIe 4.0 Anbindung.

Ein zweiter M.2 Slot ist bei deinem geplanten Mainboard und fast allen anderen Modellen auch vorhanden. Allerdings hat dieser nur eine PCIe 3.0 Anbindung.

PCIe 3.0 mit 4 Lanes ist für SSD in den meisten Fällen schnell genug und bietet eine Bandbreite von bis zu 3.500 MB/s.

PCIe ist abwärtskompatibel. Du könntest also auch eine M.2 SSD mit PCIe 4.0 in einem PCIe 3.0 Slot verwenden. Günstigere PCIe 4.0 SSD schaffen häufig auch nicht die maximalen 7000 MB/s. Die begrenzte Bandbreite auf PCIe Seite ist damit weniger ein Problem.

Falls du unbedingt zwei M.2 Slots haben möchtest, die auch jeweils PCIe 4.0 unterstützen, musst du zu einem X570 Mainboard greifen. Der zweite M.2 Slot wird vom Chipsatz (B550 bzw. X570) bereitgestellt. B550 unterstützt nur PCIe 3.0, während X570 auch PCIe 4.0 unterstützt.

Empfehlungen für Mainboards habe ich keine. Jedes X570 Mainboard sollte diese Anforderung erfüllen. Zur Sicherheit solltest du nochmal in die Spezifikationen schauen.

Da X570 Mainboards auf einem höheren Niveau als die B550 Modelle sind, könnten 200€ sehr knapp sein.

Ich würde zu deinem geplanten Mainboard greifen und mit PCIe 3.0 bei einem Slot leben. Wähle die SSD dann bei der Qualität und nicht der maximalen Geschwindigkeit aus.

Ich habe übrigens das ASUS TUF Gaming B550 Plus WiFi im Einsatz. Das ist die ATX Variante von deinem geplanten mATX Mainboard.